Jacob Balde

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dr Jacob Balde

Der Johann Jacob Balde (uf französisch: Jacques Baldé) (* 3. Jänner 1604 z Anze im Elsass; † 9. August 1668 z Neuburg) isch en Jesuit und Dichder i der neulatynische Sprooch gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Vater vom Balde isch Sekretäär vo der Regierig vo Vordereschtriich gsi. Er het sin Soon a der Schuel vo de Jesuite z Anze im Elsass lo usbilde. Wo d Kämpf vom Drissgjöörige Chrieg s Elsass hend afo bedrohe, isch der Johann Jacob Balde a d Universität vo Ingolstadt im Herzogtum Bayern go wyter schtudiere. Ane 1624 isch er em Orde vo de Jesuite byträte und het denn als Lehrer am Wilhelmgymnasium z Münche Schuel ggä. Scho gly het er agfange Gedicht z schrybe und öffentlech vorzträge. Won er ane 1628 als Profässer für Retorik uf Innsbruck cho isch, het er au dört mid syne Vortreeg Erfolg gha. Ane 1633 het der Weibischof Resch vo Eichstett ihn zum Prieschter gweit.

Derno het der Balde abwächsligswys z Münche und z Ingolstadt Schuel ggä und er isch für sini retorischi Begabig grüemt worde. Der Kuurfürscht Albrecht VI. het ihn als Lehrer für sin Soon Maximilian zu sich gruefe. Sid em Joor 1638 isch der Balde Hofbrediger vom Kuurfürscht Maximilian gsi. Am fürschtleche Hof het men ijm der Uftrag ggä, d Gschicht vom Herzogtum Bayern ufzschrybe; wo d Famlie vom Kuurfürscht aber immer me het afo id Redakzion vo däm Wärch dryrede, het der Balde das Projäkt ufggä. Derno het er sech syne lyrische Arbete gwidmet, wo zäntume nes begeischterets Publikum gfunde hend. Er het au wyter dichtet, won er ane 1650 uf Landshuet im Süde vo Bayern versetzt worden isch, und au schpöter, won er z Ambärg i der Oberfpalz gläbt het. Uf der Reis ane 1654 vo Amberg i d Residänzstadt Neuburg a dr Donau hend ihn underwägs d Rootsherre vo Nürnbärg als der berüemtischti läbigi Dichder vo Bayern fyrlech begrüesst. Uf Neuburg isch er als Prediger an fürschtleche Hoof gange, und gly isch er au Biichtvatter vom Pfalzgraf Philipp Wilhelm worde. Won er ane 1668 am Hof vo Neuburg gstorben isch, hed me ne dört i der barocke Hofchile begrabe.

De Sigmund von Birken het de Dichder und Redner Balde als de nöi Horaz bezeichnet. I der Ruumeshalle z Münche stoot en Büste vom berüemte Maa us em Elsass, und i der Stadt Münche het nach iim der Baldeplatz sin Name.

Mid vilne Gedicht het der Johann Jacob Balde beschribe, wi ihm siny Heimet, s Elsass, tüeg fääle und wien er s beduuri, ass er het müesse id Frömdi go.

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Epithalamion, 1635
  • De vanitate mundi, 1636
  • Agathyrsus, 1638
  • Expeditio Donawerdana, en Pricht über de Fäldzug vom Kuurfürscht Maximilian gäge Donauwörth
  • Lyrica. Epodi, 1643
  • Sylvae, 1643
  • De Laudibus. B.Mariae.V. Odae Partheniae, 1648
  • Medicinae Gloria, 1651
  • Jephtias, 1654
  • Satyra contra abusum tabaci, 1657, das isch es Pamfleet gäge s Rauche, 1658 is Dütsche übersetzt mid em Titel Die truckene Trunkenheit
  • Torvitatis encomium (mid em Deil Dissertatio de studio poetico), 1658
  • Solatium podagricorum, 1661
  • Urania victrix, 1663

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Katharina Kagerer: Jacob Balde und die bayerische Historiographie unter Kurfürst Maximilian I. Ein Kommentar zur Traum-Ode (Silvae 7,15) und zur Interpretatio Somnii. München 2014.
  • Eckard Lefèvre (Hrsg.): Das Jagdbuch De venatione (Sylvae 1) des Barockdichters Jakob Balde. Einführung, Text, Übersetzung, Interpretation. Hildesheim 2011.
  • Thorsten Burkard u. a. (Hrsg.): Jacob Balde im kulturellen Kontext seiner Epoche. Zur 400. Wiederkehr seines Geburtstages. (= Jesuitica – Quellen und Studien zu Geschichte, Kunst und Literatur der Gesellschaft Jesu im deutschsprachigen Raum; Band 9). Regensburg 2006.
  • Gerhard Dünnhaupt: Jacob Balde S.J. (1604-1668). In: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Band 1. Stuttgart 1990, S. 378–400.
  • Jürgen Galle: Die lateinische Lyrik Jacob Baldes und die Geschichte ihrer Übertragungen. Münster 1973.
  • Anton Henrich: Die lyrischen Dichtungen Jacob Baldes. Straßburg 1956.
  • Urs Herzog: Divina poesis. Studien zu Jacob Baldes geistlicher Odendichtung. Tübingen 1976.
  • Wilfried Stroh: Baldeana. Untersuchungen zum Lebenswerk von Bayerns größtem Dichter. München 2004.
  • Georg Westermayer: Jacobus Balde, sein Leben und seine Werke. Amsterdam 1998.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]