IS-Gliichig
D IS-Gliichig oder IS-Hypothese isch en ökonomischi Hypothese vom John Maynard Keynes, wo poschtuliert, dass in ere marktwirtschftliche Volkswirtschaft immer es gsamtwirtschaftlichs Gliichgwicht zwischem Geldbetrag vom Schpare (im Sinn vo laufende Schpariilage) und em Geldbetrag vom Inveschtiere (ebefalls laufend) beschtaht. Und das unbhängig von dr konjunkturelle Situation, wo sich die Volkswirtschaft im Ziitpunkt X befindet, also auch bii allfälliger Unterbeschäftigung.
Die These het viil Kritik hervorgruefe:
- Uuf politischer Ebeni, will kritisiert worde isch, dass en Wirtschaft mit viile Arbeitslose nie darf als im Gliichgwicht bezeichnet werde (dr Keynes het natürlich bii dr politische Linke dennoch viili Anhänger mit siinem Poschtulat von ere antizyklische Konjunkturpolitik).
- Bii dr Wisseschafts-Gmeind deshalb, will me sii uus verschiidene Gründe als nit haltbar betrachtet het:
- D Spar-Motiv und d Inveschtitions-Motiv siige völlig unterschiidlich, womit sich per Saldo nit chönni es volkswirtschaftlichs Gliichgwicht iischtelle.
- D Kreditschöpfungs-Fähigkeit von de Gschäftsbanke überschtiigi in ere Hochkonjunktur d Schpariilage klar, womit sich auch nit chönni gsamtwirtschaftlichs Gliichgwicht iischtelle.
Die wisseschaftliche Anhänger vom Keynes händ z. B. entgegegsetzt, Volksiikomme und Bruttoinlandsprodukt siige ceteris paribus gliich, was sich auch in Form vo Konsum + Schpare = Konsum + Inveschtiere uusdrücke lassi. Woruus folge würdi: Schpare = Inveschtiere.
De Schtriit um d Richtigkeit vo dere These isch sehr schwer uufzlöse, will en Volkswirtschaft mit ihrne Kreisläuf als Ganzes es enorm komplexes Konschtrukt isch, wo en empirisch schlüssigi Analyse fascht verunmöglicht - me isch immer uuf Modell-Annahme angwiise.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- A. Woll: Allgemeine Volkswirtschaftslehre
- P. Samuelson: Volkswirtschaftslehre, Band 1
- Hans G. Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen. Stuttgart/ Düsseldorf 1971