Text:August Lustig/Der Hausfreund/Bim Fische!

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Bim Fische!
Der Hausfreund N°13
4. Àuigscht 1889

Dr Hans da isch, voll Freid, geh fische,
Dr letschte Sunntig, an dr Ill;
's sin Platzle dert, so güete frische
Un ringsumher isch's gar so still.

Im weiche Gras dert, uf dr Matte,
Hat er sich schön e Lager g'macht,
Grad im e Widehurst sim Schatte
Un hat si Angel iewerwacht.

Ne Zitlang hat er so dert g'warte;
Uf eimol awer isch's em gsi
As hört er Stimme, ganz aparte,
Un wie im Wasser, noch, mithi.

Eh, sait er züe sich selbst, im Lache,
Was hör i, rede d' Fisch denn o?
Er lüegt un sieht un hört jetz Sache
Wo-n-er sich nie hätt traüme lo:

Ne junger Fisch isch mit sim Pape
Spaziere g'schwumme-n-iewer Feld;
Se thien am Ufer Mickle schnappe
Un schaüe beide froh in d' Welt.

- As d' mir nitt üse fallsch, uf d' Erde,
So rieft dr Pape Fisch jetz züe
Im Kleine, sunscht kännsch trucke werde
Un kännsch verschnüfe noch derzüe!

- 's isch possig doch, sait jetz dr Kleine,
Isch das nitt o ne großer Fisch
Dert uf em Land, me sott doch meine
Da isch dert prachtig gsund un frisch?

- Ja, das sin Lit, verzehlt der Alte,
Das kasch dü halt no nitt versteh;
Die thien sich in der Luft erhalte
Un derfe nitt in's Wasser geh.

Die schwimme nitt, se mien marschiere
Un groble, ihre Lewe lang;
Was gwiß recht mieihsam isch z' vollfiehre;
Wenn ich's nur sieh so wird's mr bang!

Un owedri, wie findsch das Stickle?
Mien sie noch warm si, d' ganze Zit,
Drum mien se sich in Lumpe wickle,
Johr üs, johr i, die arme Lit!

Wenn sie sich als in's Wasser woge,
Nemol im Johr, sieht's iewel üs:
Do thüet se-n-als gli d' Kälte plage,
Se schnattre glich un springe drüs.

Bim gringste Frost mien se sich schone;
Se hüeschte denn erbarmlig als;
Mir hätte, in so Kunditione,
Dr Hüeschte 's ganze Johr am Hals.

Bi uns wird d' Kälte nitt empfunde,
Mir brüche keine Kleider z'ha;
Ich wott gern sah nemol, do unte,
Ne Fisch mit Hemd un Hose-n-a!

Un meinsch 's isch mit dem fertig ebbe?
Naß wann se durchüs o nitt si:
Se thien e Regeschirm noschleppe
Wenn sie nur Wulke sahn mithi.

An dem isch uns gar wenig g'lege;
Mir lache drab noch owedri;
Was froge mir doch no-n-em Rege,
Ne Fisch da brücht kei Parebli!

No allem dem kasch dü schüschiere
Was die fir Breste ha mien noch,
Un was do unte-n-existiere
Fir sunderbare Schäpfe noch!

Uf das hi thüet dr Hans verwache
Un denkt: Da Traüm isch nitt so schlecht,
Wenn ich se gnaü betracht die Sache,
Hann d' Fisch viellicht nitt ganz Unrecht.