Riim

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Dr Riim isch im witere Sinn e Verbindig vo Wörter, won äänlig dööne. Im ängere Sinn isch es e Riim wenn e bedoonte Vokal und d Lut umenumme äänlig dööne. Dä Lut cha je noch dr Dichdigsdradizion am Aafang vom Wort (Aalut) stoo, in dr Middi oder am Ändi. Bischbil: lauf – chauf; laufe – chaufe. In dr linguistisch orientierte Lüüriktheorii wärde Riim as fonologischi Überstrukturierig ufgfasst.

S middelhochdütsche Wort rim isch us em Franzöösische usgleent: S Substantiv rime für Riim isch e Zruggbildig vom Värb rimer für „in Räije ordne, riime“ (fränkisch und althochdütsch rim „Räije“). Die änglischi Schriibwiis rhyme chunnt drvo, ass wo s modärne Änglisch sich entwigglet het, mä felschligerwiis glaubt het, ass es mit em griechische rhythmos wurd zämmehänge.

Riimfolge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Baarriim[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vom e Baarriim reedet mä, wenn sich zwäi Värs, wo äine grad noch em andere chunnt, riime. Zwäi Värs, wo eso dur e Baarriim verbunde si, säit mä e Riimbaar.

Schema: [aabb ccdd …]

[a]   Ich geh’ im Urwald für mich hin…
[a]   Wie schön, dass ich im Urwald bin:
[b]   Man kann hier noch so lange wandern,
[b]   Ein Urbaum steht neben dem andern.

Heinz Erhardt

Gschichtligs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr altgermanische Värsdichdig isch nume dr Stabriim brucht worde, d. h. d Wörter vom ene Värs, wo am sterkste bedoont worde si, häi die gliiche Lut am Aafang ghaa (Aalut). Im hütige Sproochgebruch chunnt dr Stabriim fast nume no in gsetzte Wortwändige vor wie in

mit Hut und Hoor

Dr Stabriim isch im Dütsche vom Ändriim abglööst worde, wo sich s letschte (oder die letschte) Wörter vom ene Värs riime. So het dr Hebel dichdet:

Z'Basel an mym Rhy,
Jo, dert mecht i sy!

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Friedrich Ferdinand Hempel (Pseudonym „Peregrinus Syntax“): Allgemeines deutsches Reimlexikon. Brockhaus, Leipzig 1826 (Digitalisat)
  • Ulrich Ernst, Peter-Erich Neuser (Hrsg.): Die Genese der europäischen Endreimdichtung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977, ISBN 3-534-06717-7
  • Gerhard Grümmer: Spielformen der Poesie. Bibliographisches Institut, Leipzig 1988 (2. Aufl.). 243 Seiten, ISBN 3-323-00204-0
  • Willy Steputat (Begr.), Angelika Fabig (Bearb.): Reimlexikon. Reclam, Stuttgart 1997, ISBN 3-15-029620-X
  • Harald Fricke, Rüdiger Zymner: Einübung in die Literaturwissenschaft. Parodieren geht über Studieren. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-1616-0
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