Michael Bredl

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Dialäkt: Oberallgairisch

Dr Michael Bredl (* 24. Dezember 1915 z Nürnberg; † 1999 z Hindelong) isch a Volksmusiker, Musikpädagog, Volkliedsammler, Herausgeber, Lehrer und erschter Volkmusikpfleger z Boirisch Schwobe gwea.[1] Ear hod u. a. de Tradition vom Alphornblosa im Allgai widrbelebt.

Lebe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Bredl Michl isch im Boirische Wold, z Niederbayre, ufgwaxe. In dr Waldlerfamilie mit 13 Kindle isch viil gsunge und musiziaret wore. 1931 hods z Landshut s erschte niedrboirische Jugadsinge gebe und dr Bredl hod mit zwoi Briader en 1. Preis dalangt. Seit dr Zeit hod dr Kiem Pauli d "Bredl-Buam" gferdert und es isch a lebeslange Fruindschaft entstande.[2] Dr Bredl isch Sänger gwea und hod virtuos Zither gspielt, dazue no Geige, Blosinschtrument und Klaviir. Ear isch au oft midm Kiem Pauli zamm ufdrede.

Dr Kiem Pauli hod en Bredl Michl nach 1945 als Lehrer uf Eggadal bi Kaufbeire gholt. Do isch nacher d erschte ländliche Sing- und Volksmusikschul im Bezirk entstande. Anno 1957 isch dr Bredl uf Wunsch vom Alfred Weitnauer, wo domols schwäbischer Hoimatpfleger gwea isch, als Lehrer z Hindelong bschäftigt wore. Au do hod a glei Sing- und Musiziargruppe ufbaut.

S Alphorn isch im Oberallgai lange Zit it meh bekannt gwea, bis dr Bredl anno 1958 s Alphorn uf olde Motiv im Allgai entdeckt hod. Damit isch au bewiese gwea, dass s Alphorn scho vor langer Zeit im Allgai gebe hod. Anno 1960 hand d Briader Albert und Herbert Wechs us Hinterstoi z Hindelong aagfangt im Allgai widr Alpherner z baue. Dr Bredl isch dr erschte Volksmusiker z Allgai gwea, wo s Alphorn au widr gspielt hod. Huit is drus a nuie Alphorn-Tradition z Allgai entstande.[3] Dr Bredl Michl hod au dazua bidroge, dass d traditionelle Allgaier Scherrzither wieder meh bekannt wore isch. 1971 hod a d erschte Seminare fir Scherrzither duregfihrt.

Vo 1965 bis 1967 isch dr Bredl dr erschte hauptamtliche Volksmusikpfleger z Schwobe gwea.[4] Dafir isch a vom Schuldienst freigstellt wore. Ear hod systematisch schwäbische Volksliedr gsammelt und vereffentlicht. So isch s Volksmusikarchiv vom Bezirk Schwobe z Krumbach entstande. Aus dem isch spader d Volksmusikberatungsstelle wore, wo dr Bredl bis 1998 gfihrt hod.

Werk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Volksmusik aus Schwaben. Aufgezeichnet und gesammelt vom schwäbischen Volksmusikpfleger Michael Bredl. - Musikverlag Josef Preissler, München 1966
  • D'r Hiertebue: Volksmusik aus dem schwäbisch-alemannischen Raum. 1967
  • Schwäbische Tänze für Blasmusik, zusammengest. von Michael Bredl, München 1967, nur Note, 10 Stimmhefte
  • Schwäbische Tänze für Akkordeon, Zugleich Direktionsstimme zu Heft 2: „Schwäbische Tänze für Blasmusik“, zusammengest. von Michael Bredl, München (1967), 30 S., nur Note
  • Das Tiroler Raffele und die Allgäuer Scherrzither. Zusammen mit Karl Horak und Volker Laturell. München, 1990

Tonträger[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Sechs Schallplatten mit Volksmusik aus verschiedenen bayerischen Regionen, u. a. Schwäbische Volkslieder, herausgegeben von Michael Bredl

Auszoichnung[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1977: Bundesverdienstkreuz am Bande
  • 1979: Ehrentaler für hervorragende Verdienste um die Allgäuer Heimat verliehen vom Heimatbund Allgäu (für d Lebesleistung für d Allgaier Volksmusik und fir d Widrbelebung vom Alphornblosa z Allgai)[5]
  • 1998 Ehrengabe Schwäbische Nachtigall vo Boirisch-Schwobe

Litratur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Christoph Lambertz: Michael Bredl, erster Volksmusikpfleger des Bezirks Schwaben. Vom Beginn der institutionalisierten Volksmusikpflege in Schwaben. IN: Elmar Walter (Hrsg.): Musik und Identität, 22. Seminar für Volksmusikforschung und -pflege in Bayern.
  • Kurt Schweinberger: Zum Gedenken an Michael Bredl. In: „Alphorn“. Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft Schwäbischer Volkstumsgruppen e. V., Jg. 34, Nr. 3, 1999.
  • Ludwig Berthold: Michael Bredl, ein „Siebziger“ und 25 Jahre in der Arbeitsgemeinschaft. In: „Alphorn“, Jg. 21, Nr. 1, 1986.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Beleg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Michael Bredl im Bayerischen Musiker-Lexikon. Archiviert vom Original am 6. Dezember 2017; abgruefen am 14. Oktober 2017.
  2. Musik im Allgäu und in Oberschwaben: Michael Bredl. Archiviert vom Original am 7. November 2017; abgruefen am 14. Oktober 2017.
  3. Thomas Niehörster: Wie das Alphorn ins Allgäu kam: die Geschichte des Alphorns. Bad Hindelang, 2012
  4. Manfred Seifert, Volksmusikpflege (Memento vom 16. Augschte 2016 im Internet Archive) publiziert am 13. Novembr 2006; in: Historisches Lexikon Bayerns (13. Oktobr 2017)
  5. Heimatbund Allgäu: Ehrenpreise. Archiviert vom Original am 5. Dezember 2017; abgruefen am 14. Oktober 2017.