Märe

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S Märe (verwandt mit de volksdümlige Määr und Määrli) isch e lustigi oder erbauligi churzi Värsgschicht uf Middelhoochdütsch. D Gattig isch im 13. Joorhundert ufchoo und het iiri Blüetizit im Spootmiddelalter gha. Wie bi de Faable het s au am Aafang vom e Märe hüfig e Promythion, oder es het am Schluss en Epimythion, also e churzi moralisierendi Usleegig vo dr Gschicht. Die het nit immer öbbis mit em Inhalt vom Wärk z due und mänggisch isch si räine Blöödsinn.

E gnaui Definizioon vom Märe, wo vo alle Forscher anerkennt isch, git s nid. As Thema si erotischi Abentüür beliebt und unglaubligi Eräigniss, wo muetigi Protagoniste kritischi Situazioone dank iirer Originalidäät lööse. In dere Beziejig isch s Märe äänlig wie d Nowälle. Bi mängge Märe merkt mä e diräkte Iifluss vom Boccaccio sim Decamerone.

Dr Hans Rosenplüt, Dr Stricker, dr Heinrich Kaufringer und dr Hans Folz gälte als die vier groosse Märedichder vom Middelalter. E bekannte Märenautor isch au dr Konrad vo Würzburg (Herzmäre, Heinrich von Kempten). Vo de miste Teggst kennt mä dr Autor aber nid. Es isch nid sälte, ass es meereri Wariante vo dr gliiche Gschicht git (Schneekind A, Schneekind B). De mäiste Märe het erst dr Mediäwist Hanns Fischer (1928 - 1968) e Ditel gee.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hanns Fischer: Studien zur deutschen Märendichtung, Tübingen 1968. 2- Uflaag: Johannes Janota, Tübinge 1983
  • Novellistik des Mittelalters. Märendichtung, Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Klaus Grubmüller, (= Bibliothek des Mittelalters; Band 23), Frankfurt a. M. 1996
  • Klaus Grubmüller: Die Ordnung, der Witz und das Chaos. Eine Geschichte der europäischen Novellistik im Mittelalter: Fabliau – Märe – Novelle, Tübinge 2006
  • Klaus Grubmüller: Wolgetan an leibes kraft. Zur Fragmentierung des Ritters im Märe, in: Literarische Leben. Rollenentwürfe in der Literatur des Hoch- und Spätmittelalters. Festschrift für Volker Mertens zum 65. Geburtstag. Uusegee vom M. Meyer und H.-J. Schiewer, Tübinge 2002, Seite 193–207
  • Klaus Grubmüller: Der Tor und der Tod. Anmerkungen zur Gewalt in der Märendichtung, in: Spannungen und Konflikte menschlichen Zusammenlebens in der deutschen Literatur des Mittelalters. Bristoler Colloquium 1993. Uusegee vom K. Gärtner, I. Kasten und F. Shaw, Tübinge 1996, Site 340–347
  • Walter Haug: Entwurf zu einer Theorie der mittelalterlichen Kurzerzählung, in: Walter Haug und Burghart Wachinger (Hgg.), Kleinere Erzählformen des 15. und 16. Jahrhunderts, (= Fortuna Vitrea Band 8), Tübingen 1993, Site 1–36
  • Joachim Heinzle: Märenbegriff und Novellentheorie. Überlegungen zur Gattungsbestimmung der mittelhochdeutschen Kleinepik., in: ZfdA 107 (1978), Seite 121–138
  • Joachim Heinzle: Altes und neues zum Märenbegriff, in: ZfdA 99 (1988), Seite 277–296
  • Jan-Dirk Müller: Noch einmal: Märe und Novelle, in: A. Ebenbauer: Philologische Untersuchungen. FS Elfriede Stutz. Wien 1984, Seite 289–311
  • Karl-Heinz Schirmer (Hg.): Das Märe. Die mittelhochdeutsche Versnovelle des späteren Mittelalters, (= Wege der Forschung; Band 558), Darmstadt 1983
  • Karl-Heinz Schirmer: Liebe und Ehe. Die Dreieckssituation, in: Karl-Heinz Schirmer, Stil- und Motivuntersuchungen zur mittelhochdeutschen Versnovelle, Tübinge 1969, Seite 144–236
  • Wolfgang Spiewok (Hrsg.): "Altdeutsches Decamerone", Rütten/Loening, Berlin 1989 ISBN 3-352-00268-1
  • Ingrid Strasser: Vornovellistisches Erzählen. Mittelhochdeutsche mären bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts und altfranzösische Fabliaux, (= Philologica Germanica; Band 10), Fassbaender, Wien 1989
  • Hans-Joachim Ziegeler: Erzählen im Spätmittelalter. Mären im Kontext von Minnereden, Bispeln und Romanen, (= Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters; Band 87), Münche 1985
  • Hans-Joachim Ziegeler: Boccaccio, Chaucer, Mären, Novellen. ‚The Tale of Cradle’., in: Kleinere Erzählformen im Mittelalter. Paderborner Colloquium 1987, Hg. von K. Grubmüller, L. P. Jackson und H.-H. Steinhoff, Paderborn u. a. 1988 (Schriften der Universität-Gesamthochschule-Paderborn: Reihe Sprach- und Literaturwissenschaft 10), Seite 9–31
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