Text:August Lustig/Der Hausfreund/Bim Schoppe.

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Bim Schoppe.

1888 N°4[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°4
1. Janner 1888

Toni:
Aha, bisch do Hans, lebsch o noch,
Was isch, wie geht's denn immer,
Was tribsch denn jetz, verzehl mr's doch,
Dheim allewil im Zimmer?

Hans:
Ich trib nit bsunders, 's isch jetz kalt,
Me grübt jetz hinter'm Ofe,
Un 's Loos isch immer s gliche, halt,
's heißt „Schaffe, Esse, Schlofe“.

Das fordert 's Lewe n alle Tag,
Vo jedem, die drei Sache,
Un we me-n-o nitt wott, nitt mag
Do isch nit anders z'mache!

E-n-isige Nothwendigkeit
Thüet eim dr Wille brache;
Wenn ein sich nitt mit dem vertrait
So thüet d'Natür sich rache.

's isch halt fir alle, Groß wie Klei,
Ich will nitt driwer klage
Doch isch's e n-ewig' Einerlei
Dis müeß me doch o sage.

's isch alle Morge, bim Uffsteh,
Als wieder d'gliche Gschichte;
Wie gestert müeß me wieder geh
Un 's gliche Werk verrichte.

Un müeß fir as me's mache ka,
Fir sich druf hi z'erhehre,
Dreimol 's Tag's d'Schissle vor si ha,
Ne Masse Dings verzehre!

Un wenn dr Tag e-n-End als hat
Un vor dr Nacht thüet wiche
So thüet me wieder, mied un matt,
In d'Lumpekiste schliche!

Ne so geht's furt, Johr üs, Johr i;
Das thüet me 's Lewe nenne!
Un froh noch mien die si derbi
Wo das nur mache känne.

Toni:
Dü bisch hit nitt am beste g'stimmt,
Das isch a Sach, e klare;
Was mich an dir jetz Wunder nimmt.
Was isch dr widerfahre?

Hans:
Was wott mr widerfahre si?
's isch mir jetz halt verleide;
Geht'sdir nitt o ne so, mithi,
Bi gwisse Glegeheite.

Mi Fraü isch mir uf un dervo!...

Toni:
Das sott dich jo noch freie!

Hans:
Hätt sie mir nur mi Geld do glo,
Ich that nitt d'Hand umdraihe!

Me ka uf nitt meh zehle doch,
Kei Liewe thüet me halte;
Hat ein e wenig Frindschaft noch
So thüet se-n-o erkalte.

Verganglig isch, frieih oder spot,
Was uf dr Welt thüet wohne;
's isch nit druf bstandig as dr Tod...

Toni:
Jo, un d'Kuntribütione!


1888 N°9[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°9
26. Hornung 1888

Toni:
Hans, los ich will dich ebbes froge:
Nitt wohr, 's heißt nitt gli 's Messer zoge
Un dri g'schla links un rechts, wie blind,
Wenn Zwe als sin anander Find?
's derf kein dr andere nah am Krage,
Fir das isch 's Gricht, de müesch geh klage
Wenn d' mit eim hasch Uneinigkeit,
Dert thüet me-n-ohne-n-Unterscheid
D'Stritt alle wo sich presentiere
Gnaü untersüeche-n-un schüschiere
So güet as mögli; isch das recht?

Hans:
Natirlig, sunscht gieng's wahrhaft schlecht!
Wenn's Gricht nitt iwer eim that wache,
Wenn Jeder waser wott derft mache,
So war me jo nimm sichr do!
's wott kein sich nit meh sage lo;
That nur e Wort in eim nitt g'falle,
So that er süeche-n-uf di z'falle
Was that derno do drüs entsteh?
Me kännt nimm rüehig üse geh
Un mießt gli Waffe mit si namme,
Das thate-n-awer alle zamme,
's wott ein mehr as dr andre ha
Fir as er sich güet wehre ka.
Das gab mr wahrhaft schöne Zite!
Wenn Zwe um ebbes thate strite
So war halt, uf die Art derno,
Dr Stärkste-n-immer Meister do!
As kännt me, so, mit Stahl un Ise,
Brütal, mit Gwalt, si Recht bewise!
So handelt höchstens 's liewe Vieh,
Das ka un derf bim Mensch nitt si...

Toni:
So, Hans, das ha-n-ich welle höre;
Dü tüesch eim prachtig jo belehre!
Also, 's Gricht müeß vor allem bsteh?
Doch wenn dü glaübsch d'Lit thien's igeh,
So bisch trumpiert, dü thüesch's nur meine:
Das Bild wo dü jetz schribsch, im kleine,
Das existiert, im große, do,
Uf unsrer Welt noch ganz e so!
Hann's d'Völker nitt so, unternander?
Wie zwei als ebbes hann mitnander
Nimmt jed's gli d'Waffe-n-o züer Hand
Un thien, e so, Land gege Land,
Anader glich exterminiere
Mit Mordgschirr wo se mit si fiehre.
Dr Stärksteg'winnt! Isch's gsait derno
As er gradimmer Recht hat o?
Das wird wohl nieme sich ibilde!
Fir was derno denn geh wie d'Wilde,
Wie d'Wälf wo lechze thien no Blüet
Sich lo geh metzge! Worum thüet
Nitt längst e Gricht scho existiere
Wo iwer d'Völker thüet schüschiere,
Wo jeder Land drin vorgstellt war?
Isch jo ne Plan denn gar so schwer
üsz'fiehre? Worum sin d'Natione
Sich noch so fremd, wo d'Welt bewohne?
Ebb jetz das Stück wo ein druf reist
Italie oder Rüßland heißt,
So isch's doch immer d'gliche-n-Erde
Wo d'Mensche druf gehore werde!
Drum sotte-n-alle zamme-n-o
Nur ei Familie bilde do,
Wo fir dr Friede-n endlig z'finde
Ne Völkergricht emol that grinde!

Hans:
Bisch z'friede, Toni, d'Welt wird g'scheidt,
's kunnt bol derzüe jetz.. wenn's grien schneit!


1888 N°19[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°19
6. Mai 1888

Hans:
Was isch jetz, Toni, dü wo an dr Elektrisitet agstellt bisch, wie g'fallt dr das Ding?... marschiert's?.. 's seig glaübschön igrichtet, wie me sait?..

Toni:
Uf jedefall isch's schön igrichtet, un marschiere thüet's numero eins!.. 's sin jetz efange zwei Maschine ufgstellt vo 150 Pferd stark, e jede; un dernawe isch noch Platz fir andere, wenn emol mehr Abonnente sin; wenn sich d'Stadt, züem Bispiel, emol entschließt, d'Gasse un d'Platz mit z'beleüchte.

Hans:
Uf d'Stadt känne-n-ihr nitt zehle; die hat sich verpflichtet, vor Zite, ewig in dr Finstere-n-umme z'dappe... awer me saitas se jetz in dr Gasfawrike wann d'Elektrisitet lo irichte.. fir as se dr Gas besser sahn!.. Nei, ohne Spaß, 's sotte sich jetz doch mehr riche Partikülare abonniere, fir as das Ding in dr Schwung kam.. e sonige, züem Exempel, wie dr Herr Rüech in eürer Gasse.

Toni:
Da isch gitzig.. er schart liewer 's Geld uf e Hüfe.. diemol isch er awer doch verwitscht worde:

Do letscht, im Hornung isch's gsi, kunnt e Bür zü-n-em fir Geld z'lehne.

- Sie mache mir natirlich e Schriftle, frogt dr Herr Rüech, vor eb er siportefeuille ufgmacht hat.

- Güet, ich bi grichtet, sait dr Bür, 's isch also abgmacht, Sie lehne mir 3000 Fr. baar Geld, ich mach ene ne Schriftle fir's im e Johr, vo do, wieder zruckz'zahle.

- Sie schriwe-n-awer s'Interesse derzüe.

- 's isch nitt mehr as billig.

- Denn Sie könne wohl denke as isch mi Geld nitt umsunst üslehne ka; 's isch e so rar hitigstags.

- Wie viel that's derno mache?

- Das isch ganz eifach; mr sage 3000 Fr. fir e Jehr, das macht 4200.

- Was! 1200 Fr. Intresse?

- 40 vom Hundert, 's isch ganz exact. Rechne Sie's selwer üs un lüege Se ebb ich mich trumpiert ha. Wenn Sie's awer s'thir sotte finde so derfte Sie's nur sage, mr lehn's derno geh, sait dr Wücherer un macht si portefeuille wieder züe.

- Nei! Nei! ich bi's z'friede, rieft drBür.

- Güet, mache Se also 's Schriftle.

- Was ha mr fir e Datem?

Dr Herr Rüech schickt e Bild uf si Kalender und sait:

- Dr 29ste.

Dr Bür schribt:

- „Der 29ste Hornung, dr nachste, verpflicht ich mich im Herr Rüech 4200 Fr. zruckz'zahle wo-n-er mir vorgstreckt hat. Milhüse 2C.“

- 's isch ganz das, sait dr Herr Rüech, wo-n-er 's Schriftle g'lese gha hat; er steckt's i un zehlt im andere 3000 Fr. ane, wo's gli nimmt un heimlig in si Bart lacht.

- Ne Schaltjohr isch halt e betriegerisch Ding, will sich e Wucherer hat lo verwitsche mit. Er hat z'spot igsah in was fir e Falle as er grothe-n-isch. Er hat g'reklammiert un hat welle as's Schriftle verandert wird, awer dr andere hat en üsglacht.

- Sie kämme in vier Johr dure, hat er züe-n-em gsait; un mir hann Sie's verdanke wenn Sie dasmol kei so schlecht Gwissebrüche z'ha, denn uf die Art lehne Sie mir ihr Geld fir zehne vom Hundert, im Johr, was fir e Mann wi Sie noch e Werk dr Barmherzigkeit isch!


1888 N°28[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°28
8. Juli 1888

Hans:
Me mag jetz awer doch nur e Zitung lese wenn as me will un was fir eine as me will, so steht gwiß allemol ebbes drin vom stehle un vom ibreche - isch's nitt wohr Toni?

Toni:
Ja - 's geht efange güet! - un will mr grad vom stehle rede, so will ich Dir glich e Gschichtle verzehle, wo im Franz passiert isch am letschte Sunntig z'Nacht.

Er isch spot heim gange üs ere Visite, wo-n-er noch gschwind hat mieße ufhalte, as em lieb gsi isch.

Dr Franz isch halt nitt mit eme Löweherz uf d'Welt ku un züem Unglick hat me in dr Kaltnacht, wo-n-er gsi isch noch grad allerlei Raiwergschichteverzehlt g'ha, wo sotte d'letschte Nacht passiert si, drum isch ermit schnelle Schritt dur d'Gasse g'loffe un hat angstli links un rechts in d'Nacht ine g'lüstert, ebb me n-em viellicht nitt o ufpasse thüet.

Uf eimol, wo-n-er um e Gassenecke schießt, stoßt er an einer, wo-n-em mehr as verdachtig g'schiene hat un züe glicher Zit hat er glaübt, ebbes z'gspire zwische-n-em Kittel un zwische-n-em Gilet; er fahrt mit dr Hand ans ühresäckle un, richtig, si Ühre-n-isch furt.

- D'Ühre! - rieft er, voll Schrecke, hat awer üs Angst kei Wort mehr üsebrocht.

- Do isch se, sait dr Andere, un schiebt em richtig d'Ühre in d'Hand un hat sich derno üs em Staüb g'macht, so g'schwind as sine Bei hann känne laüfe. Mi Franz isch nitt weniger flink gsi, er hat si Hüet in d'Aüge druckt un hat Pech kaüft as wie nitt gscheidt ohne hintere z'lüege.

Wo n-er heim ku isch, hat er nit pressanters z'thüe g'ha as z'verzehle, wie-n-er vo drei Karle apackt worde-n-isch, 's seige viellicht o viere gsi, im Strudel heb er viellicht nitt güet zehlt; awer die seige-n-em sogar mieße z'ruck ga, wo se-n-em scho gnu g'ha hann!

- Was, di Ühre! sait si Frau, bisch Dü eigentlig narrachtog worde! Dert hankt se jo di Ühre, de hasch se vergasse mit z'nah hit z'Owe, wo de furt bisch!

- O, isch Simpel! rieft jetz mi güeter Franz voll Scham un Schrecke - denn uf ei mol isch em e Liecht ufgange - do ha-n-ich denn schint's da arme Mann bstohle!

Un ohne sich lang z'bsinne isch er noch uf d'Polizei g'loffe, fir die unglicklige Ühre z'hinterlege, wo uf so ne possige Manier in sina Hand ku isch.

Wo-n-er uf d'Polizei kunnt isch dr andere, wo d'Ühre si g'hört hat, scho dert gsi un hat grad si Deklaration g'macht, un bim erste Wort, wo dr Franz afange hat z'rede, hat er üsgrüefe: „Das isch da, wo mi b'stohle hat!“

- Worum nitt gar, rieft dr Franz zornig, fir wer namme Sie mich!

- Fir einer, wo mir mi Uhre gnu hat!

- Worum han Se mir se ga?

- Worum han Se mir se g'heische?

Allons, allons, hat dr Kummissair g'sait, ich sieh scho, ihr känne-n-euch d'Hand ga, 's isch einer vo-n-i so couragiert as wie dr andere!


1888 N°49[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°49
2. Dezamber 1888

Toni:
Was isch, Hans, dü wo am Bankett gsii bisch wo de Bäcke, zeig, verzehl mr e wenig... wie isch's ganga? Isch's lustig gsii?

Hans:
Ganz güet isch's gange... me hat sich amüsiert.. de weisch, wenn d'Bäcke ebbes knatte, so knatte se's gli recht un anstatt d'heim dr Bachofe z'fire, ha mr uf e-n-andrev Art g'firt!.. ne Mol im Johr derf me sich jo wohl e wenig ebbes erlaüwe... bsunders we me d'Fraü mitnimmt... das Ding isch als ganz g'gmiethlig... wenn's di intressirt so los, ich will dr d'Red ussage, wo dr Herr President g'halte hat:

Züem viertmol sin d' Bäcke, hit,
Jetz alle froh ninander,
Fir wieder z' fire-n-ihra Fest,
Bim Glesle, do mitnander!

Mir wann is doch e Mil im Johr
E wenig amüsiere;
Denn g'wöhnlig isch's kei Kilwe grad,
E so ne Handwerk z' fiehre!

Mr barze jo, Johr Üs Johr i,
An unsre Müelde-n-umma
Un sin scho, was weiß ich wie lang,
Z'Nacht in kei Nett meh kumme!

Das ka nity immer geh ne so,
Me derf nitt immer bache;
Me müeß als o bim Glesle Wi
Ne wenig wieder lache!

Un unsre Fraüe die hann o
Viel z' schaffe-n-un viel z' laüfe,
Fir Brod un Wäcke, groß un klei,
In alle Lit z' verkaüfe!

Un mien erst noch, wenn mir als z' Nacht
Ischieß thien in Ofe,
Halt leider Gott, in ihrem Bett
Als ganz alleinig schlofe!

O sie mien doch o ebbes ha
Fir alles das z' vergesse,
Drum hann se-n-o dr Ehreplatz
An unserem Festesse.

Un wenn mr sedo bi-n-is hann,
Ka's uns nur profetiere:
Wenn's speter, haabt in unsre Käpf,
So thien se-n-is heimfiehre!

Sie stehn uns bi, an Leid un Freid
Thien sie ihr' Atheil namme,
Drum wa mr trinke-n-uf ihr Wohl,
Züem SChluß jetz, alle zamme!

O im Herr Iffrig g'hört jetz wohl
E Dankwort noch, dernewe,
Will er uns immer ifrig bsorgt:
Hoch soll er hit jetz lewe!


1889 N°7[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°7
17. Hornung 1889

Toni:
Was meinsch, Hans, müeß ich jetz nitt geh
Mi Handwerk noch schangschiere;
Der ganez Tag mach ich nit meh
As Müsik komponiere.

Hans:
Was kunnt dir i, ha-n-ich letz g'hört?
Das isch jetz e famoße!
Dü hasch jo d'Müsik gar nie g'lehrt
Un kasch o gar nit blose!

Toni:
Un doch thüe-n-ich dr ganze Tag
Jetz nit as Note schriwe,
Vo dane wo gar nieme mag,
Un nitt fir d'Zit z'vertriewe.

Doch mien se stimme, wenn's dr bliebt!
's müeß alles harmoniere;
Wenn's gringste nur d'Accorde triebt
So thien d'Lit reklamiere.

Wenn die o falsche Stimme hann
Wo-n-ich's ene thüe bringe,
's macht nit, ich glaüb wenn sie se sahn
Isch's ihne nitt um's singe!

's isch halt Blechmüsik; nur mit Mieih
Wann d'Lit als die begrife!
Me müeß se-n-ihne, spot un frieih,
Weiß wie vielmol vorpfife!

Hans:
's isch wohr, 's hann's gar viel Lit e so,
Dert ewe-n-isch dr Hoge
Wenn's schlecht als geht; doch, apropos,
Ich müeß di ebbes froge:

Was hat dr Güsti un dr Franz
Denn wieder g'ha mitnander?
Dr Güsti isch erbittert ganz,
Se gabte Gift enander!

Toni:
's thüet halt fir jede Kleinigkeit
Als gli bim Güsti koche;
E-n-einzig Wort, zweiditig gsait
Hat ihre Frindschaft broche:

Dr Güsti da isch Müsikant
Un thüet als Solo bloße,
Doch allemol, das isch bekannt,
Gitt's „Quack“ drin, und famoße!

Vo Silwer isch si Instrument,
Er hat's emol emol bekumme;
Viel sage-n-awer 's seig, am End,
Eifach Neüsilwer numme.

Letscht hann se wieder dispetiert,
's hat Jeder Recht ha welle,
Grad wo der Franz derher marchiert
Un sich derzüe rhüet stelle.

Ich sieh scho, sait er, as da Fall
Eüch allewil thüet trenne,
Un dock kennt keiner das Metal:
Me thüet's Quacksilwer nenne!


1889 N°15[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°15
14.Àwrìl 1889

Hans:
Was isch, Toni, de saisch nitt.. g'fallt's dr jetz in dim neüe Platz?

Toni:
Am Afang nitt recht.. stell dr jetz emol so ebbes vor!... hat mr nitt mi Herr welle verbiete Kinder z'ha!.. Ich kännt nitt Gartner bi-n-em si, hat er gsait, wenn ich Kinder heb... er wott ewe keine ha im Garte-n-umme laüfe. Fir dr Platz z'biku ha n-ich halt gsait, ich heb keine, un ha in mine zwei Kleine streng verbotezüe mir z'ku, wenn dr Herr unterwegs isch; awer diemol hat er is doch verwitscht binander un do ha-n-ich ihm gasit, fir mich üsz'rede, 's seige d'neuveux vo mim Brüeder... da Ifall hat ne mache z'lache, er hat siter nit meh gsait.. awer was Arwet, Hans, was Arwet!

Hans:
Denk wohl nitt, im Friehjohr!.. 's isch wahrhaft jetz bol nimmih z' frieih, wenn 's schöne Wetter kunnt!.. isch das wieder emol e Winder gsi un sin die Krankheite zamme wieder iewer die arme Menschheithergfalle§ 's nimmt eim nur Wunder as noch einer dervo ku isch in dem Drack un in dare Kälte un mit dane Iwel alle zamme, wo eim noch owedri verfolge thien! WAs Krankheite git's efange, dü liewe Zit!.. Fufzigtaüsend Sorte Fiewer, ewe ne so viel Brustkrankete, Rhumetiße erster un zweiter Qualität... Doch nei, ich will liewer ufhöre, den dr ganez Hüsfrind war nitt groß genüe fir alle z'nenne! Do hat wieder kei Heilmittel nit meh g'nutzt un wenn's mit noch so große Büechstawe in dr Zitung g'stande-n-isch!.. 's Scharlachfiewer, d' Bleichsucht un dr blaü' Hüeschte, w eigentlig scho längst sotte verbannt si üs em Elsaß, die hann bsunders ihr' Wese triewe... un, de bsinnsch di vom Edi? Da mïeß sogar e-n Operation lo mache, will er Wasser im Knie hat!

Toni:
Nei, mersi! ich ha's nitt emol gern in de Schüeh, verschwige im Knie!..

Hans:
Was noch 's beste-n-isch, er hat gar nie keis trunke, kei Wasser, drum ka-n-er gar nitt begrife wie-n-er ka Wasser im Knie ha!.. Do sieht me was eim d'Krankheite fir Spuck känne spiele!.. Un das isch no nit alles... wer 's Glick hat sich mit ene ummezschlage noch siewe Johr ohne dra z'bliwe, da wird noch andere Sache sah.. me thüet bis derthi ne Komet erwartet, wo ne so nooch an d' Erde kunnt, as er alle Fichtigkeit absorbiert, so daß alles üsträckent druf un d' Mensche natirlig o.

Toni:
Dasto besser, mr laüfe, das heißt, mr klappere derno als Squelett ummenander!.. vielleicht si mr derno weniger in de Krankheite unterworfe, we mr nit meh an is hann as d' Knoche... awer wer hat dir das wieder aghankt, Hans?.. wie vielmol hat me scho s End dr Welt propheziert un se steht noch allewil, un d'Lit laüfe un schwitez un strite sich wie allewil un d' Liewe un um's Geld un um weiß ich noch was, un 's wird o allewil e so bliwe.

Hans:
Was witt halt.. d' Welt isch in ere alt Ühre z' vergliche, wo allewil ihre alt Gang furtlodelt.. dr Perpendickel dra isch e Fraüezimmer un 's Gwicht isch e Geldsack.


1889 N°27[Quälltäxt bearbeite]

Der Hausfreund N°27
7. Juli 1889

Toni:
Was isch, Hans, was haltsch vom Wetter,
Wie findsch dr Summer bis dohi?

Hans:
O prachtig! das isch gwiß e netter,
Im Jüni bsunders isch's schön gsi!

Me traüt kei Schtitt meh üse z'mache,
's hat nit as Gwitter d' ganze Zit,
's thüet nit as regne, blitze, krache;
Verleide thüet's in alle Lit!

Toni:
's isch wohr, schiergar isch's nimm verstandlig
Was vorgeht mit em Wetter hit;
Doch weisch wie's kunnt? me merkt's jetz endlig,
Ich will dir's sage wenn de witt:

Me hört gar viel in unsre Zite
Vo üsstellunge iewerall;
's hat in dr Nache, in dr Wite,
In alle Lander, ohne Zahl!

's wird alles üsstellt jetz efange,
Me sieht Expositione hit
Vo alle Sorte, no Verlange,
Vo allem was es numme git.

Sogar im Himmel, wie me b'richtet,
Kunnt jetz die Mode-n-o in Schwung:
Se hann, vor ebbes Zit, igrichtet
E große Gwitterïsstellung!

D'Section wo 's Wetter Thüet regliere,
Die hat's in Gang g'setzt, mit viel Pracht;
Se thüet e-n-Ehrepris offriere,
In dem wo 's beste Gwitter macht.

Das Ding isch ewe bol nimm gange,
Da macht d' Section jetz wieder wach,
Se schaffe jetz, se sin efange
Nochlassig worde-n in dem FAch.

's isch jo kei Gwitter bol meh g'rothe,
Un selte nur isch eins als ku;
Uf die Art wird's jetz wieder Mode,
Se hann jetz wieder Müeth biku.

Jetz kracht's un bumst's züe alle Zite,
Sorgfaltig macht e Jeder si's,
Mit alle Kräfte thien se strite,
Ne jeder will dr Ehre pris!

Me sieht vo alle Sorte kumme,
Z' Nacht wie am Tag, mit Sunne schin,
Wo ischleen, andre wo nur brumme,
Mit Rege, Hagel grob un fin.

s' sin wirklig Künstler drunter, wahre,
Wo 's Gwittermache recht verstehn;
Das ha mir scho nur z' güet erfahre,
Me müeß es gsteh, 's isch nimmig schön.