Ruth Jörg

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Dialäkt: Züritüütsch
d Ruth Jörg 1991

D Ruth Jörg (* 13. Dezämber 1934 z Lützeflüe) isch e Schwyzer Gërmanischtin, wo langi Zyt am Schwyzerischen Idiotikon gschaffet hät. Si isch au e Fachfrau für d Spraach vom 16. Jarhundert und hät under anderem d Reformazioonschroonik vom Johannes Salat useggëë.

S Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf d Wält choo isch d Jörg im Ämitaaler Wyler Ramsei, wo ire Vatter bi de Moschterei gschaffet hät. Spööter isch si z Tuun a s Leererineseminaar ggange, und 1954 isch si dänn Primaarleereri z Meiringe woorde.

1962 hät si es Gërmanischtikstuudium z Basel aagfange, zwäi Semeschter hät si au z Züri gstudiert. Iri Dissertazioon über s Verschwinde vom Präteritum (der äifache Vergangehäitsform) im Schwyzertüütsch hät si bim Ernst Erhard Müller gschribe; promowiert woorden isch si 1973.

1975 isch d Jörg – as Naachfolgeri vom Hans Wanner – Redaktoorin am Schwyzerischen Idiotikon woorde und isch es bis zu irer Pänsionierig 1996 plibe. Si isch nach der Elise Wipf, de Nanni Äscher, de Clara Stockmeyer und der Ida Suter di föift Frau i de Redakzioon gsy. Ire Naachfolger i de Redakzioon isch de Christoph Landolt woorde.

S Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

As Redaktoorin am Idiotikon hät d Jörg so grooss und wichtig Artikel gschribe wie öppen über d Wortfamilie (Grundwort plus Zämesetzigen und Abläitige) Trōst, Trūw (mit trūw), Twing (mit twingen), wā (wō), Wuchen, wachsen, Wadel, Widem, wider, wīhen und Wīl (mit wīl).

Scho vorane, 1973, hät si vo der Allgimäine Gschichtsforschende Gsellschaft vo de Schwyz der Uuftraag überchoo, em Johannes Salat syni Reformazioonschroonik usezgëë. De Salat isch en Luzëërner gsy, wo us synere katolische Sicht über d Reformazioonszyt 1517–1534 gschribe hät. 1986 isch die Edizioon fërtig gsy, es hät zwee Täggschtbänd und äin Komentaarband ggëë.

Nach irer Pänsionierig hät d Jörg a vier wyteren Edizioone mitgwürkt. Zeerscht hät si bi der Usegaab und Übersetzig vom Heinrich Bullinger syne Schriften us em 16. Jarhundert mitgschaffet, und as Folg daadevoo isch si Mitusegäberi vom Buech «Schriften zum Tage» gsy, wo en Täil vo dëne Schrifte au i der altschwyzerischen Orginaalspraach und mit Yyläitigen ergänzt zämegstelt sind. Nachane hät si bi der Edizioon vo de Brief mitghulffe, wo der Albert Einstein und de Zürcher Toxikoloog Heinrich Zangger zwüsched 1906 und 1947 enand gschribe händ, und as Vierts hät si dänn na d Usegaab vom Protokoll vo de Badener Dischpitaat vo 1526 understützt.

Wyter hilft si sit langem den Usegäber vom Bullinger syne Brief i Spraachfraage, und wäret irer Zyt am Idiotikon hät si das au für d Edizioon vo de Schwyzer Rächtsquäle taa. E paarmaal hät si a der Uniwërsitëët Züri Yfüerigskürs für Studänte ggëë, das die s Idiotikon chönd bruuche. Und lengeri Zyt isch si Stiftigsrööti vo de Basler Hebelstiftig gsy.

Iri Publikazioone (Uuswaal)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Mitaarbet am Schwyzerischen Idiotikon, Bänd XIV und XV. E paar Artikel, wo vo ire sind, findt men oben uufgfüert; e vollständigi Lyschte häts im Jaarespricht 1997, S. 15 f.
Monografy
  • Untersuchungen zum Schwund des Präteritums im Schweizerdeutschen. Basler Diss. Bäärn 1976 (Basler Studien zur deutschen Sprache und Literatur 52).
Uufsätz
  • Vom Einfluss des philologisch-rhetorischen Humanismus auf die Kanzleisprache, dargestellt am Beispiel des Luzerner Chronisten Hans Salat. I: Schweizerdeutsches Wörterbuch. Bericht über das Jahr 1977. [Züri] 1987, S. 11–21.
  • Diachronie und Synchronie in der Dialektlexikographie. Dargestellt an Beispielen aus dem Schweizerischen Idiotikon / Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache. I: Lexikographie der Dialekte. Useggëë vom Hans Friebertshäuser. Dybinge 1986, S. 47–60.
  • Regionale Wörterbücher – regionaler Wortschatz. Beobachtungen zur Lokalisierung historischen Wortgutes. I: Festgabe für Peter Dalcher. Züri 1987 (Byheft zum Jaaresbricht 1988 vom Idiotikon), S. 15–24.
  • Johannes Salat (1498–1561) – wie ein Handwerker zum Beamten wird und eine Chronik der Reformationszeit verfasst. I: Der Geschichtsfreund 141, 1988, S. 211–224.
  • Zwingli und die Reformation in Zürich im Spiegel der Chronik von Johannes Salat. I: Archiv für Reformationsgeschichte 80, 1989, S. 88–104.
  • Durch die Brille des Lexikographen: Bedeutungsangaben bei historischem Wortgut, dargestellt am Beispiel des Schweizerdeutschen Wörterbuchs. I: Stand und Aufgaben der deutschen Dialektlexikographie. Useggëë vom Ernst Bremer und em Reiner Hildebrandt. Berlin/New York 1996, S. 231–238.
  • «Ein landschaftliches Wörterbuch, wie die Schweiz noch keines besitzt». Ein vergessenes Werk von Emanuel Friedli. I: Schweizerdeutsches Wörterbuch. Bericht über das Jahr 1997. [Züri] 1998, S. 17–30.
Edizioone
  • Hans Salat: Reformationschronik 1517–1534. Biarbäitet vo de Ruth Jörg, useggëë vo der Allgimäine Gschichtsforschende Gsellschaft vo de Schwyz. Drei Bänd. Bäärn 1986 (Quellen zur Schweizer Geschichte NF. I 8/1–3).
  • Heinrich Bullinger: Schriften zum Tage. Useggëë vom Hans Ulrich Bächtold, de Ruth Jörg und em Christian Moser. achius, Zuug 2006 (Studien und Texte zur Bullingerzeit 3).

Mitaarbet a Edizioone

  • Heinrich Bullinger: Schriften. Im Uuftrag vom Zwingliveräin und i Zämenaarbet mit em Hans Ulrich Bächtold, de Ruth Jörg und em Peter Opitz useggëë vom Emidio Campi, em Detlef Roth und em Peter Stotz. 6 Täggschtbänd und äin Regischterband, TVZ, Züri 2004–2007.
  • Seelenverwandte. Der Briefwechsel zwischen Albert Einstein und Heinrich Zangger (1910–1947). Useggëë vom Robert Schulmann, under de Mitaarbet vo de Ruth Jörg. Neue Zürcher Zeitung, Züri 2012.
  • Die Badener Disputation von 1526. Kommentierte Edition des Protokolls. Useggëë vom Alfred Schindler und em Wolfram Schneider-Lastin under de Mitaarbet vo de Ruth Jörg, em Detlef Roth und em Richard Wetzel. Mit ere hischtoorischen Yyläitig vom Martin H. Jung. TVZ, Züri 2015.

Literatuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]