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Robert Hinderling

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Dialäkt: Züritüütsch
de Robert Hinderling

De Robert Hinderling (* 20. Jäner 1935 z Wintertuur, Kanton Züri; † 16. Juli 2011 z Bayreuth, Bäire) isch en Profässer us de Schwyz gsy, wo vo 1978 bis 2002 a de tüütschen Uniwèrsitèèt Bayreuth de Leerstuel für gèrmanistischi Linguischtik und Tialäktology ghaa hät. Èèr hät d Idee ghaa und die au durepraacht, das mer en Bäirische Spraachatlas sell mache. 1979 hät er für d Förderig vo de Tialäktforschig d Johann-Andreas-Schmeller-Gsellschaft ggründet, und 1980 hät er di eerscht Bäirisch-Ööschterrychisch Tialäktology-Tagig duregfüert.

Em Hinderling syn Vatter isch en refermierte Pfarer gsy. Er isch mit zää Gschwüschterte z Aarbig im Kanton Aargau und z Zolike im Kanton Züri uufgwachse. Er hät a den Uniwèrsitèète Basel, Bonn, Berlyn und Kopenhagen gstudiert. 1967 hät er a der Uniwèrsitèèt Züri bim Stefan Sonderegger mit em Theema Studien zu den starken Verbalabstrakta des Germanischen de Tokter gmachet. Und 1977 hät er sich mit em Theema Die deutsch-estnischen Lehnwortbeziehungen im Rahmen einer europäischen Lehnwortgeographie habilitiert.

Er hät au na a anderen Uniwèrsitèèten umeglueget: z Turku/Åbo z Finnland, z Rengschburg z Bäire und z Mönster z Westfalen. Wo d Uniwèrsitèèt Bayreuth nöi ggründet woorden isch, isch er deet ane und hät deet vo 1978 bis zu syneren Emeritierig 2002 as Profässer für Germanistischi Linguischtik und Tialäktology gwürkt.

Em Hinderling sys grooss Verdienscht isch gsy, das er – nach em Voorbild vom Spraachatlas vo de tüütsche Schwyz und vom Südweschttüütsche Spraachatlas – en Spraachatlas für ganz Bäire uufgläiset und bi de Bhöörde durepraacht hät. S Projäkt Bayerischer Sprachatlas hät sächs Täilprojäkt – äis für jede vo de sächs Regierigsbizirk vom Land – und teckt daademit de bäirisch, de schwööbisch und de fränkisch Spraachruum vom Freistaat vollschtändig ab.

Er hät au gsee, das d Tialäktology mee Förderig bruucht. Drum hät de Hinderling 1979 d Johann-Andreas-Schmeller-Gsellschaft gründet (de Johann Andreas Schmeller isch äine von früeschte Mundartforscher gsy). Die Gsellschaft git all Jaar en Band mit vil Uufsätz drin use und all paar Jaar de Johann-Andreas-Schmeller-Prys für bsunders gueti dialäktoloogischi Aarbete. Nach em Voorbild vo den Aarbetstagige zur alemanische Tialäktology hät er 1980 di Bäirisch-Ööschterrychische Tialäktology-Tagige uufgläiset, wo sit doo all drüü Jaar emaal z Bäire und emaal z Ööschterrych stattfinded.

Intressiert hät sich de Hinderling au für spraachlichi Minderhäite. Imene groosse Projäkt händ er und syni Lüüt d Spraachminderhäite z Mitteleuropa nööcher aaglueget.

Verschideni Schüeler vom Hinderling händ spööter wichtigi Pöschte ghaa: De Ludwig M. Eichinger isch Profässer z Manne und Tiräkter vom Inschtituut für Tüütschi Spraach woorde (bis 2018), de Rüdiger Harnisch isch Profässer z Possa woorde (bis 2021), und der Anthony Rowley isch Redakzioonsläiter vom Bäirische Wöörterbuech z Münche woorde (bis 2019). 1995 hät de Hinderling vo syne Schüeler und Fründ e Fäschtschrift überchoo.[1]

Publikazioone (en Uuswaal)

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Monografye:

  • Studien zu den starken Verbalabstrakta des Germanischen (= Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der germanischen Völker. N. F. Band 24). De Gruyter, Berlin 1967. Naatruckt au deet 2012.
  • Die deutsch-estnischen Lehnwortbeziehungen im Rahmen einer europäischen Lehnwortgeographie. Harassowitz, Wiesbaden 1981.
  • mit em Christopher J. Wickham: Diendorf, Kr. Nabburg (Oberpfalz). Zinzenzell, Kr. Bogen (= Phonai. Band 34). Niemeyer, Tübingen 1987.

Usegäberschaft:

  • mit em Viktor Weibel: Fimfchustim. Festschrift für Stefan Sonderegger zum 50. Geburtstag am 28. Juni 1977, dargebracht von seinen Schülern (= Bayreuther Beiträge zur Sprachwissenschaft. Band 1). Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth, Bayreuth 1978.
  • i Zämenaarbet mit em Ludwig Hitzenberger: Rückläufiges estnisches Wörterbuch. Eesti keele pöördsõnaraamat (Sõnalõpuline leksikon). Reverse dictionary of the Estonian language (= Bayreuther Beiträge zur Sprachwissenschaft. Band 2). Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth, Bayreuth 1979.
  • mit em Richard J. Brunner und em Eberhard Dünninger: Nach Volksworten jagend. Gedenkschrift zum 200. Geburtstag von Johann Andreas Schmeller (= Jahrbuch der Johann-Andreas-Schmeller-Gesellschaft 1984). Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät der Universität, Bayreuth 1985.
  • Ludwig von Rockinger: An der Wiege der bayerischen Mundart-Grammatik und des bayerischen Wörterbuchs. Neu herausgegeben, erweitert und mit einer Einleitung verstehen. Scientia, Aalen 1985.
  • Europäische Sprachminderheiten im Vergleich. Deutsch und andere Sprachen. Vorträge gehalten auf der Tagung „Mehrsprachige Gemeinschaften im Vergleich“ Bayreuth 14.–16. Juli 1983. Steiner, Stuttgart 1986.
  • mit em Ludwig M. Eichinger: Handbuch der mitteleuropäischen Sprachminderheiten. Narr, Tübingen 1996.
  • Sprachatlas von Nordostbayern. Band 1: Lautgeographie I. Vertretung der mittelhochdeutschen Kurzvokale (= Bayerischer Sprachatlas. Regionalteil 4). Heidelberg 2004.
  • Werner König: Nachruf [auf] Robert Hinderling (20.01.1935 – 16.07.2011). I: Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Band 78/3, 2011, S. 334 f.
  • Prof. Dr. Robert Hinderling. I: germanistenverzeichnis.phil.uni-erlangen.de (aaglueget am 24. Februar 2025; s Verzäichnis isch nach 1999 nüme naagfüert woorde).
  1. Rüdiger Harnisch u. a. (Ug.): „… im Gefüge der Sprachen“. Studien zu System und Soziologie der Dialekte. Festschrift für Robert Hinderling zum 60. Geburtstag (= Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik. Beihefte 90). Stuttgart 1995.