Fritz Broßmer

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Dr Fritz Broßmer (* 19. Septämber 1891 z Ättene; † 3. Februar 1963 z Fryburg) isch e dytsche Grafiker un Dialäktdichter gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Broßmer isch e Suhn vum Joseph Broßmer, eme Stroffdrucker un Färber, un syre Frau Luise geb. May gsii. Är het no drei Gschwischtrig ghaa. D Familie isch katholisch gsii un het im Huus links vu dr Spitalchilche gläbt.

Dr Joseph Broßmer isch au Burgermaischte vu Ättene gsii. Wu dr Großherzog Friedrich am 28. Septämber 1891 uf Ättene chuu isch, het er zue däm Aaloss d „Lange Straße“, wu vum bere Dor bis zue dr Dirnlebrücke gange isch, in „Friedrichstraße“ umnänne loo un derzue het au au sy Suhn, wu churz vorhär uf d Wält chuu isch, uf dr Name vum Großherzog daife loo.

Em Fritz Broßmer sy Vater isch scho anne 1905 gstorbe. Wäge däm het er uf em Ättener Gimnasium nume di Mittler Ryfi chenne mache, wel d Mueter s Schuelgäld nit het chenne ufbringe. Statt em Abitur het er derno ab 1907 e Lehr as Schriftsetzer in dr Druckerei vum Joseph Leibold im dr Nochberschaft gmacht.

No dr Lehr isch er vu 1911 bis 1914 as Wandergsell umezoge un isch bis in d Schwyz chuu. Im Erschte Wältcrieg het er as Sanitäter dient. Noch em Chrieg het er derno as Schriftsetzer, Korrektor un Lehrbuebenuusbilder z Fryburg gschafft. Bim Bumbeaagriff uf Fryburg im Zweete Wältchrieg anne 1944 het er alles verlore. Noch em Chrieg het er z Fryburg as sälbschtändige Grafiker gschafft.

Anne 1918 het er d Maria Bohn ghyrote, si hän zäme ai Chind ghaa. Im Johr 1963 isch er im Alter vu 72 Johr gstorbe.

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Broßmer sälber het insgsamt elf Bänd mit Gedicht un Gschichtli uf Alemannisch vereffetligt:

  • D’r Schnitzsack. Freiburg im Breisgau 1922, drei Uflage
  • Krut un Ruewe. Freiburg im Breisgau 1922, 2. Ufl. 1925
  • Bibilikäs. Freiburg im Breisgau 1923, 2. Ufl. 1925
  • D’r Schwartemage. Freiburg im Breisgau 1923
  • Leberknöpfli. Freiburg im Breisgau 1924
  • D’r Katzerolli. Freiburg im Breisgau 1925
  • D’r Pfiffedeckel. Freiburg im Breisgau 1926
  • Ziewelekueche. Freiburg im Breisgau 1928
  • S’Schtädtli. Freiburg im Breisgau 1935
  • D’r Seppli. Freiburg im Breisgau 1938
  • D’r Schnauzli. Freiburg im Breisgau 1950

In dr 1930er Johr het er aafange Haimetdäg un Fescht organisiere. Do het er vylmol syno Gedicht un Gschichtli vordrait, speter au als im Rundfunk. Derzue het dr Broßmer e Hufe volkstimligi Theaterstuck uf Alemannisch gschribe, wu au hite no ufgfiert wäre, z. B. „S’ groß Los“, „D’r Pudding“, „D’r scheen Fund“, „D’Brotwurscht“, „D’Linzerdaart“.

Dr Hubert Machleid het 1980 en Uuswahl vu Gedicht uusebroocht:

  • „Krut un Ruewe“. Allerhand luschtige Vortragsschtückli. Zum Gedenken an Fritz Broßmer zusammengestellt und herausgegeben von Hubert Machleid. Ettenheim 1980.

Zum 100. Geburtstag vum Broßmer het dr Historisch Verain Ättene en Uusstellig im Burgersaal veraastaltet un het nomol e Bändli mit ere Uuswahl an Gedicht un Gschichte vereffetligt.

Dr Ferdinand Horst schrybt in dr Badische Biografie iber dr Broßmer:

„Er war aber nicht nur ein aufmerksamer Beobachter der sich um ihn herum abspielenden Lebensvorgänge, sondern er besaß auch die Gabe des Speicherns dieser Erlebnisse, die er jederzeit „abrufen“ konnte. Die Reime flogen ihm nur so zu, und er war ein Meister der komprimierten mundartlichen Darstellung von Szenen aus dem alemannischen Alltag zwischen Dreisam und Unditz. […] Gewiß hat vieles nur Unterhaltungswert, zuweilen aber findet Broßmer zu einer Ausdruckskraft, die einzelne seiner Gedichte in die Nähe der Großen – Hebel, Burte – rückt.“

F. Horst: Badische Biographien NF 2, 48-49

Im Oktober 1952 het dr Grafiker Broßmer zue dr Yyweihig vum neie Ättener Chrankehuus e Guldi Buech gmacht, wu d Gschicht vum Spital z Ättene in gotischer Schrift mit holzgschnittem Deckel din verzellt wird. Syt 2014 lyt des Guldi Buech im Archiv vu dr Stadt Ättene.

E baar Johr speter het er fir d Stadt Ättene e Guldi Buech gschaffe, wu d Entwicklig vu syre Haimetstadt un aktuälli Eraignis hän solle din ufgschribe wäre. Wun er des Guldi Buech im Merz 1957 ibergee het, isch derfir zum Ehreburger vu dr Stadt ernännt wore.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • O. Basler: Dichter und Dichtung der Ortenau. In: Die Ortenau 40. Heft 1960, S. 445.
  • Johannes B. Ferdinand: Fritz Broßmer zum 65. Geburtstag. in: Ettenheimer Heimatbote vom 19.9.1956
  • Ferdinand Horst: Fritz Broßmer. In: Badische Biographien NF 2, 48-49
  • Wilhelm Engelbert Oeftering: Geschichte der Literatur in Baden. III. Teil S. 179
  • Anna Strickler-Vögele, Zum Gedenken an Fritz Broßmer. In: Ettenheimer Heimatbote vom 11.9.1966
  • Bernhard Uttenweiler: Fritz Broßmer, ein Heimat- und Mundartdichter aus Ettenheim. In: Der Schwarzwald, Zs. des Schwarzwaldvereins 1984, Heft 2, 76-79.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]