Cäsar Flaischlen

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dr Cäsar Flaischlen
Dialäkt: Schwäbisch

Dr Cäsar Otto Hugo Flaischlen, wia-nr mit-em ganza Nama ghoißa hôt (* 12. Mai 1864 z Stuegert, † 16. Okdobr 1920 z Gundlsheim en Wirdaberg) ischt a deitscher Schriftsteller, Dramadiker, Lyriker ond Redakdeer gwäa, wo ondr andrem au an Haufa Gedicht em schwäbischa Dialekt vrfasst hôt.

Aus seim Leaba[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Cäsar Flaischlen ischt am 12. Mai 1864 als Soh vo-ma Offiziir z Stuegert uff d Welt komma. Deet ond en Ellwanga an dr Jagscht hôt’r sei Kendheit ond Jugend vrbrôcht. Nôch dr Schualzeit hôt’r z’erscht a Buachhendler-Lehr bei dr renommirda Metzler’scha Buachhandlong en Stuegert absolviirt. Dô drnôch hôt’r en seim glernda Beruaf a Weile z Brissl ond a Weile en Bern gschafft. Hendrher hôt’r an de Universideeda Berlin, Heidelberg, Leipzig, Freiburg ond Zirich Germanischdig ond Filosofii studiirt. 1889 hôt’r mit-ra Arbet ibr da adliga Schriftsteller Otto Heinrich von Gemmingen-Hornberg sein Doktr gmacht. Ab 1895 isch’r Redagdeer bei dr Konscht- ond Litradurzeitschrift „Pan“ en Berlin wôrra, bis dui om d Jôhrhondertwende rom eigstellt wôrra ischt. Vo 1902 bis 1907 isch’r Mitarbeitr beim Verlag Bruno Cassierer als oiner vo de Rausgeaber vo dr Monatszeitschrift „Kunst und Künstler“ gwäa. En dera Zeit ischt au sei graußer Roman „Jost Seyfried“ entstanda, wo an Haufa autobiografische Ziig uffweist ond a graußer Erfolg fir-en wôrra ischt.

1910 hôt dr Flaischlen z Hamburg d Edith Klapp gheiradet. Fenf Jôhr schbäter hend dia zwoi ihrn Wohnsitz z Inglfenga em Hohaloo-ischa begrindet. 1915 – oi Jôhr nôch-em Ausbruch vom erschda Weltkriag – ischt em Flaischlen sei Gedichtband „Kopf-oben-auf, die Hand am Knauf, mein deutsches Volk ... Sonn’ auf!“ rauskomma. Mit sellem Werk jedafalls hôt’r sich, zomendescht aus heidiger Sicht, et grad mit Ruhm begleckret, weil’r mit selle Vers da Kriag vrherrlicht ond d Pazifischda schleacht gmacht hôt.

Am 16. Okdobr 1920 hôt dr Cäsar Flaischlen em Sanadoriom Hornegg z Gundlsheim em Aldr vo 56 Jôhr sei Leaba ausghaucht. Vorgraba wôrra isch’r viir Däg schbätr en seira Hoimetstadt uff-em Pragfriidhof. Deet hôt’r vo dr Stadt Stuegert a Ehragrab kriagt, wo mr heit noh ôôgucka kôô.

Bedeidong[ändere | Quälltäxt bearbeite]

A graußer Doil vom Flaischlen seim Werk isch stilischdisch em deitscha Impressionismus mit-em Ibrgang zom Naturalismus zuazoordna ond zeigt Vrwandtschaft zo de Dichdonga vom Detlev von Liliencron (1844 bis 1909) ond vom Johannes Schlaf (1862 bis 1941). A zarda Stimmongsmôlerei vorbendet sich mit-ra opdimischdischa Schbruchlyrik, wo leicht eigenglich ischt ond drom an graußa Leaserkreis ôôschbricht. Bsondrs volkstimlich wôrra ischt sei Gedicht

Hab Sonne im Herzen,
ob’s stürmt oder schneit,
ob der Himmel voll Wolken,
die Erde voll Streit!
Hab Sonne im Herzen,
dann komme, was mag!
Das leuchtet voll Licht dir
den dunkelsten Tag.

Hab ein Lied auf den Lippen
mit fröhlichem Klang,
und macht auch des Alltags
Gedränge dich bang.
Hab ein Lied auf den Lippen,
dann komme, was mag!
Das hilft dir verwinden
den einsamsten Tag.

Hab ein Wort auch für andre
in Sorg und in Pein,
und sag, was dich selber
so frohgemut läßt sein!
Hab ein Lied auf den Lippen,
verlier nie den Mut,
hab Sonne im Herzen,
und alles wird gut.

Noh bis en de 1950er Jôhr isch des Gedicht en de Schual-Leasebiacher abdruckt wôrra, ond an Haufa Schialer hend’s auswendich lerna miaßa.[1]

Zo seine Lebzeida ond au noh a baar Jôhrzehnt drnôch isch dr Flaischlen oinr vo de meischtgleasene Autora em deitschschbrôchiga Room gwäa. Heitzodag ischt’r abr bloß noh wenich Leit an Begriff.

Zwoi vo seine schwäbische Gedicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

[2]

No jô!

Hôst me halt au blos a’gführt, narr!
s ist älles ghopft wie gspronge!
zur Abwechsong drom pfeif i jetzt
was i m’r z’erst han gsonge.

E-n O’glück ist s jô schließlich net
ond au net grad zom schäme,
wann i no so vernönftig wär:
mi nemme drüber z gräme.

Uf ’m Bah’hof

Do stand i ond stand en de Bode me nei,
guck d’ Glois naus, ond guck ebbe doch nex rei.

„Verspäteng!“ Natürlich! ond ist’r nô henn,
nô bist du womöglich erst net emôl drenn.

Drom wann d’emôl wieder so wegroisa witt,
nô machet m’r s gscheidter: nô fahr’ i glei mit.

A Auswahl vo seine Werk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Stick firs Theater[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1886: Graf Lothar, a dramadischa Dichdong en drei Uffziig
  • 1891: Toni Stürmer, a Alldags-Gschicht en fenf Szena
  • 1895: Martin Lehnhardt. Ein Kampf um Gott, a theologischs Gedankadrama
  • 1911: Festspiel zur Hundertjahrfeier der Firma B. G. Teubner in Leipzig

Roman[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1905: Jost Seyfried, a Entwicklongsroman en zwoi Bend

Gedichtsammlonga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1892: Vom Haselnußroi’, e Zopfete Bloeme-n ond Nüß, Gedicht em schwäbischa Dialekt
  • 1898: Vom Alltag und Sonne, Gedicht en Prosa
  • 1899: Aus den Lehr- und Wanderjahren des Lebens
  • 1907: Neujahrsbuch
  • 1909: Zwischenklänge
  • 1921: Mandolinchen, Leierkastenmann und Kuckuck, Liadtekscht ibr d Sehnsucht ond ihr Erfillong

Strôßa, wo sein Nama traget[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Strôßa ond Weag, wo nôch-em Cäsar Flaischlen benannt send, geit’s z Berlin, z Ellwanga, z Frankfurt am Main, z Gebbenga en Heilbronn, z Inglfenga, en Leonberg, z Marbach am Neggr ond nadiirlich au en seira Geburtsstadt Stuegert.[3]

Litradur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Amalie Böck: Cäsar Flaischlen's Wirken mit besonderer Berücksichtigung seiner dramatischen Werke. Dissertation, Wien 1921.
  • Georg Muschner-Niedenführ: Cäsar Flaischlen. Beitrag zu einer Geschichte der neueren Literatur. Fleischel, Berlin 1903.
  • Emmy Rotth: Erinnerungen an Cäsar Flaischlen. Sponholtz, Hannover 1924.
  • Gotthilf Stecher: Cäsar Flaischlen. Kunst und Leben. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1924.
  • Frank Thiess: Cäsar Flaischlen. Ein Essay. Fleischel, Berlin 1914.

Quella[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Heinz Kindermann, Margarete Dietrich: Taschenlexikon der deutschen Literatur, Verlag Lebendiges Wissen, München, Humboldt Daschabuach Nr. 74, zwoida Uflag vo 1958
  • Karl Heinemann: Die deutsche Dichtung, achda Ufflag vo 1930, Alfred Kröner Verlag, Leipzig
  • Lueg d Weblink

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Cäsar Flaischlen – Sammlig vo Multimediadateie

Wikisource Cäsar Flaischlen im dütschsprochige Wikisource

Oinzlne Nôchweis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Lesebuch für die Volksschulen, rausgäa vom Kultminischderiom fir Nordwirdaberg ond Nordbada, Band 4 firs sibde ond achde Schuljôhr, Gemeinschaftsverlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft Stuttgart und Badenia, 1949, S. 295
  2. Aber weh do’ hot s! Vom Haselnußroi’ Derhoim ond Drauße (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.azkurs.org uf azkurs.org
  3. Ehrungen uf hab-sonne-im-herzen.de