Wenkerboge vo Degerfälde

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Dr Wenkerboge vo Degerfälde isch es Blatt für di grosse Ufnaam vo dr dütsche Sproch, wo dr Sprochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 für de Düütsch Sprochadlas gmacht hed. D Schuele im domolige dütsche Rych hend e Frogeboge übercho mid Muschdersätz, zum se in lokale Dialäkt z übersetze. Au im alemannische Sprochgebiet hend vili Gmeindschuele mitgmacht.

Hiwiis zuem Boge 416011[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Degerfälde het dozemols zuem Kreis xxx im Großherzogtum Bade ghärt. Hitt ischs ne Oordsdeil vu Badisch Rhyfälde.
  • De Ord leyt im Sproochruum vum Oberrhinalemannische / Säckinger-Laufeburger Ruum [1].
  • Die vierzig Sätz sin dozémols durch de Lährer durch Zueziäge vu Schiäler. Lährer war de H. Ammann vu Oberbichtlinge Amt Meßkirch.
  • As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Dagerfelden“ angeh.
  • In Süddischland sinn d' Bege anne 1887 uffgnumme worde, der vo Degerfälde het d' Nummere 416011 griägt.
  • D' geografisch Lag vu Degerfälde isch in dere Karde iitrage.
  • Sowit des gange isch, sind d Sunderzeiche üwernumme worde. Firs "ꜵ" mit großem A schdehn sie hinterenander.

Wenkersätz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Im Winter fliege die trochnė Blätter in dr Luft ůma.
  2. S' hört glie uf zschneia, drno wird s' Wėtter wieder besser.
  3. Due Chole in dr Ofa, daß Milch bald afangt z'koche.
  4. Dr guat alt Ma isch mit em Roß durs Is broche und ins chalt Waosser gfallė.
  5. Ar isch vor vier oder seks Woche gstorba.
  6. Das Für wėr zschtėrk, die Chuechė sin jo untė ganz schwėrz brėnnt.
  7. Ar ißt d' Eier ellwill ohne Salz und Pfaffer.
  8. Pfüės die mer grüßli weh, i glaub i hėbs dur glaufa.
  9. I bi bieder Frėu gsi und hꜵnnrs gseit, und sie hꜵt gseit, sie will dr Dochter sägä.
  10. I wills au nimma dua.
  11. I schlꜵder glie mit em Chochlöffel um Dora, du Aoff.
  12. Wo gosch hie, mie mer mit dr goh?
  13. Si schlächte Zittä!
  14. Mi liab Chind, bieb do unta stoh, dia bösa Gäns bißė di z' dod.
  15. Dĕ heschs hüt em beste glärt, und bisch ordli gsi, d dėrfsch änder hei goh as dia Aondere.
  16. Dua bisch no nitt groß gnuag, uma Fläscha Wie usztrinka, duė muasch no me wꜵchsa, und größer wärda.
  17. Gꜵng, bisch so guat und segs diner Schwöster, sie soll Kleider für Muader ferig naihä und mit dr bürschta suwer mꜵchä.
  18. Hätschä du kännt! derno wärs ꜵndersch cho und derno thäts besser um ihn stoh.
  19. Wär hätt mer dr Chrꜵdä mit em Fleisch gstohlä.
  20. Är thuets so, as hätäsä zu äm Dröschė bschtellt, sie heis aber id do.
  21. Wäm hät er dia nee Gschicht verzëhlt.
  22. Mꜵ muaß lut brialė, sust verschtoht er aim it.
  23. Mr si miad und hai Durscht.
  24. Womer geschter Oba hei cho si, si dia Aondera scho im Bätt gsi und häi fäscht gschlofe.
  25. Dr Schnee isch hüt z' Nꜵcht bi eus liege bliebä, aber hüt friä isch er vergꜵnge.
  26. Hinder eusem Hus, stöhnt drei schöni Öpfelbäum mit rotä Öpfel.
  27. Chönėter it no nä Augėblick uf is wꜵrte, mr göhnt derno mit ich.
  28. Dr dörfet id so Chindereiä mꜵchė.
  29. Eusi Bärg si it so höch, Eui sin vill höcher.
  30. Wia vill Pfund Würscht und Brot winder ha.
  31. I verschtꜵn di it, dä muäsch ė bitzli lüter schwätze.
  32. Haider it nä Stückli wißi Seipfi für mi ufem Disch gfundä.
  33. Sin Brueder will zweu schöni neui Hüser in euä Gꜵrtä beuä.
  34. S' Wort chund em vum Härzä.
  35. Dėsch rächt von ich.
  36. Wꜵs sitzä dört für Vögli uf der Mur.
  37. Burä hai fünf Ochsė und nün Chiä und zwölf Schöf vor s Dorf, sie weis verchėufä.
  38. D' Lüt si het ꜵlli uf em Feld und mäihä.
  39. Gang umä dr brun Hund thuėd er nüt.
  40. I bi mitä Lütä do hindė über Mattė ins Chorn gfꜵhre.

Wörder im Wenkerboge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • heiß, nai, blau, grau, haue, Hand, Hauf, Helm, Flꜵchs, er wėchst, Bėsen, Pflumen, Brief, Hof, jung, chrumb
  • Sundtig, Mentig, Zißtig, Mittwoch, Dunstig, Fritig, Samschtig
  • Elf, fufzehn, sachzehn, fufzig

Luäg aü do[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lischde vu alemannische Wenkerboge

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Digitalisat vum Original Degerfälder Wenkerboge

Wo s her isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988 ISBN 3-921201-10-1