Wyler

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Dä Artikel befasst sich mit èm Sidligstûp Wyler. Für witeri Bedütigè luèg Begrifferklärig für dè Wyler.
Oberwil z Waldkirch, Kanton St. Gallè, Schwiz

Èn Wyler isch è Sidlig, wo uss wènnigè Gebäude beschtòt. Èn Wyler isch chlyner wiè nè Dorf, abber größer wiè nè Einzelsidlig.

En Wyler het meischtens en eigene Ortsname. Meischtens ghört er zun ere grössere Gmeind, nur i sältene Fäll bilde Wyler eigeni politischi Gmeinde.

Etûmology[ändere | Quälltäxt bearbeite]

„Wyler“ isch d Bezeichnig für e Ortschaft, wo uss wennigè Gebäude bschtoot. S Wort isch im Mittelhochdütschè i dè Form wīler vorhandè un isch diè ydütschte Form vom mittellatynischè Wort villare (‚Ghöft‘), wo uff s Adjektiv latiinvillaris („zum Landgut ghörig, Landguts-“) zrugggòt. Sell widerum isch abgleitet vom Subschtantiv villa („Landhuus von èm Vornehmè, Landguèt, Guètshof“).[1][2][3] D Bezeichnig „Wyler“ für chlyni Aasidligè gòt uff d Tatsach zrugg, dass diè znegscht nõch dè vornehmè Landhüüser bautè Unterkünfte für s Personal ebbèfalls zur villa grechnet worrè sin un s Wort letschtlich s gesamto Gebäudeensemble benamst hèt.[3]

Diè im alemannischè Sprõchgebièt vobreitetè Formè -wyler, -wil un -wyl als Grundwörter vo Ortsnämè sin schu im Althochdütschè als wīlāri un wīlar vorhandè gsi un gôn ebbèfalls uff latynisch villaris bzw. villa zrugg. Entschtandè isch selli Bezeichnigswys durch dè Umschtand, dass Landgüèter (villae), diè ehemòligi römische Soldatè zuègschprochè chriègt hèn, vo dè spôterè germanischè Besitzer witerhy mit èm latynischè Wort bezeichnèt worrè sin[2] un s Wort so schu in nõchrömischer odder althochdütscher Zit (ca. 750–1050) „ydütscht“ worrè isch, spôter isch s Wort übber s Mittelhochdütsche zu der moderne Variantè worde und au i der alemannische Sprǒch verbreitet.

Sinnvowandti Begriff[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Im badischè Ruum stòt s Wort „Zinkè“ für è langzogni Aasammlig vo Höf in em e (Schwarzwald-)Sytedal. Èn tûpischè Zinkè isch byschpillswys dè Stadtdeil Gaisbach vo Badè-Badè.
  • I der Schwiiz seit me ganz chlyni Ortschafte au Dörfli.
  • Im Bergischè Land seit mèr èmè Wyler „Hofschaft“. Dodeby handlet s sich urschprünglich um Siedlungè für Büezer, welli i dè abglegènè, durch Wasserchraft betribbènè Hammer- odder Schlyfwärch odder Müllènè gschafft hèn un nit däglich dè müèsam Wäg vo dè Stadt zu dè Arbèt un zrugg gõ hèn könnè.
  • S entschprechendi weschtfälische Wort isch Drubbel. Drubbel ligè vorwigend in Gegendè mit Streusidlig, dezuè au Buèrèschaftè.
  • Im Französische entspricht em Wyler d Bezeichnig hameau. Das Wort chunt ursprünglig vom düütsche heim, wo au für Ortsnäme bruucht worden isch.
  • S Iteliänische könnt für die chlyne Sidlige der Uusdruck borgata.

Dè Wyler als Sidligsform[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Èn Wyler hèt – im Gegèsatz zu nèm Dorf – i dè Regèl kei gschlosseni Bebauig un kei Gebäude mit zentràler Fungtion wiè nè Kirchè odder è Gaschthuus, aber mängmol en Kapälle. Selli Sidligsform isch bsunders z Wescht- un Süddütschland, i dè Schwiiz un z Öschterrych z findè.

Wenn d Kirchè dè Mittelpunkt vo dè Sidlig bildet, bi dè glychè Sidligsform notabene, so sait mo dèmm èn Kirchwyler.[4]

I dè humangeografischè Kartèinterpretation sait mò dèrrè Sidlig bis zu 15 Gebäude Wyler. Wörred Luftbilder interpretyrt, lòt mò bi dè Zellig nõch Möglichkeit Näbedgebäud wie Ställ, Schüèrè un Aabautè ußer acht.

Teil Wyler sind usserhalb vo de alte Dörfer bi wichtige Pünkt im Stroossenetz entstande.

Z Öschterrych existiyrt differenzyrend zum Wyler (drei bis nüü Gebäude in ängerer Laag) un Rottè (Gebäude in lockerer Aaordnig ohni Rüggsicht uff d Zaal) diè topografische Kennzeichnig Voschtreuti Hüüser: „Gebäude, die über ein großes Gebiet verstreut liegen, ohne Rücksicht auf die Anzahl“.[5] Geschlosseni Ortschaftè mit mee als nüü Gebäude gelted dört als Dorf. Bi nu ein bis zwei Gebäude ohni Sidligszämmèhang, also im Fall vo Einzelsidligè, schwätzt mò, bedütigsumfänglich glychgreit, vo Einödi, Einzelhof, Einzelhuus, Einschicht,[5] woby d Bezeichnig Einschicht, bayrisch wiè öschterrychisch, d Bedütig Öde, Einsamkeit hèt.[6]

In aller Regèl git s i Wyler wegè irer gringè Größi keini Strõßènamè. I sellè Fäll duèt dè Ortsnamè – denn als Ortsdeil – a d Stell vom Strõßènamè trettè. D Huusnummerè söttet trotzdèmm dè rüümlichè Aaordnig vo dè Gebäude entsprèchè, könned aber au ohni erkennbari Orning volaufè. Mengmòl gits au è gmeinsami Huusnummeryrig für meereri söttigi chlyneri Ort, eventuèll au übber s ganze Gmeindegebièt odder größeri Deil dèvo. Es ka au dè Fall sy, dass in eim Gmeindegebièt d Strõßè benamst wörred, abber d Huusnummeryrig au bi söttigè chlynerè Ort nõch bi sellerè Strõßèbenennig erfolgè duèt.

Rächtliches[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ortshywysschild nõch StVO Zeichè 385 (Dütschland)
Ortsdaflè-Muschter vo Einödè (Öschterrych)

Dütschland[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sowit Aasidligè kei gschlosseni Ortschaft im Sinn vo dè Strõßevokeers-Ornig darschtelled, könned uff dütschè Strõßè söttigi Ort nit mit èrè Ortsdaflè kennzeichnet sy un hèn dõher kei Tempolimit. Um dennoch dè Ortsnamè aazgää, kan è Ortshywysdaflèl vowendet wörrè. Well sell hüüfig bi Wyler dè Fall isch, wörd sell Vokeerszeichè üblicherwys als Wylerschild bezeichnèt.

Bayern[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Bayern gidet gmäß dè Entschlièßig vom Bayerischè Staatsminischterium vom Innerè vum 18. Oktober 1950[7] grundsätzlich jedi Aasidlig mit drei bis nüü Wohngebäude als Wyler. È größeri Aasidlig gildet als Dorf, è Aasidlig mit eim odder zwei Wohngebäude wörd als Einödi benamst.

Öschterrych[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ebbèso wiè z Dütschland könned abhängig vo dè Laag vo dè Hüüser reguläri Ortstaflè aabrocht wörrè. In mengè Fäll wörred au nu eifachi Schilder mit dè Ortsbezeichnig aabrocht, wo nu dè Information diened un rächtlich uff dè Strõßèvokeer kei Uuswirkig hèn.

Voeinigti Staatè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

I dè Staatè New York un Oregon exischtyrt d Bezeichnig Wyler (ängl. Hamlet) für chlyni Aasidligè, wo kei eigni Gmeind bildè. Hamlets könned entwedder Deil von èrè größerè Gmeind sy (New York), odder au dirèkt vom jewyligè County vowaltet wörrè (Oregon).

Weblinggs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Wyler – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnõchwys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Duden Herkunftswörterbuch: Etymologie der Deutschen Sprache. 2. Ufflaag. Dudenvolaag, Monnèm 1989
  2. 2,0 2,1 Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Bearb. v. Elmar Seebold, 24. Ufflaag. De Gruyter, Bèrlin 2002
  3. 3,0 3,1 Etûmologisches Wörterbuch vom Dütschè. Erarbeitet unter dè Leitig vom Wolfgang Pfeifer, 7. Ufflaag. dtv, Münchè 2004.
  4. Kirchwyler als Sidligsform Archivlink (Memento vom 14. Dezämber 2013 im Internet Archive) (PDF; 220 kB)
  5. 5,0 5,1 Österreichischer Amtskalender online. Jusline Österreich GmbH, Wyn 2002–, passim, ZDB-ID 2126440-5, OBV.
  6. Werner Scholze-Stubenrecht (Red.): Der Duden in zwölf Bänden. Band 1: Duden – Die deutsche Rechtschreibung. CD-ROM-Uusgaab. 25., völlig neu bearbeiteti un erwiterti Ufflaag. Dudenvolaag, Monnèm/Wyn (u. a.) 2010, ISBN 978-3-411-70425-5.
  7. Nr. I B1 - 68a 1
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Weiler“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.