Uur

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Früeji Uur us Iise

D Uur isch e Mässgräät, wo die aktuelli Zit aazäigt oder e Zitspanne misst.

S Wort chunt vo (Middelhoochdütsch ûr(e) ("Uur"), über Middelniiderdütsch ūr(e) vo Altfranzöösisch (h)ore, vo latiinhōra, vo Altgriechisch ὥρα ("Zit, Stund"), vo indogerm. *hioh1r-, und isch verwandt mit «Joor».

I der Mundart seit mä dere Sach au eifach «es Zyt», wieme bim Schwyzerischen Idiotikon cha go nochelääse.[1]

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Entwiggligsgschicht vo dr Uur umfasst meereri Joorduusig, vo dr äifache Elementaaruur bis zur hochbreziise Atomuur. D Uur isch immer in ere vilschichdige Wäggselwirkig zur kulturelle, technische und gsellschaftlige Entwigglig vo dr Menschhäit gstande.

Si representiert e grundleegende Parameter vom menschlige Zämmelääbe – d Zit. In dr Symbolik und dr Kunst stoot si für en unändlig Fluss vo dr Zit, as Vanitas-Motiv für d Vergängligkäit und die äigeni Stärbligkäit. Si erschiint in Daarstellige aber au as Hiiwiis uf Riichdum oder as Attribut vo dr Määssigung.

In ere industrialisierte Gsellschaft cha mä braktisch ooni Uur nid lääbe. D Zit bestimmt wie dr Daag ablauft, wemmä ufstoot, was mä macht, wo mä aane goot und wemmä goot go schloofe. Früener häi die mäiste Lüt en Armbanduur aaghaa, höte verzichde vili druf und begnüege sich mit dr Uur vom Händy. Usser de Uure, wo überall an dr Wand hänke, git s hüte elektronischi Uure in vile Alldäagsgegeständ, vom Hushaltsgräät über e Färnsee und Radiowecker bis zum Kompiuter. In dr technische Arbetswält bestimmt d Zitmässig komplizierti Brodukzioonsablöif, und au äifach d Lengi vom Arbetsdaag.

Für d Wüsseschaft und Ruumfaart si hochbreziisi Zitsüsteem (Wältzit, Atomzit) erfunde worde, wo dur Zitzäichesänder und Satellitefunk überall zur Verfüegig stöön. In dr Astronomii wärde Zite bis in d Millionstelsekunde gmässe, wääred d Atomuhre vo de GPS-Satellite hüte besser as Nanosekunde aazäige und d Laufzitmässig vo elektromagnetische Wälle sogar uf Gnauigkäite vo 10−14 chunnt.

Zwar häi d Elementar- und d Reederuure iiri zentrali Bedütig für d Zitmässig verloore, aber si si immer no seer beliebt bi Uurefründ und Sammler vo antikem Gräät.

Rund um d Uur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • P. Fintan Kindler: Die Uhren. Ein Abriß der Geschichte der Zeitmessung. Benziger, Köln 1905.
  • Ernst von Bassermann-Jordan (Hrsg.): Die Geschichte der Zeitmessung und der Uhren. VWV Walter de Gruyter, Berlin 1920. (Digitalisat)
  • Ernst von Bassermann-Jordan, Hans von Bertele: Uhren. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1969.
  • Reinhard Meis: Die Alte Uhr. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1978, ISBN 3-7814-0116-2.
  • Jürgen Abeler: Ullstein Uhren Buch. Eine Kulturgeschichte der Zeitmessung. Ullstein, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-550-06849-2.
  • Gerhard König: Die Uhr. Geschichte, Technik, Zeit. Koehler + Amelang, Berlin 1999, ISBN 3-7338-0065-6.
  • Carlo M. Cipolla: Gezählte Zeit. Wie die mechanische Uhr das Leben veränderte. Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-2343-7.
  • Gerhard Dohrn-van Rossum: Die Geschichte der Stunde. Anaconda, Münche 2007, ISBN 978-3-86647-139-9.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Uhren – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Lueg der Artikel Ur II im Schwyzerischen Idiotikon