Tunesie

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الجمهورية التونسية
al-Dschumhūriyya at-Tūnisiyya
Tunesischi Republik
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Amtsspraach Arabisch(1)
Hauptstadt Tunis
Staatsoberhaupt Kais Saied
Regierigschef Ahmed Hachani
Flächi 163.610 km²
Iiwohnerzahl 10.276.158 (2007)
Bevölkerigsdichti 61 Iiwohner pro km²
Brutto­inlands­produkt pro Iiwohner 2.880 US-$ (2006)
Währig 1 [Tunesisch Dinar (tD) = 1.000 Millimes
Unabhängigkeit 20. März 1956 (vo Frankriich)
Nationalhimne Humat al-hima
Nationalfiirtig 20. März
Zitzone MEZ (UTC +1)
Kfz-Kennzeiche TN
Internet-TLD .tn
Vorwahl +216
(1) Bildigssprache isch Französisch

Tunesie (amtlig die Tunesischi Republik) isch ä Staat in Nordafrika, wo im Norde und Oste an s Mittelmeer, im Weste an Algerie und im Süde an Libye gränzt. Si Name isch vom Name vo siiner Hauptstadt Tunis abgleitet. Tunesie isch s östligste vo de Maghreb-Länder. Die grössti vorglagereti Insle isch Djerba (514 km²). D Flechi vom Land isch dopplet so gross wie die vo Östriich.

Geografii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hochland bi Metlaoui z Zentraltunesie
Dr Chott el Djerid, e wichtige Sabcha

Tunesie isch s nerdligscht Land z Afrika un nume 140 Kilometer ewäg vu Sizilie. S lyt zwisch em Mittelmeer un dr Sahara, zwische 37° 20’ un 30° 10’ nerdliger Braiti un zwische 7° 30’ un 12° eschtliger Lengi. Di grescht Nord-Sid-Uusdehnig zwische Cap Blanc un dr Gränzstation Bordj el Khadra bedrait rund 780 km, di grescht Oscht-Wescht-Uusdehnig zwische dr Insle Djerba un Nefta rund 380 km. D Mittelmeerkischte het e uugfehri Lengi vu 1300 Kilometer.

Dr Nordweschte vu Tunesie wird vum Tell-Atlas bstimmt. Parallel zue dr Nordkischte verlaufe vu dr algerische Gränze bis zue dr Bucht vu Bizerta d Gebirgszig vu dr Kroumirie (700–800 m Hechi). Derno schließt sich nordeschtli s Mogod-Bärgland (300–400 m Hechi) aa, wu zem Byschpel am Cap Blanc in ere zmeischt gäche Felskischte ins Mittelmeer abgheit. Uf dr vum Wind abgchehrte Syte vum Gebirg schließt sich s Dalbecki vum Medjerda aa, wu ganzjehrig Wasser fiert un wu dr Unterlauf vun em zue dr wichtigschte Agrarzone vum Land ghert.

D Bärgrucke vu dr Dorsale verlaufe vu Nordoscht (vum Weschtrand vum Cap Bon uus) no Sidwescht mit em hegschte Bärg vu Tunesie (Djebel Chambi, 1544 m) mit ere Lengi vu 220 Kilometer. Di nordeschtli Verlengerig vu däne Gebirgszig bildet d Halbinsle Cap Bon mit fruchtbare Ebene un e baar Bickel (Djebel Beno Oulid, 637 m un Djebel Korbous, 419 m), wu aber as eigeständigi Landschaftsregion ufgfasst wird.

Eschtli vu dr Dorsale, an dr Mittelmeerkischte lang zwische Hammamet un Skhira, Sousse un Sfax, lyt dr Sahel (arabisch fir Kischte) gnännte Kischtestraife, wu dur Oschtwind, wu d Räge bringe, seli fruchtbar isch un unter anderem großi Olivebaumkulture megli macht.

Sidli vu dr Dorsale schließt sich d Region vum Zentraltunesische Steppeland aa, wu an ihrem Sidrand mit em Nerdlige Gebirgssaum e Ibergang bildet zue dr Schottsänki (Chott el Djerid un Chott el Gharsa). Die Landschaft, wu vu Salzseeä un Oase breg wird, goht wyter sidli am Eschtlige Große Erg in d Wieschtelandschaft vu dr Sahara iber. In sideschtliger Richtig chunnt derno s bis zue 600 m hoch Chalchstaiplatoo Dahar, wu mit eme Schichtstapfleland an d Wieschtesteppe vu dr Djeffara-Ebeni aaschließt. Die Landschaft goht wyter iber d Landesgränze no Libye.

Am Mittelmeer lang, um dr Golf vu Gabès lyt d Litoralzone, wu dur sandigi Flachkischte, Lagune un vorglagereti Insle (zem Byschpel Djerba) gchännzaichnet isch.

Gwässer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Medjerda

D Gwässer vu Tunesie sin fascht alli im Norde vum Land. Dr wichtigscht Fluss isch dr Medjerda, är chunnt di maischte Niderschleg iber (400 mm pro Johr) un fiert 82 % vu dr Wasservorchuu.[1] Dernäbe git s no ne baar chlaineri Wadi, also Fliss, wu nit s ganz Johr Wasser fiere. Di wichtigschte Seeä, Lagune un Sabcha sind dr See vu Bizerta, dr Ichkeul-See, dr See vu Tunis, d Lagune vu Ghar El Melh, d Sabcha Ariana un d Sabcha Sejoumi.

D Landesmitti un dr Side vu Tunesie sin gchännzaichnet dur Ariditet un Abflusslosigkait. D Gwässer wie d Sabcha Sidi El Héni hän nume 12 % bzw. 6 % vu dr Wasserressurce. S git aber dert großi Grundwasservorchuu, sällewääg het mer d Flechi an Oase in dr letschte dryssg Johr vu 15.000 uf 30.000 Hektar chenne vergreßere.[1]

Scho in dr Kolonialzyt isch aagfange wore mit em Böu vu Stauseeä, dertemol vor allem go Tunis mit Drinkwasser z versorge. No dr Uuabhängigkait sin die Brojäkt wytergfiert wore, derno mit em Ziil vun ere Bewässerig. Syt dr 1980er Johr isch d Verstedterig fir dr stark Aastiig vum Wasserbedarf verantwortli. Mittlerwyyli git s z Tunesie 21 großi Staudämm, e Huffe chlaineri Stauaalage un 98 Chleraalage.[1] 80 % vum Wasserverbruuch isch anne 2000 uf d Landwirtschaft gfalle.[1] Ab em Johr 2030 wird mit ärnschthaftem Ressurcendefizit an Sießwasser grächnet.

Klima[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Tunesie stoße s mediterran un s arid Klima ufenander. D Niderschleg nämme vu Nord no Sid ab un vu Oscht no West lycht zue. Mer cha dr winterfyycht-summerdrucke Norde, di zentraltunesische Stepperegion, wu vum e wägselhafte Klima bstimmt wird, mit haiße Summer, chalte Winter un weniger Niderschleg, d Mittelmeerkischte mit em uusglichenere Klima, wu vum Meer beyyflusst wird, un s Wieschteklima sidli vu dr Schott unterschaide.

Wie wyter mer ewäg chunnt vum Mittelmeer wird s Klima all kontinentaler. D Mitteltemperature ligen im Jänner bi 10 °C, im Augschte bi 26 °C (Tunis). Sidli vum Atla herrscht ganzjehrig e druckehaiß Wieschterandklima mit arg uuregelmäßige Niderschleg. D Temperature cheme do uf Maximalwärt vu bis zue 45 °C mit bis zue 10 °C Temperaturdifferenz im Schatte (normalerwyys nume rund 5 °C). Di extremschten Unterschid git s in dr Sahara mit Summertemperature vu 50 °C un Bodefrescht im Wintert. E argi Hitz cha dr Schirokko, e Saharawind, wu z Tunesie Chehili wird.

Niderschleg git s fascht nume in dr Wintermonet, zmaischt härgfiert vu Diefuuslaifer vu wyter nerdli glägene Weschtwinddrift. Im Summer lyt s gsamt Land im Beraich vu dr subtropische Hochdruckzone, wu d Diefdruckbiet vu dr Weschtwinddrift um s Mittelmeer ummelaitet. In Uusnahmsfäll cha s aber au im Summer zue heftige Rägefäll chuu, wu di vorhär uusdrecknete Wadi in Strem verwandle, wu alles mitrysse. Derwylscht im Norde di jehrli Niderschlagsmängi bi 500–1.000 mm an dr Nordkischte un 1.500 mm im Gebirg lyt un dodermit fir e erfolgryyche Rägefäldböu längt, isch im Side d Verdunschtig sterker wie di uuregelmäßig Niderschlagsmängi vu hegschtens 200 mm im Johr.

Flora un Fauna[ändere | Quälltäxt bearbeite]

An dr Nordkischte un im Atlasgebirg wagst e mediterrane Laub- un Hurschtwald (Macchie) mit Staiaiche, Korkaiche un Aleppo-Fohre, wu s näbe Chlaiwild au Wildsei het. Zwische 1990 un 2000 het dr Waldbstand um 0,2 % zuegnuu. In dr Steppe, wu sich wyter sidlig aaschließe, läbe unter anderem Gazelle. In dr Wieschtbiet het s zem Byschpel Haigumper, Skorpion, Schlange un Muusvegel.

Bevölkerig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Allgemeins[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Öbbe 98 % vo de Tunesier si Araber und arabisierti Berber und 1,2 % Berber. Drnäbe git s Minderheite vo Franzose, Italiener und Malteser. Tunesie isch sehr ungliich besiidlet; 70 % vo de Iiwohner läbe im Norde vom Land, vor allem an der Küste. 65 % hai 2005 in Stedt gwohnt. Au wenn s Bevölkerigswaggstum (2004: 1 %) ufgrund vo intensive Familieplanigskampagne sinkt, isch 2005 der Adeil vo de Iiwohner under 15 Johr no 26 % gsi. Tunesie ghört zu de wohlhabendere Länder vo Afrika. Arbetsgsetz bestöhn scho sit 1910; s Sozialversicherigssystem wird wiiter usbaut. S relativ guet entwigglete staatlige Gesundheitswäse brobiert, s Stadt-Land-Gfäll abzbaue. D Läbenserwartig isch 2005 73 Johr gsi. D Schuelpflicht bestoht vom 6. bis zum 14. Läbensjohr; öbbe 17 % vo alle Mann und 35 % vo alle Fraue si 2004 no Analphabete gsi. Scho 1674 isch d Universität vo Tunis gründet worde.

Religion[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Islam isch in Tunesie d Staatsreligion; öbbe 99 % vo der Bevölkerig si sunnitischi Muslim. Es het nume wenig Christen (20.000 Katholike und protestantische Minderheit) und di si meistens vo europäischer Abstammig. Drnäbe git s no rund 2.000 Jude, dr Räst von erä uralte Bevölkerigsgruppe, wo früehner emol bedütend gsi isch. Uf der Insle Djerba stoht sit wohrschiinlig meh as 1.000 Johr d Al-Ghriba-Synagoge („Die Erstuunligi“), eini vo de ältiste Synagoge vo der Wält. Jedes Johr, am 33. Tag noch em Pessach-Fest (gliichziitig mit em westchirchlige Ostertermin), findet do die grössti jüdischi Wallfahrt vo Nordafrika statt. Zu dere Wallfahrt wärde Gläubigi us der ganze Wält erwartet. Uf Djerba läbe au no ä baar muslimischi Kharidjite.

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Centre National de la Recherche Scientifique: Les ressources en eaux en Tunisie – Bilan et perspective Archivlink (Memento vom 18. Februar 2011 im Internet Archive) in: La lettre du changement global, Nr. 16, März 2004.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Nicolas Beau, Jean-Pierre Tuquoi: Notre ami Ben Ali. L’envers du "miracle tunisien". Paris, Edition la Decouverte, 1999.
  • Sihem Bensedrine, Omar Mestiri: Despoten vor Europas Haustür. Warum der Sicherheitswahn den Extremismus schürt. München, Kunstmann Verlag, 2005.
  • Sophie Bessis, Souhayr Belhassen: Bourguiba: 1. A la conquete d’un destin 1901–1955. Paris: Groupe Jeune Afrique, 1988.
  • Stefan Erdle: Ben Ali’s "New Tunisia" (1987–2009). Berlin, Klaus Schwarz Verlag, 2010.
  • Khadija Katja Wöhler-Khalfallah: Der islamische Fundamentalismus, der Islam und die Demokratie. Algerien und Tunesien: Das Scheitern postkolonialer „Entwicklungsmodelle” und das Streben nach einem ethischen Leitfaden für Politik und Gesellschaft. Wiesbaden, VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2004.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Tunesie – Sammlig vo Multimediadateie