Text:Volkslieder/Lueget vo Berg und Tal

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Lueget vo Berg und Tal

  • Text: J.A. Henne (1798-1870)
  • Musik: F. Huber (1791-1863)

Originaltext[Quälltäxt bearbeite]

Luaged, vo Bergen u Thal
flieht scho de Sunnastral!
Luaged, uf Auen u Matta
wachse di dunkela Schatta;
d'Sunn uf de Berga no stoht.
Hei, wie sy d'Gletscher so roth!

Lueget do aben a See!
Heimatzua wendet si's Veh;
loset, wie d'Glogga, di schöna
trulig am Abed ertöne!
Chüejerg'lüt, üseri Lust,
thuast is so wol i der Brust!

Luaged uf Matten u Riet,
dunkler der Schatta si zieht!
Luaged am Jura do enna,
gseht er di Wulcha do brenna?
Hend er's scho füüriger gseh?
Hei, wie na brenniga See!

Stilla chunt aba die Nacht,
Aber der Herrgott, der wacht.
Gseht er sel Sternli scho schyna?
Sternli, wie bisch du so fryna!
Gseht-er, am Nebel selt stohts:
Sternli, Gott grüess di, wie goht's?

Loset, es seit jo: gar guat,
hetmi nit Gott i der Huat?
Fryli, der Vater vun Alla,
loht di gwüss währli nit falla.
Vater im Himmel, der wacht.
Sternli, lieb Sternli, guat Nacht!

Otto von Greyerz (1908)[Quälltäxt bearbeite]

Lueget, vo Bergen und Tal
Flieht scho de Sunnestrahl!
Lueget, uf Aue und Matte
Wachse die dunkele Schatte;
D'Sunn uf de Berge no stoht.
O, wie si d'Gletscher so rot! [Jodel]

Lueget do aben a See!
Heimetzue wändet si s'Veh;
Loset, wie d'Glogge, di schöne,
Fründlig im Moos is ertöne.
Chüejerglüt, üseri Lust,
Tuet is so wohl i der Brust!

Still a de Berge wird's Nacht,
Aber der Herrgott, dä wacht.
Gseht-er sälb Sternli dört schine?
Sternli, wie bisch du so frine!
Gseht-er, am Nebel dört stoht's:
Sternli, Gott grüess di, wie goht's?

Loset, es seit is: "Gar guet!
Het mi nit Gott i der Huet?
Frili, der Vater vo alle
Loht mi gwüss währli nit falle.
Vater im Himmel, dä wacht."
--Sternli, liebs Sternli, guet Nacht!