Sprochatlas vu Mittelfranke

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Dialäkt: Undermarkgreflerisch
Sprochatlas vu Mittelfranke Bd. 4

Dr Sprochatlas vu Mittelfranke (dt. Sprachatlas von Mittelfranken, churz: SMF) dokumäntiert di geografisch Verdeilig vu dr Dieläkt vum bayrische Regierigsbezirk Mittelfranke. Är isch anne 1989 as Deilprojäkt des Bayrische Sprochatlas an dr Universitet Erlange grindet wore.

Methodik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Methodisch stoht dr Bayrisch Sprochatlas in dr Tradition vu dr Sprachatlanten us dr „zwote Generation“ wie z. B. dr Schwyzer Sprochatlas oder dr Sprochatlas vu Bayrisch-Schwobe.

Vorbereitig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Johre 1989–1991 sin d Voruussetzige fir Erhebige im Regierigsbezirk Mittelfranke gschaffe wore. E Frogebuech isch zämmedrait wore un e Ortsnetzraschter aagleit wore, wu uugfehr alli 7 km ei Ort fir d Befrogig vorgsäh gsi isch

Erhebig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In dr Johre 1991–1998 sin Befrogige in 167 chleine Ortschafte durgfiert wore, wu ne große Beraich vum Läbe u dr Bure as Thema gha hän un au deilwys uf Tonband mitgschnitte wore sin. Dernäbe sin in däre Zyt au 40 Erhebige zum Fachwortschatz vu dr Hopfebure entstande. Usserdäm sin 166 Befrogige im Stadtgebiet vu Nürnberg gmacht wore mit Aagherige vu verschidene sozialer Gruppe, derzue 97 Befrogige zum jiddischen Sonderwortschatz.

Frogebuech[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Frogebuech, wu brucht woren isch, goht letschtändlig uf s Frogebuech vum Schwyzer Sprochatlas zruck. S umfasst 2808 Einzelfroge, wu d Fonologii un d Morfologii vu dr Dieläkt, d Syntax un d Lexik dermit hän chenne erhobe wäre. Di einzelne Froge sin sortiert no ussersprochlige Sachthemene, z. B. S Vih un syy Pfläg, Ackerböu, Frucht, Wald un Holz.

Transkription[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr SMF brucht s Transkriptionssystem Teuthonista. S basiert uf dr Lutschrift, wu anne 1924 vum Teuchert in dr Zytschrift Teuthonista – Zeitschrift für deutsche Dialektforschung und Sprachgeschichte vorgstellt un speter im Schwyzer Sprochatlas modifiziert woren isch. Si brucht Grundzeiche, wu in dr Regle em latynische Alfabet entsprächen. Mit Diakritika (z. B. Hoke bzw. Pinkt) wäre derno dr Artikulationsort un d Artikulationsart gnauer gchännzeichnet.

Publikation[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Band 1 (2003): Einführung. Von Alfred Klepsch unter Mitarbeit von Sibylle Reichel, Steffen Arzberger, Thurid Heyse, Alexander Mang, Horst Haider Munske, Karin Rädle, Stefanie Rigoll, Gerhard Rost, Claudia Rudisch und Cosima Schlichte
  • Band 2 (2004): Mittelhochdeutsche Langvokale und Diphthonge. Von Steffen Arzberger, Alfred Klepsch, Alexander Mang, Karin Rädle, Sibylle Reichel, Stefanie Rigoll, Gerhard Rost und Claudia Rudisch
  • Band 4 (2007): Mittelhochdeutsche Konsonanten. Von Michaela Grüner und Claudia Rudisch.
  • Band 5 (2005): Wortschatz. Von Steffen Arzberger und Stefanie Rigoll.
  • Band 6 (2004): Sprachregion Nürnberg. Von Alexander Mang.
  • Band 7 (2007): Morphologie und Syntax. Von Thurid Heyse, Alfred Klepsch und Sibylle Reichel.

No in dr Vorbereitig isch:

  • Band 3: Mittelhochdeutsche Kurzvokale. Von Karin Rädle.

Näbeprojäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Hopfe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Mittelfranken isch dr Hopfe di am meischte verbreitetscht un am intensivschte betribe Sonderkultur. Drej Aaböugebiet git s, wu jedes d Greßi vun eme Landchreis het: s Hersbrucker, s Spalter un s Aischgünder Gebiet. S Letschter isch in dr dryssger Johr ufgee wore, aber s läbe no Lyt, wu sich an d Arbet in dr Hopfegärte um Neustadt chenne erinnere un Uuschumft gee. E Katalog mit 200 Frog zue Bezeichnige vu Pflanzedeil, zue Verfahre vum Aaböu, dr Ärn un em Haltbarmache vum Hopfe isch 1990 no Probeerhebige zämmegstellt wore un in 15 Ortschafte vum Hersbrucker, in 10 Ort vum Aischgründer un 11 Ort vum Spalter Aaböugebiet abgfrogt wore. Mit dr glyche Method hän Erhebige dur d Deilprojäkt SOB un SNIB stattgfunde im Aaböugebiet Hallertau un dur Mitarbeiter vum SMF im Aaböugebiet Saaz z Böhme.

Jiddisch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Schopfloch isch langi Zyt e Varietät vum Weschtjiddisch gschwätzt, s sog. Lachoudisch.

E Explorator vum SMF, dr Alfred Klepsch, het 1994 mit syym Lachoudisch-Werterbuech un no Probeerhebige ne Katalog vu 500 Froge zum Wortschatz vum Lachoudisch zämmegstellt. Dää isch z Schopfloch insgsamt achtmol abgfrogt wore. An däne Sitzige hän isngsamt 12 Gwährspersone us allene Altersgruppen mitgmacht, dodrunter au ne Aagherige vu dr ehmolige jüdische Gmei vu Schopfloch.

S Lachoudisch het e starki Ähnligkeit mit dr Gheimsproch vu dr Vihhändler, wu au uf em Jiddisch basiert. Wäge däm sin mit em Lachoudisch-Frogebuech au vier Erhebige zue dr Vihhändlersproch durgfiert wore.

Au in andere Ortschafte sin e baar Hebraisme zum Bstanddeil vu dr Dieläkt wore. Wel aber d Zahl vu dr gänmgige Hebraisme allmeh abnimmt, wie wyter mer vu Schopfloch ewäggoht, isch nit megliog gsi,. dr ganz Frogekatalog iberall abzfroge. E gchirzti Lischt mit 100 Froge isch aber im ganze Gebiet vum SMF abgfrogt wore. Dodermit sin 1996 bis 1999 50 Ufnahme uf em flache Land un wyteri 15 im Nürnberger Balligsruum durgfiert wore.

Des diräkt erhobe Datematrial un d Uuswärtig vu schriftlige Quälle fir s Jiddisch vu Mittelfranke isch as Werterbuech vereffentligt wore. Dodrin sin au d Frogelischte berucksichtigt wore, wu dur Knaus un Fuchs vum Schillingsfürster Jenisch werhobe wore sin.

Nürnberg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Des Näbeprojäkt vum SMF isch in ere änge Zämmearbet mit em Projäkt Sprachregion München. Beidi berucksichtige di bsunder Situation in dr große Balligsryym vu Bayern.

S Gebiet vum Nürnberger Balligsruum isch in drej Zone yydeilt wore: dr städtisch Chärne vu Nürnberg, di städtisch pregte Vorort un di ländlig Umgebig. Di bode ussere Zone sin in jewyls vier Segmänt im Norde, Oschte, Side un Weschte vu dr Metropole glideret wore. In däne nyyn Gebiet, wu sich drus ergee hän, sin Gwährslyt us drej Altersgruppe un drej soziale Gruppe (Aagstellti, Arbeiter un Bure) befrogt wore, us jedere vu däne Gruppe ei Mann un ei Frau. In dr Chärnzone sin s us jedere Gruppe zwo Fraue un zwe Manne. Gwährslyt us dr Bureschicht häne nume in dr bode ussere Zone chenne gfrogt wäre. In dr städtisch pregte Vorort sin nume no ne baar elteri Lyt gfunde wore, wu friejer as Bure gschafft hän. Hite git sin däm Gebiet kei Burehef meh. Insgsamt sin fir s Projäkt Stadtregion Nürnberg 146 Gwährslyt befrogt wore. Doderfir isch e Churzfrogebuech brucht wore 250 Froge, in dr Hauptsach zum Tonsilbevokalismus.

Werterbuech vu Mittelfranke[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Ramme vu dr Kodierig vu dr erhobene Date isch am e Werterbuech vu Mittelfranke gschafft wore mit rund 4000 Stichwerter, wu 1999 erschinen isch.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Wörterbuch von Mittelfranken. Eine Bestandsaufnahme aus den Erhebungen des Sprachatlas von Mittelfranken. Zusammengestellt von Gunther Schunk, Alfred Klepsch, Horst Haider Munske, Karin Rädle und Sibylle Reichel. 2. durchges. Aufl. Würzburg 2001 ISBN 3-8260-1865-6
  • Klepsch, Alfred: Westjiddisches Wörterbuch. Auf der Basis dialektologischer Erhebungen in Mittelfranken. 2 Bände. Niemeyer, Tübingen 2004
  • K. Philipp "Lachoudisch" Geheimsprache Schopflochs, Verlag C. W. Wenng KG. Dinkelsbühl, 3. Auflage 1983, 52 S. ;

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Sprachatlas_von_Mittelfranken“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.