Schloss Lichdastoi

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Dialäkt: Schwäbisch
S Schloss Lichdastoi
S Schloss vom Dal aus gsäha

S Schloss Lichdastoi ischt a Bauwerk aus em 19. Johrhondert, baut uf ma Felsa am Steilhang vo dr Schwäbischa Alb ibr-em Ortsdoil Honau vo dr Gmoid Lichdastoi em Landkreis Reitlenga, wo seit seira Erbauong bis heit – außr en de Johr 1802 bis 1837 – em Privatbesitz dr adliga Familie von Urach ischt, vo dr Allgemeinheit abr gega Eitridd bsichdigt werra kô. Des Schloss ischt erscht gega End vom 20. Johrhondrt grendlich renoviirt worra. Drom isch’s jetzt em-ma hervorragenda Zuastand. Dr Nama vom Lichdastoi kommt dô drvo, dass des Bauwerk uf ma Kalkfelsa (Weißjura) baut worra ischt, ond wenn deet d Sonn nufscheint, kennt mr moina, ma dät a Liacht em Stoi seha. Dr Baedeker Deutschland hot em Schloss Lichdastoi zwoi Sternla vorliiha; des ischt bei deam d Hegschdwerdong ond bedeidet, dass’r als oizigardiga Sehenswirdigkeit eigstuaft ischt.[1]

Besichdigong[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Schloss vo enna kâ ma bloß em Rahma vo-ra Fihrong ôgugga. De oifach Fihrong dauret a halba Stond ond goht durchs Erdgschoss ond ens erschde Obrgschoss. Weitaus de maischde Bsuachr nemmet a dera doil. Se fihrt durch d Waffahall, d Schlosskabell mit ihre scheene Glasmôloreia, s Keenigszemmr, s Wabbazemmr ond s Ergrzemmr mit middlaldrliche Meebl. Em Keenigszemmr fendt mr da Stammbaum vom wirdabergischa Firschdahaus, ôgfanga beim Grafa Ulrich dem Stifter (1240) und ufgheert beim Herzog Ludwig (1593). Em Ergrzemmr ischt friher viil zecht worra. Imposant ischt a saumäßig langs Glas, wo sich dr Hausherr en seira Greeße – 1,93 m – hot ôferdiga lau. Wenn’r dô draus hot drengga wella, hot’r zwoi weitre Persona zom Heba braucht. Zom Schluss goht’s en da graischda ond brunkvollschda Room: da Riddrsaal. Ausgmôlt worra isch der vom Kunschtmôlr Eberlin aus Nirnberg. Weitre Kunschtwerk send ondr andrem vom M. Krauss, vom J. Roment ond vom S. Schlör. Am Schluss vo dr Fihrong siiht ma em Drebbahaus s wertvollschde Bild vom Schloss vo ma obekannda Moischtr: da Schitza vom Lichdastoi. Des Bild ischt so raffiniirt gmolt, dass der Schitz mit seira Armbruscht emmr uf da Bedrachdr ziilt, egal, vo welem Wenggl ma ehn ôguggt.

D Sondrfihronga dauret entwedr oi (Kategorii 1) odr zwoi Stond (Kategorii 2). Bei deane deff mr au s zwoide ond s dridde Obrgschoss ôgugga, wo de privade Raim vom Grafa send. Bloß dr Durm kô bei koira Fihrong bsichdigt werra.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr ald Lichdastoi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ganz e dr Näh vom heidiga Schloss ischt schau em Middlaldr d Stammburg vom Lichdastoinr Adl gschdanda. Dui ischt em Schwäbischa Stedtekriag (1377 bis 1389) fascht ganz vo de Reitlengr heegmacht worra. Bloß a baar Mauerrescht hend se ibrig glau. So om 1390 rom hot s Haus Wirdaberg a nuia Burg baua lau, oogfähr an halba Kilometr weitr em Norda, wo a riisiga Felsnôdl us em gräana Dal ufsteigt. Bloß durch a Zugbrigg hot ma uf d Burg komma kenna. En dera Burg soll sich dr Sage noch dr Herzog Ulrich vorsteggt ghet han, wia-nr aus em Land vortriiba worra ischt. Wia nô d Burga zor Kriagfiirong koi Bedeidong meh ghet hend, isch dui Burg zo ma Jagdschlessle omfunktioniirt worra. Deet hend de wirdabergische Herzeg eikehrt, wenn se en dera Gegend ihror Liablengsbeschäftigong nochganga send.

S Forschthaus[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Em Johr 1802 isch dr Lichdastoi ans Land Wirdaberg ibrganga. Weil dui Gegend uf dr Schwäbischa Alb zo dera Zeit dr Sitz vo-ma Reviirferschtr worra ischt, hot ma da obra Doil vo dera Burg, wo enzwischa arg ruiniirt gwäa ischt, fir d Renoviirong abr s Geld gfehlt hot, aabrocha. Ufs massige Parterr hot ma an Fachwerkbau nufgsetzt.

De schwäbische Dichtr Ludwig Uhland, Gustav Schwab ond Wilhelm Hauff send oft mitnandr uf dr Alb gwandret ond hend a baar Mol en deam oifacha Forschthaus eikehrt. Dô drbei hot dr Hauff seine erschde Ôregonga zo seim hischdorischa Roman Lichtenstein griagt, wo-nr bald druf gschriiba hot ond wo a Riisaerfolg worra ischt. Bsondrs guat gfalla hot des Buach em Graf Wilhelm vo Wirdaberg, em schbätra Herzog von Urach, ama Neffa vom Keenig Friidrich I. Der Roman hot bei deam Grafa d Luscht firs heldahafde Middlaltr gweggt. Drom hot’r sich entschlossa, a dr Stell vo deam Jägerhaus a Riddrburg em edlschda Senn vom Middlaltr baua zo lau. 1837 hot’r vom Land des Forschthaus ond drzua noh d Wiisa ond an Doil vom Wald, wo drannôgrenzt hend, om 7.354 Gulda aakauft. Als Archidekt hot’r da Professr Carl Alexander Heideloff vo Nirnberg gwonna, wo dômôls als dr beschde Kennr vo dr middlalderlicha Baukonscht golda hot.

S nuie Schloss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1839 schliaßlich hot ma des Jägrhaus aagrissa, abr druf gachdet, dass ällas standabliiba ischt, was ma em Johr 1802 vom alda Lichdastoi ibrig glau hot. Au s alde Vorwerk mit dr Zugbrigg ond em Wassrgraba hot ma em alda Zuastand glau.

Em Johr druf hot ma mit-em nuia Bau ôgfanga ond uf dia digge Grondmaura drei Stockwerk nufgsetzt. Uf d Rescht vom alda Stiagadurm isch der fascht 40 Metr hauhe Schlossdurm baut worra, wo heit noh deam Bauwerk sei treffends Ausseha vorleiht. 1841 isch dr Bau fertig gwäa ond 1842 bezoga worra. Dr Hausherr ond au seine Nochfolgr hend abr bloß em Sommr en deam Schloss gwohnt. En de andre Johreszeida wär’s en do dren nemlich z kalt gwäa.

S Hauff-Denkmal e dr Näh vom Schloss

En schbätre Johr hot dr Graf Wilhelm uf dr andra Seit vo dr Zugbrigg – au em neigodischa Stil wia s Schloss – no weitre Gebeide mit ma Burghof baua lau. Wia dia 1857 fertich gwäa send, hot mr d Maura eifärba miassa, damit se a warms, aldrtimlichs Ausseha griagt ond zom Schloss basst hend.

Heit gilt dr Lichdastoi als Wahrzeiche vo dr ganza Schwäbischa Alb ond wuud vo viil Leit als Märchenschloss bezeichnet. Koi andrs Bauwerk uf dr Alb lockt meh Turischda â. Et weit weg vo deam Schloss ischt au a Denkmal fir da Wilhelm Hauff nôgstellt worra.

1982 ischt em Ortsdoil Honau vo dr Gmoid Lichdastoi d Wilhelm-Hauff-Stub eigrichtet worra, a kleis Litradurmuseum, wo au iibr d Gschicht vo deam Schloss Auskonft geit.

Dr Lichdastoi als Filmkuliss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Etliche Szena vo deam 1958 entstandena Filmluschtschbiil Kleine Leute mal ganz groß send uf dr Albhochflech beim Lichdastoi dreht worra. Dô drbei isch des Schloss manchmol ganz mâlorisch ens Bild gsetzt worra.
  • Em Rahma vo dr ARD-Märlesfilmserie Acht auf einen Streich isch em Johr 2009 au s Grimmsche Märle Dornröschen vorfilmt worra. Dô drbei hot s Schloss Lichdastoi als Kuliss firs Dornröschen-Schloss fungiira däffa, ond zwar enna ond ussa.

Dr Lichdastoi en dr Lidradur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Wilhelm Hauff Lichtenstein[2]
  • Gustav Schwab Romanze[3]

A Nôchbau am Meer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Em Ort Lietzow am Graußa Jasmundr Bodda uf dr Insl Rügen stoht uf dr halba Hehe vo-ma Higl a Schlessle, wo fascht dupfagleich aussiiht wia dr Lichdastoi, bloß abr a bissle kloinr ischt. Des hot sich em Johr 1868 der Ingenieur baua lau, wo d Leidong ghet hot beim Bau vo deam Damm zwischa-m Kloina ond am Grauße Jasmundr Bodda.[4]

Bildr[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Litradur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Karl Rommel: Reutlinger Heimatbuch – Bilder, Sagen und Geschichten aus Stadt und Amt (mit em ledschda Wort isch s domolige Obramt Reitlenga gmoint), de virt erweidret Uflag vo 1929, Verlag Oertel und Spörer, Reutlingen
  • Friedrich Pfäfflin: Das Schloss nach einem Roman: Lichtenstein, aus: MERIAN Schwäbische Alb, 5.XXXV/C 4701 E
  • Kunstreiseführer Württemberg und Hohenzollern (vorschiidene Autora), Sondrausgab fir da Gondrom Verlag, Bindlach 1988, ISBN 3-8112-0591-9
  • Schwäbische Alb: Landkreis Reutlingen, (vorschiidene Autora), Wir-Verlag Walter Weller, Aalen, 1989, ISBN 3-924492-09-3

Bsondre Nochweis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Baedeker Reiseführer Deutschland, 4. Uflag vo 1998, S. 684, Verlag Karl Baedeker Osfildern, ISBN 3-89525-697-8
  2. Wilhelm Hauff: Diogenes Lichtenstein: romant. Sage aus d. württemberg. Geschichte 1987, ISBN 3-257-21448-0, DNB 870369229
  3. Hierholzer: Isele Die Schwäbische Alb im Gedicht: [eine Anthologie] 2010, ISBN 978-3-86142-499-4,S. 35, DNB 1007901810
  4. Marco-Polo-Reiseführer Rügen – Hiddensee – Stralsund, 1. Uflag vo 1994, Mairs Geographischer Verlag, Ostfildern/Hachette, Paris, S. 67, ISBN 3-87504-449-5

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Schloss Lichtenstein – Sammlig vo Multimediadateie

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