Peter Welti

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
De Peter Welti in eme zitgnössische Stich

De Peter Welti (* 1799/1800 z Ittethal, † 4. September 1834 z Ännetbade) isch en Priester, Posträuber un Brandstifter gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Peter Welti isch z Ittethal im Fricktal mit sine vier ältere Gschwischterte ufgwachse, wo sini Eltere en chline Buurehof hei gha. Im 1812 het sin Vater de Hof verchauft und d Familie isch uf Stette züglet. Scho früeh isch de Familie klar gsi, dass de Welti einisch söd Priester werde und si hei ihn z Bade in d Schuel gschickt. Wil de Vater sis ganze Vermöge verlore het, het de Welti sis Studium selber müesse finanziere und het sich mit Unterrichte e chli öppis chönne verdiene. Zudem het er vo Verwandte Geld chönne uslehne, so dass er, wo er sini erschti Stell als Kaplan z Stette aaträte het, hoch verschuldet isch gsi. Sini Köchin, d Anna Maria Fischer isch mit 22 schwanger worde und de Welti het si ins Elsass gschickt, um das möglischt gheim z bhalte. S Chind isch derte kurz nach de Geburt gschtorbe. Vo Stette isch de Welti öppe im 1832 uf Woleschwil cho, wo er Dorfpfarrer worde-n-isch. Aber nach wi vor het er Geldproblem gha, isch gern in Beize gange und het derte au gschpild.

Verbräche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

In de Nöchi vo Woleschwil isch in de Nacht vom 12. uf de 13. November d Poschtkutsche vo Aarau uf Züri überfalle worde. De Täter, wo unerkannt het chönne entcho, het 1'100 Franke chönne erbüte. Numme ei Woche spöter isch d Poschtkutsche no einisch überfalle worde, wobi es dismol numme 300 Franke sind gsi, wo de Täter het chönne mitneh. Danach isch es in und um Woleschwil zu verschidnige Füür cho, wo grosse Schade aagrichtet hei und zwei Mönsche s Läbe choscht het.
De erschti Brand isch am 10. Jänner 1834 z Woleschwil im Huus vom Jakob Meyer usbroche und noch während de Lösch- und Rettigsarbeite hets Huus vom Metzger Jakob Wirth aafange brönne. Derte isch en 10-jährige Bueb ums Läbe cho. Au im Eschtrich vom Pfarrhuus het es aafange brönne, aber das Füür het schnell chönne glöscht werde. Z Wohleschwil hei an dem Tag 46 Persone alles verlore, wo si vorher gha hei.
Nöd emol en Monet spöter, am 6. Februar, isch z Mägewil es Füür usbroche, wo de Justa Huber s Läbe choscht het. Wil de Peter Welti bim Usbruch vom Brand z Mägewil isch gsi, het es erschti Grücht geh, er chönnti de Brandstifter gsi si. Wo dann am 21. Februar z Birret wider es Huus brönnt het und wider de Welti vor Ort isch gsi, hei sich d Verdächtigunge gege de Welti noch verstärkt.

D Strofuntersuechig und s Urteil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

En Tag nach em Brand z Birret, am 22. Februar, isch de Bezirksamtmaa vo Bade uf Woleschwil cho. Er het de Welti eigentlich numme welle usfroge, warum er immer in de Nöchi vo de Tatört gsi sig. Im Dorf hets aber scho en Mönscheuflauf geh und d Lüt hei sich vor em Pfarrhuus versammlet gha. De Bezirksamtmaa het au erfahre, dass de Dorfpfarrer immer nach de Poschtkutscheüberfäll Geld heig gha. Er het insgsamt 120 Züüge befrogd und Indizie gsammlet. Am 1. März isch de Welti dann uf Bade brocht und in Haft gsetzt worde. Am Aafang het et alles glügnet und wil er au aagfange het «ärgerlichen Liebeshandel mit einer Weibsperson» z mache, het me ihn im alte Gfängnisturm z Bade bi Wasser und Brot iigschperrt. Am 3. Mai het er sich dann de Verbreche, wo me ihm vorgworfe het, schuldig bekannt. Überlifered isch sis Gständnis so:
«Ich bin der Verbrechen, deren ich angeklagt wurde, leider aller schuldig, und bereue sie aus Herzensgrund, und bitte den Richter, es dem mächtigen Gefühl der Selbsterhaltung zuzurechnen, dass ich bisher geleugnet habe; auch bitte ich ihn, mir dieses Leugnen verzeihen zu wollen.»
Am 5. Ougschte het s Bezirksgricht vo Bade de Pfarrer Peter Welti wege mehrfacher Brandstiftig mit Todesfolg zum Tod verurteilt. Er heti d Möglichkeit gha, bim Grosse Rot en Umwandlig vo de Todesstrof in läbeslänglichi Kettestrof z erbitte, het aber druf verzichtet.

Vollstreckig vom Todesurteil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Hiirichtig het am 4. September 1834 uf em Richtplatz z Bade[1] stattgfunde. Am Morge um achti het de Stadtpfarrer vo Bade im Welti d Degrationsakte vom Bischof vorgläse, wo ihn offiziell vo sine Rächt und Pflichte als Pfarrer entbunde het. Am nüni isch er dann begleitet vo ere Kompanii Soldate zum Richtplatz gfüert worde. Derte isch s Todesurteil verlese worde und de Scharfrichter, en 68-jähriger Maa vo Rhyfälde, het de Peter Welti mit eme Schwertstriich köpft. Nach de Bricht vo Augezüüge siged me wi 10'000 Lüüt z Bade gsi, um bi dere Hiirichtig chönne derbi z sii und im Aaschluss an d Vollstreckig vom Urteil sig der Tag zu eme grosse Volksfäscht worde.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Aamerkige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. De Richtplatz isch uf em Gmeindsbann vo Ännetpade gläge.