Otto Heinrich Klingele

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Dr Otto Heinrich Klingele (* 15. Dezämber 1917 z Dodtnau; 10. Septämber 1995 z Schollach) isch e dytsche Schriftsteller un Rundfunkautor gsii.

Lääben un Beruef[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Otto Heinrich Klingele isch z Dodtnau as Suhn vum Otto Klingele (1882–1954), eme Magaziner, un dr Maria Klingele geb. Fritz (1882–1957) uf d Wält chuu. Är het zwai Gschwischtrig ghaa, e Schweschter, Maria (verh. Brauner, 1916-2012) un e Brueder, Albert (1920-1943).

Vu 1924 bis 1932 isch dr Klingele z Dodtnau uf d Volksschuel gange. In syre Jugend isch d Klingele au bi dr Pfadfinder gsii. Ab 1932 isch er uf d Handelsschuel z Zäll gange un het dert e chaufmännischi Lehr gmacht. No dr Gsellebriefig het er z Dodtnau bi dr Textilwärch gschafft. Anne 1938 isch er zum Arbetsdienscht yygruefe wore. Im Chrieg isch er as Soldat z Belgie, z Frankrych, z Polen un z Russland gsii, anne 1944 isch er verwundet wore un derno bis zum Änd vum Chrieg in d Genesungskompanie Konstanz chuu.

Noch em Chrieg het er as Ghilf uf em Buurehof vun eme Chriegskamraad z Schollach (hit zue Iisebach) gschafft. Anne 1947 isch er wider uf Dodtnau retuur un het dert as Textilchaufmann gschafft.

Ab 1954 het er e Huffe Studie- un Forschigsraisen unternuu, vor allem in dr Oriänt: uf Israel, dur Arabie, s Nildal uffezues bis Khartum, z Mesopotamie, dur Finnland un Lappland bis zum Yysmeer un uf Sardinie.

Är het sy Beruef as Textilchaufmann ufgee un isch Schriftsteller un freie Mitarbaiter bi verschidene Rundfunk- un Färnsehsänder wore: 1955–1977 bim Siddytsche Rundfunk im Haimet un Chilchefunk, ab 1971 au fir s Färnsehprogramm vum Siddytsche Rundfunk. Vu 1958 bis 1966 isch er freie Mitarbaiter bim Sidweschtfunk (Chilchefunk un Literatur) un vu 1973 bis 1987 bim Eschtrychische Rundfunk (Landesstudio Vorarlberg, zytwys au bim Landesstudio Tirol). Derzue het er Vordreg ghalte in dr Volks- un Erwachsenebildig, zem Byschple bi dr Landjugend oder bi dr Landfraue.

Dr Klingele isch e diefglaibige Katholik gsii, dr Glaube, d Volksfremmigkait un s religies Bruuchtum sin em e Schatz gsii, wun er all Ritt drus gschepft het fir syni Biecher un Rundfunkbydreg.

Bi me Vordrag het er d Sidtiroleri Waltraut Fuchs (* 1928) chänneglehrt, wun er anne 1958 z Meran ghyrote het. Si hän zämme ne Dochter ghaa, Uta (* 1959). Sidtirol isch em Klingele ne zwooti Haimet wore, syter ass er ghyrote gsii isch, isch er pändlet zwische Dodtnau un Bozen. Anne 1986 isch er uf dr Gfellhof z Schollach zoge, wun er au 1995 gstorben isch.

Literarisch Schaffe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sy erschte Roman het dr Otto Heinrich in dr Johr noch em Chrieg uf em Buurehof z Schollach gschribe, „Wer in den Wäldern wohnt“, e Schwarzwaldroman (1952). Des Buech het dr Klingele im Schwarzwald schnäll as neie Haimetdichter bekannt gmacht, bis zuem sym Dod 1995 sin sechs Uflage vum Roman erschine.

Iber syni Raise het er scho in dr 1950er Johr Bricht gschribe, wun er im „Feuerreiter“ (Köln) un im „Konradsblatt“ (Charlsrue) vereffetligt het. In syne Radio- un Färnseesändige het er des thematisiert, was en au in sym perseenlige Lääbe bscheftigt het: färni Länder un främdi Kulture, vor allem sonigi us em Oriänt, un dernäbe allmol au sy Schwarzwälder Haimet un s alemannisch Volk un „dessen Sprache, Geschichte und Land von den Vogesen bis zum Arlberg“.[1] In vylne vu syne Haimetbiecher het er zwische hochdytsche Passasche au Verzellige un Gedicht uf Alemannisch yygstrait, zem Byschpel in „Bethlehem in den schwarzen Wäldern“ vu 1970, ere Sammlig vu Wynäächtsgschichte un -gedicht mit ere alemanische Iberdragig vu dr Chindhaitsgschicht vum Jesus no dr Evangelie vum Lukas un em Matthäus, oder in „S’ Wuedîs-Heer“ vu 1985. Dr Klingele het au s ganz Nei un Dail vum Alte Teschtamänt uf Alemannisch ibersetzt, s Manuskript isch aber nie publiziert wore.

Ächti Raisebiecher het er erscht ab 1963 gschribe, unter anderem „Seit wann trägt dich der Nil, Feluke?“ (iber Ägypte, 1963) oder„Der Wind weht, wo er will“ (iber syni Raise in s Hailig Land, 1965).

Wärch (Uuswahl)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Biecher[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Die Strasse nach Süden. Ein Pfadfinderbuch. Weka-Verlag, Trossingen 1948
  • Wer in den Wäldern wohnt. Ein Schwarzwaldroman. Herder, Freiburg 1952
  • Mit dem Rucksack zum Polarkreis. Durch das Land d. 1 000 Seen. 1962 (2. neu bearb. Aufl. u. d. T.: In den endlosen Wäldern. Ein finnisches Fahrtenbuch. Alsatia, Freiburg 1968)
  • Seit wann trägt dich der Nil, Feluke? Eine afrikanische Reise. Erdmann, Herrenalb/Schwarzw. 1963
  • Zedern, Wüste und Ruinen. Fahrt durch d. bibl. Morgenland. Erdmann, Herrenalb/Schwarzw. 1963
  • Der Wind weht, wo er will. Erlebnisse im Heiligen Land. Erdmann, Herrenalb/Schwarzwald 1965
  • Häuptling aller Wölfe. Die Abenteuer einer Indianerhorde im hohen Schwarzwald. Alsatia, Freiburg 1967
  • In den Höhlen hausen die Adler. Unter Mönchen und Eremiten im Morgenland. Alsatia, Freiburg 1967 (Das Morgenland 4)
  • Im Haus der bitteren Brote. Alsatia, Freiburg 1968 (Das Morgenland 5)
  • Bethlehem in den schwarzen Wäldern. Weihnachtsgeschichte aus dem Schwarzwald; un uusem Hailigê Evangelii vom Lukas un vom Matthäus, vêzehlt uff Alemannisch. Hess, Ulm/Donau 1970
  • Gesucht: Wildkater mit neun Schwanzringen. Boje-Verl., Stuttgart 1972 (u. d. T. Der graue Baumreiter: Geschichte eines Wildkaters Schillinger, Freiburg 1986)
  • Räuber Rotrock. Aus dem Vagabundenleben eines Fuchses. Boje-Verl., Stuttgart 1975 (u. d. T. Der rote Strauchritter. Aus dem Vagabundenleben eines Fuchses. Schillinger, Freiburg 1987)
  • Hinter den dunklen Toren von Babylon. Reise durch Mesopotamien. Hess, Ulm/Donau 1976
  • Der Bluträcher. Ein Kampf zwischen zwei Beduinenstämmen. 1978
  • Auf der Straße der Kamele. Fahrt durch das biblische Morgenland. Badenia-Verlag, Karlsruhe 1979
  • Im Wüstenkloster. Verschollen und vergessen. Eine abenteuerliche Forschungsgeschichte. 1979
  • Cornelia. Geschichte einer jungen Liebe. 1981
  • Albert Krautheimer. Er schwieg nicht. 1982
  • Sie kamen vom Wald herab. Ein Buch der Schwarzwälder. Schillinger, Freiburg 1983
  • S’ Wuedîs-Heer. Die Sage von d. wilden Jagd. 1985
  • Auf allen Wegen wartest nur noch Du. Romantrilogie. 1988.

Chlaineri Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Ins Land d. Bibel. Ein Reisebericht. In: Konradsblatt, 35. Jg., 1955, Nr. 3-20;
  • In Allahs heißem Land. Tagebuch einer Morgenlandfahrt. In: Der Feuerreiter, 33. Jg., 1957, Nr. 10-19
  • Die Insel d. vergessenen Türme. Eine Sardinienfahrt. In: Der Feuerreiter, 35. Jg., 1959, Nr. 7-16
  • Wiedersehen mit dem Morgenland. In: Konradsblatt, 43. Jg., 1959, Nr. 19-31
  • Hexenkessel Arabien. Eine Morgenlandfahrt. In: Der Feuerreiter, 36. Jg., 1960, Nr. 11-26

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Clemens Siebler: Otto Henrich Klingele. Baden-Württembergische Biographien 4, 182-184
  • V. Galler: In memoriam O. Klingele. In: Bad. Bauernzeitung 48. Jg., Nr. 39 vom 30. 9. 1995, 16.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. „Auf der Straße der Kamele“, Klappetäxt