Nicolas Poussin

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Sälbstbordret, 1649-50, Paris, Louvre

Dr Nicolas Poussin [pu'sɛ̃] (* 15. Juni 1594 z Les Andelys (Normandi); † 19. Novämber 1665 z Rom) isch e franzöösische Mooler in dr Zit vom klassizistische Barock gsi.

Lääbe und Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Poussin isch zwüsche 1612 und 1621 z Rouen und Bariis zum Mooler usbildet worde. Dört het er dr Dichder Marino kenne gleert, wo sis Inträssi für die griechischi und römischi Müthologii gweckt het. Dr Poussin het für im Marino si Epos über d Venus und dr Adonis Zäichnige gmacht. 1624 isch er uf Rom und het d Bekanntschaft vo d Mooler Jacques Stella und Claude Lorrain gmacht, vom Cassiano dal Pozzo, eo im Kardinal Barberini si Sekretäär gsi isch, und vom dütsche Mooler und Schriftsteller Joachim Sandrart, wo spööter über en brichtet het. Er het d Wärk vom Tizian und vom Raffael gstudiert und au die antike Kunstwärk in dr Sammlig und em Archiv vom dal Pozzo. 1630 het er d Anne Marie Dughet ghürootet, d Dochder vom ene franzöösische Koch z Rom.

Dr Poussin het s as Mooler schweer gha Arbet z finde, wil dr Babst und die Aadlige etablierti Italiäner wie dr Guido Reni, dr Pietro da Cortona oder d Carracci vorzooge häi. 1627 het em dr Kardinal Barberini e wichdige öffentlige Uftraag vermiddlet für e groosses Altarbild mit em Martürium vom Häilige Erasmus für St. Peter. Das Bild het em aber nid zum Durchbruch verholfe. 1631 isch er in d Accademia di San Luca ufgnoo worde.

D Hirte vo Arkadie

Dr Poussin het sich denn uf Bilder in chliinere Format mit religiööse, müthologische und historische Theme konzentriert, und die brivate Sammler häi en afo schetze. 1638 het em dr dal Pozzo dr Ufdraag für e Serii vo Bilder über die siibe Sakramänt gee, won er vier Joor lang dra gschafft het. Für e dal Pozzo het er au Illustrazioone für im Leonardo si sogenannte Moolerei-Traktat gmacht.

1641 isch dr Poussin zimlig widerwillig zrugg uf Bariis, wil s dr franzöösisch Köönig Ludwig XIII. het welle und dr Richelieu groosse Druck uf en usgüebt het. Dr Köönig het en zum Diräkter für d Usstattig vo de köönigliche Baute ernennt und het em dr Ufdraag gee d Grande Salle im Louvre aazmoole und Entwürf für d Deppigwääberei z mache. Für e Kardinal het er s allegorische Bild D Zit entzieht d Woorhäit de Aagriff vom Niid gmoolt. Dr Poussin isch mit de etablierte Bariiser Künstler nid guet z Schlaag cho und au sini Ufgoobe am köönigliche Hoof häi em nid seer gfalle. Scho im Herbst 1642 isch er vo Bariis furt und isch für immer uf Rom zrugg. Wo am 4. Dezämber 1642 dr Richelieu gstorbe isch und im Joor druf dr Köönig, het dr Poussin z Rom chönne bliibe und schaffe wie s em gfalle het.

Z Rom het er wider chliini Bilder gmoolt mit religiööse und müthologische Themene, und het mee und mee Landschaftsbilder afo mache, wo müthologisch ufglaade gsi si. Sini Chunde si zerst e chliine Kräis vo gebildete römische Kunstliebhaaber gsi, wo sich mit em Studium vo dr Antike beschäftigt häi. Drunder si dr Giulio Rospigliosi, dr spööter Babst Clemens IX., gsi, dr Kanzler vom Babst Gian Maria Roscioli, und die franzöösische Botschafter am Vatikan, dr Duc de Créqui und dr Henri Valencay. Dr dal Pozzo het em in de spoote drissiger Joor au Kunde z Bariis vermiddlet, wo dr Bankiee Jean Pointel si Mezen worden isch und mee as 20 Bilder vom Poussin kauft het. 1639 und 1640 het er für sini Mezen Mäzene dal Pozzo und Pointel zwäi Sälbstbordret gmoolt. Zwischen 1643 und 1648 het er ere zwäite Serii über die siibe Sakramänt für e Chanteloup gschafft.
Wo dr Urban 1644 gstorbe isch, sini Nepote uf Frankriich gflüchdet si, und dr Dal Pozzo si Stellig und drmit au si Iifluss verloore het, het dr Poussin fast nume no für sini riiche franzöösische Ufdraaggääber, wie dr Pointel, dr Cérisier und dr Reynon gschafft.

Dr Summer, (Die vier Jooreszite)

Dr Höhepunkt vo sine letschte Joor isch d Folg vo de Vier Jooreszite gsi, wo mit iirer vildütige und vilschichtige Ikonografii d Fantasii vo de Interprete immer wider uusegforderet het.

1665 het en dr Lous XIV. as dr Erst Mooler vo Frankriich bestäätigt.

Dr Poussin isch am 19. Novämber 1665 gstorbe und in dr Chille San Lorenzo in Lucina begraabe worde.

Wärk (Uswaal)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

DR Dood vom Germanicus, um 1626, Minneapolis
Dr Raub vo de Sabinerinne
D Rebekka am Brunne, 1648, Detäi
  • 1625 Apollo und Daphne Alte Pinakothek Münche
  • 1626 Dr Dood vom Germanicus, Institute of Arts, Minneapolis [1]
  • 1626-1627 Dr Parnass, Museo del Prado, Madrid
  • 1629 S Martürium vom Häilige Erasmus, Vatikanischi Museum, Rom
  • 1630 S Echo und dr Narziß, Louvre, Bariis
  • um 1630 D Hirte vo Arkadie (Et in Arcadia ego), 1. Fassig, Devonshire Collection, Chatsworth
  • um 1630 Dr Tancred und d Erminia, Eremitage, St. Petersburg
  • 1630-32 Dr Driumf vo dr Flora, Louvre, Bariis
  • 1631 S Riich vo dr Flora, Staatliche Gemäldegalerie, Dresde
  • um 1635 Dr Helios und dr Phaeton, Gemäldegalerie, Berlin.
  • 1637-38 Mannalese, Louvre, Bariis
  • 1637/1639 Dr Raub vo de Sabinerinne, äi Fassig im Louvre, Bariis, e zwäiti im Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1643-44 Die siibe Sakramänt, 1. Serii, drus:
Buess zerstört
Daufi sit 1946 in dr National Gallery of Art, Washington
Ordination sit 2011 im Kimbell Art Museum, Fort Worth[1]
Eucharistie, Ehe und Letzte Ölung Äigedum vo de Trustees of Belvoir Castle
  • 1642 Landschaft mit em häiligem Matthäus, Gemäldegalerie, Berlin
  • 1644-48 Die siibe Sakramänt, 2. Serii, Äigedum vom Duke of Sutherland, Leihgoob in dr National Gallery, Edinburgh
  • 1648 D Rebekka am Brunne, Louvre, Bariis
  • 1648 Landschaft mit em Diogenes, Louvre, Bariis
  • 1649 Sälbstbordret, Gemäldegalerie, Berlin
  • 1649 Sälbstbordret, Louvre, Bariis
  • 1649 S Urdäil vom Salomon, Louvre, Bariis
  • 1649 Landschaft mit Polyphen, Eremitage, Sankt Petersburg
  • 1650-55 D Hirte vo Arkadie - mit dr Sarginschrift: Et in Arcadia ego, 2. Fassig, Louvre, Baris
  • 1660-64 Die vier Jooreszite, Louvre, Bariis [2] (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.louvre.fr

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Poussin, Nicolas: Lettres. Publiés avec une introduction par Pierre de Colombier. Paris 1929.
  • Bruhn, Matthias: Nicolas Poussin. Bilder und Briefe. Dietrich Reimer, Berlin 2000
  • Die kleine Enzyklopädie, Encyclios-Verlag, Zürich, 1950, Band 2, Seite 392
  • Giovanni Pietro Bellori: Le vite de' pittori, scultori et architetti moderni. Success. al Mascardi, Rom 1672, ; Anastatica, Rom 1931 (Facsimile), S. 407-462.
  • Alice Sedgwick, Hellmut Wohl, Tomaso Montanari: Bellori, Giovanni Pietro. The lives of the modern painters, sculptors, and architects. A new translation and critical ed. Cambridge Univ. Press, New York 2007 ISBN 0-521-78187-6 ISBN 978-0-521-78187-9

Sekundäärliddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Kurt Badt: Die Kunst des Nicolas Poussin. DuMont Schauberg, Köln 1969
  • Oskar Bätschmann: Dialektik der Malerei von Nicolas Poussin. Prestel, München 1982, ISBN 3-7913-0591-3
  • Gereon Becht-Jördens, Peter M. Wehmeier: Picasso und die christliche Ikonographie. Mutterbeziehung und künstlerische Position. Reimer, Berlin 2003, ISBN 3-496-01272-2, S. 181–209
  • Gereon Becht-Jördens, Peter M. Wehmeier: Leben im Angesicht des Todes. Die Erfindung der Kunst als Medium der Angstbewältigung bei Nicolas Poussin (1594-1665). In: Erik Boehlke, Hans Förstl, Manfred P. Heuser (Hrsg.): Zeit und Vergänglichkeit (= Schriftenreihe der deutschsprachigen Gesellschaft für Kunst und Psychopathologie des Ausdrucks e. V. [DGPA], Bd. 27), Edition GIB, Berlin 2008, ISBN 978-3-00-024659-3, S. 74-90.
  • Anthony Blunt: Nicolas Poussin (A. W. Mellon Lectures in the Fine Arts 7), Bd. 1-3. Washington D. C. 1966-1967, London 2. Aufl. 1995
  • Anthony Blunt: Drawings of Poussin. Yale University Press, New Haven 1979, ISBN 0-300-01971-8
  • Elizabeth Cropper, Charles Dempsey: Nicolas Poussin. Friendship and the Love of Painting. Princeton NJ 1996 ISBN 0-69104449X
  • Otto Grautoff: Nicolas Poussins Jugendjahre. Bern 1914
  • Otto Grauthoff: Nicolas Poussin: sein Werk und sein Leben. 2 Bände, München 1914
  • Ralph Häfner: Mysterien im Hain von Ariccia. Nicolas Poussins "Landschaft mit Numa Pompilius und der Nymphe Egeria" im intellektuellen Kontext um 1630, München 2011.
  • Ingo Herklotz: Zwei Selbstbildnisse von Nicolas Poussin und die Funktionen der Portraitmalerei. In: Marburger Jahrbuch für Kunstwissenschaft, 27, 2000, 243-268; gekürzte Fassung in: Reinhard Brandt (Hrsg.): Meisterwerke der Malerei. Von Rogier van der Weyden bis Andy Warhol. Leipzig 2001, 88-114.
  • Peter Joch: Methode und Inhalt. Momente von künstlerischer Selbstreferenz im Werk von Nicolas Poussin. Kovac, Hamburg 2003, ISBN 3-8300-0999-2
  • Annegret Kayling: Poussins Kunstauffassung im Kontext der Philosophie. Eine Interpretation des Louvreselbstbildnisses unter Berücksichtigung seiner Briefe und seines Oeuvre. Dissertation, Philipps-Universität Marburg, 2002 (Volltext)
  • Henry Keazor: Poussins Parerga. Quellen, Entwicklung und Bedeutung der Kleinkompositionen in den Gemälden Nicolas Poussins. Schnell & Steiner, Regensburg 1998, ISBN 3-7954-1146-7
  • Henry Keazor: Nicolas Poussin 1594-1665. Taschen, Hong Kong, Köln, London et al., 2007, ISBN 3-8228-5319-4
  • Claude Lévi-Strauss: Sehen Hören Lesen. Hanser, München, Wien 1995, ISBN 3-446-18057-5
  • Alain Mérot (Hrsg.): Nicolas Poussin. New York 1990 ISBN 1558591206
  • Alain Mérot (Hrsg.): Nicolas Poussin (1594-1665) (actes du colloque organisé au Musée du Louvre par le Service Culturel du 19 au 21 octobre 1994), Bd. 1-2. Paris 1996
  • Todd P. Olson: Poussin and France. Painting, Humanism and the Politics of Style Yale University Press, New Haven London 2002 ISBN 978-0-300-09338-4
  • Pierre Rosenberg, Louis-Antoine Prat: Nicolas Poussin. 1594-1665. Catalogue raisonnée des dessins. 2 Bände. Milano 1994
  • Jacques Thuillier: Nicolas Poussin. Flammarion, Paris 1994, ISBN 2-08-012513-3
  • Christopher Wright: Poussin. Gemälde. Ein kritisches Werkverzeichnis. Arcos, Landshut 1989, ISBN 3-9802205-1-6

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Nicolas Poussin – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. A Christie’s Loss Is the Kimbell’s Gain, Ardikel in dr New York Times vom 9. September 2011, abgrüeft am 9. Septämber 2011
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Nicolas_Poussin“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.