Messing

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Eigèschaftè vo Messing
Gefüègeschliffbild vo gwalztem un glühtem Messing
chemischi Zämmèsetzig CuZnx
Technisch: CuZnX, woby
X = Zinkghalt in Brozènt
Farb Goldgääl; mit stygendem Zinkghaalt wörd s heller
Schmelzintervall
  • 1050–1065 °C (CuZn5)[1]
  • 902–920 °C (CuZn37)[2]

mit stygendem Zinkghaalt keiènd

Dichti 8,41 g/cm³ (CuZn40) bis
8,86 g/cm³ (CuZn5)
elgtrischi Leitfähigkeit öppè 15 MS/m; mit stygendem Zinkghaalt stark keiènd (bi 10 % Zn um 60 %, bi 40 % Zn um 75 %)

19 MS/m (CuZn20) bis 33 MS/m (CuZn5)[3]

Spezifischi Wärmikapazidät öppè 377 J/(kg·K) (legyrigsabhängig)
Linearè thermischè Uusdeenigskoeffiziènt 18,5·10−6/K bi 20 °C (CuZn30)[4]
Mechanisch
Zugfeschtigkeit 310 bis 460 MPa (N/mm²)
Deengränzè 120 bis 420 MPa (N/mm²)
Elaschtizidätsmodul 78 bis 123 GPa (kN/mm²)
Poissonzaal 0,37
Torsionsmodul 37 GPa (kN/mm²)
Schallgschwindigkeit 3530 m/s (bi 18 °C)[5]

Messing, älter au Mösch, isch eini vo dè bekannteschtè Kupferlegyrigè mit Zink als Legyrigsmedall. Allè Messingartè, siged s Gussmedall odder Knetlegyrigè, isch gmeinsam, dass iri Basis diè Medalle Kupfer un Zink sin, zuè dennè je nõch volangtè Eigèschaftè no witeri Legyrigsmedall in gringerè Aadeil als Zink legyrt wörred.

D Farb vom Messing wörd hauptsächlich vum Zinkghaalt beschtimmt: Bi Zinkghaalt bis 20 % isch Messing brüünlich bis brüünlich-rötlich, bi Ghaaltè übber 36 % hellgäll bis fascht wyßgääl.

D Voarbeitungseigèschaftè vo Messing wörred durch Aadeil vo Blei odder Zinn wesèntlich beyflusst, d Korrosionseigèschaftè durch Nickel.

Tûpischi Gusslegyrigè sin Gäälguss un Rotguss mit èm zuèsätzlichè Legyrigsmetall Blei.

Zu dè witerè bekanntè Kupferlegyrigè, wo nit als Messing bezeichnèt wörred, ghöred byschpillswys Bronze mit Zinn, sowiè Neusilber mit Nickel, wyßè Tombak mit Arsen un Siliciumtombak mit Silicium als charakteristischem Legyrigsmetall, wo au Zink, abber in gringerem Aadeil als im Messing, enthaaltè duèt.

Eigèschaftè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Messing isch öppis härter als reines Kupfer, abber nit so hart wiè Bronze. Dè Schmelzpunkt lyt nidriger wiè dè vo Bronze un voringerèt sich mit stygendem Zinkaadeil. Ein d Qualidät vom Gussschtugg abbèsetzendè Gasghalt vo dè Schmelze isch im Gegèsatz zu Kupfer odder Aluminium nit gää. Dè bi Temperaturè um 900 °C vorhandeni Dampfdruck vom Zink wûrkt glych ènèrè Spüèlentgasig. S uustrètende Zink wôrd a dè Luft sofort zu feinflockigem Zinkoxid umgwandlèt, wo als Zinkrauch bim Gièßè stört, zuèdèmm isch es bim Yatmè gsundheitsschädlich (Metalldampffièber). È schützendI Abdeckig mittels geignetèm Gmisch wûrkt dèm entgegè.

Messing isch nöd magnetisch, wôrd also im allgemeinè durch magnetischi Fèlder nit beyflusst, un schlàt keini Funkè. Dõher wörd s für spezièlli Wärchzüüg vowendet.

Im Gegèsatz zu dè Staal- un Aluminiumlegyrigè isch Messing durch Wärmibehandlig nit uushärtbar. Diè erzylbarè Feschtigkeitswärt sin vo dè Legyrigszämmèsetzig beschtimmt.

Bi nèm Zinkghaalt vo bis max. 37 % sin d Legyrigè kaalt voformbar, well nu d Alpha-Phasè vorlyt (Knetlegyrigè). Mit zuènemmendem Zinkaadeil trètted d Beta-Phasè uff, un s isch nur Warmvoformig bi > 600 °C möglich.

Etûmology un Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Messingkrûgle (14. Johrhundert) uss Ägyptè

Dè Urschprung vom Wort Messing isch nit völlig klar, wogegè d Legyrig wegè irem goldäänlichè Uussää scho em Aristoteles (384–322 v. Chr.) bekannt gsi isch. Einigi Erklärigè füüred d Bezeichnig no witer uff è Volk i dè Kolchis zrugg, diè „Mossynoikè“ („Holzdurm-Bewooner“) benamst worrè sin, anderi säned d Vowandtschaft zum latynischè massa un meinè demit èn Medalllklumpè uff èm offenè Herd. Fescht stòt woll, dass Messing erschtmols gezylt um 1550 n. Chr. uss Kupfer un Galmei gschmolzè worrè isch (s. witer unnè), es abber èrscht um d Mitti vom 17. Johrhundert voschtandè worrè isch, Messing uss Kupfer un Zink zu schmelzè.[6] „Messing“ hèt sich gly als Sammelbezeichnung für Legyrigè auf Basis vo Kupfer/Zink durrègsetzt. Größeri Bekanntheit hèn dõb< d Tombake, Kupfer-Zinklegyrigè mit èm Kupferghalt von generell >80 %. D Bezeichnig soll ufs s malaysisch Wort tambaga zrugg.

Schriftlichi Zügnis übber dè Gebruuch vo Messing liferèt üüs zwar unter anderè Cicero, wo sich in sim De officiis drübber beklagt, dass d Unmoral vo villnè Händler defür Sorgè duèt, dass mò Messing aaschtell vo Gold vokaufè duèt. Unter anderem durch d Schriftè vom Plinius Senior isch d Vowendig vom Wort Oreichalkos (Aurichalkum) für Messing gebrüüchlich. Ebbèfalls durch Plinius Senior übberliferèt isch d Hèrschtellig vo Messing uss dè Komponentè Kupfer un èm zinkhaltigè Mineral Galmei (Smithsonit, au edler Galmei Zn[CO3]) sowiè dem für d Reduktion vom Galmei zuègsetztè, aagfüchtetè Kollèschtaub. Mò hèt selli Bschtanddeil zämmègrüürt un s Vomischlete in meereri Schmelztigel – meischtens sibbè bis nüü pro Brènnofè – innèduè. S Gmisch isch denn bis uff Schmelztemperadur (> 900 °C) erhitzt worrè. Durch sell öppè 12 Stundè duèrnde, hüt als „Zementation bezeichneti Vofaarè“ isch Rohmessing, au Arco benamst, entschtandè, wa für èn zweitè Schmelzvorgang zämmèglèèrt worrè, um Mengi un Qualidät z erhöhè.[7] Sell hèt zu jener Zit sowoll für diè grychischi Antikè als auch im römischè Rych goltè – un des ohni gnaueri Kenntnis vo dè jewyls goldäänlichè Legyrigszämmèsetzig.

D Römer hèn zwischè m 1. un 4. Johrhundert n. Chr. des vo Plinius bschribbeni Vofaarè vo dè Messinghèrschtellig au in dè vo inè bsetztè Gebièt vo Germaniè braktizyrt.[7]

Reiner von Huy: Taufbeggi, Gäälguss, 1107–1118,
St. Bartholomäus z Lüttich

Zentrè vo dè mittelalterlichè Voarbeitung vo Messing (Gäälguss odder Rotguss) sin s Maasdal, Flanderè, Brabant un Aachè gsi. Im Maasdal hèt s Lagerschtättè vo Galmei gää, wo mò dört mit importyrtem Kupfer zuè Messing voschafft hèt, dõrum hèt mò alli uss sellerè Gegènd stammendi Brodukt sit èm 14. Johrhundert nõch èm Hauptort Dinant als Dinanderie[8] bezeichnèt.

Berüümti, oft figürlich gschmückti Güss vo dè romanischè Zit sin mengmoll uss Messing (au wenn s Matriaal hüüfig als Bronze titulyrt wörd, vo dèrrè s üßerlich nit immer lycht z unterscheidè isch): S Taufbeggi vom Reiner vo Huy z Lüttich, (1107–1118), dè Cappèbärger Barbarossagrind odder dè Lüüchter im Mailänder Dòm (um 1200) ghöred dezuè, fèrner en Huufè kirchlichi Uusschtattigsobjèkt: Lavabohäfè un Beggi, Kantè un Aquamanilliè, Weihwasserkübel un Weihrauchkessèl, Lesepult, gravyrti Grabblattè (Holland, Ängland), Krònlüüchter, spôter im profanè Berych au Kännle, Schüsslè un anderi Huusgräät.

Sit èm spôterè Mittelalter chümmed au uss Blèch dribbeni Gfääß hüüfiger vor, znägscht d Beggèschlägerschüsslè im 15. un vor allem 16. Johrhundert, spôter au alli möglichè Artè vo Huushaltsgräät, wiè Kantè, Häfè, Rechauds, Tubakdosè, Bettwärmer, Wòògè, Lüüchter, Tablett, Räämle, Bschlääg un èn Huufè andri Sachè. Uss Messingguss degegè sin in vorinduschtrièller Zit nebbè Bschlääg vo allnè Artè zum Byschpill Tischlüüchter, Gwicht, Tischglöggle, Mörser, Zapfhään, Türklopfer odder wissenschaftlichi Inschtrumänt hèrgschtellt worrè.

Legyrigsbildig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kupfer krischtallisyrt im kubischè Krischtallsischteem mit kubisch-flächèzentryrter Struktur (Kristallklassè: hexakisoktaedrisch ). Sin Schmelzpunkt lyt bi 1083,62 °C (Sydepunkt: (2927 °C) un sini Dichti bi 8,96 g/cm3.

Zink krischtallisyrt degegè im hexagonalè Krischtallsischteem mit hexagonal-dichteschter Packig (Krischtallklassè: dihexagonal-dipyramidal ) un schmilzt schu bi 419,53 °C. Sèlbscht sin Sydepunkt lyt mit 907 °C no dütlich unter m Schmelzpunkt vo Kupfer. D Dichti vom Zink isch allerdings mit 7,14 g/cm3 im Kupfer relativ äänlich.

Trotz dè großè Unterschyd in Bezug uff Schmelzvohaaltè un Kristalluffbau sin Kupfer un Zink i dè Laag, Mischkrischtall, gnauer Subschtitutionsmischkrischtall z bildè. Well abber Zink èn öppis größerè Atomdurchmessèr hèt, wörd d Elementarzèllè vom Kupfer durch diè ybautè Zinkatôm verzèrrt un voschpannt, wa d Ursach vo dè größerè Härti vom Messing gegèübber m reinè Kupfer isch.

Au s schmelzflüssige Legyrè vo dè beidè Metall bereitet trotz dè wit usènand ligendè Schmelzpünkt keini allzu großè Schwirigkeitè. Mò muè lediglich druff achtè, dass d Schmelzi nit übberhitzt un möglichscht schnell nõch Erreichè vo dè Gièßtemperadur voschafft wörd, um unkontrollyrti Zinkabbränd z vomydè.

Zuèsätzlich muè d Schmelzobberflächi abdeggt wörrè, um è übbermäßigi Oxidation durch Uffnaam vo Luftsuèrschtoff z vohinderè. Geigneti Abdeggmittel sin unter anderem drocheni Quarzsänd, Holzkollè un gschtoßenes Glas. Holzkollè hèt zuèdèmm in drochenè un guèt verkoktem Zuèschtand dè Vordeil, Zinkabbränd effektyv vohinderè z könnè.

Phasè un Strukturè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Phasèdiagramm vo Kupfer-Zink-Legyrigè
kfz-Struktur vom α-Messing
krz-Struktur vom β-Messing

Zink isch in Kupfer uffgrund vom unterschydlichè Kristallsischteem nur begränzt löslich. Technisch vowendbari Messingartè enthaaltè zwischè 5 bis maximal 45 Brozènt Zink.[9]

Zink löst sich ohni Änderig vo dè Struktur in feschtem Kupfer bis zuè nèn maximalè Aadeil von 32,5 % un bildet mit sellèm èn kubisch-flächèzentryrtè (kfz) Subschtitutionsmischkrischtall, wo als α-Phasè odder α-Messing bezeichnet wörd. D Soliduslinniè sinkt im Berych vo dè reinè α-Phasè vo 1083,62 °C (0 % Zn) bis 902 °C (32,5 % Zn).

Im Berych zwischè 32,5 % un 36,8 % Zink entschtòt nebbè dè α-Phasè au è β-Phasè, diè im kubisch-raumzentryrtè (krz) Gitter erschtarrt. Bis öppè 37 % Zink wandelt sich d β-Phasè bi düèferè Temperaturè allerdings widder i d α-Phasè um.

Legyrigè mit öppè 50 % Kupfer un 50 % Zink kristallisyrè entwedder i dè β-Phase odder dè β'-Phasè: Bi Temperaturè unter 468 °C isch d β'-Phasè stabil, bi dèrrè acht Kupferatom jewyls acht Zinkatom umgänn un dõby d Caesiumchlorid-Struktùr ynemmed. Obberhalb 468 °C, i dè β-Phasè, vodeilè sich d Atome statistisch uff Gitterblätz von èm kubisch raumzentryrtè Gitter.

Obberhalb vo 50 % Zink drèttèt witeri intermetallischi Home-Rothery-Phasè uff, diè γ-, δ- un ε-Phasè. Ab èm Zinkghaalt vo 97,25 % isch diè hexagonali Struktur vom Zink möglich. Well diè γ-Phasè sich allerdings durch extreemi Sprödigkeit uuszeichnet, sin söttigi Legyrigè technisch unbruuchbar.

Messingsortè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Diè gängigè Messingsortè unterschydè sich durch irèn Zinkaadeil, wo i dè Bezeichnig in Brozènt agää wörd. I dè Praxis enthaaltè alli Messinglegyrigè abber mindeschtens 58 Brozènt Kupfer, well si unterhalb devò sprööd wörred un schlecht z voschaffè sin.

Für Gussdeil gildet d Sammelbezeichnig „Gussmessing“. Meischtens vowendet mò d Legyrig CuZn37, wo 37 Brozènt Zink enthaaltè duèt. Diè früèneri Nomenklatur hèt d Bezeichnig Ms un nõchgsetzt dè Kupferanteil vorgsöö, dõ also Ms 63.

Messing cha bis zu drei Brozènt Blei enthaaltè. Mit dütlich höcherem Bleigehaalt ghört d Legyrig denn schu zu dè Kategory vo dè Sondermessing, wo au no anderi Elemènt enthaaltè könnè.

D Legyrig CuZn30 wyst vo allè Messingsortè diè beschti plastischi Voformbarkeit uff. Well uss sebberè i dè Vogangèheit wegè irer hochè Bruchdeenig hüüfig Kartuschè für Artillerygschoss hèrgschtellt worrè sin, nennt mò selli Legyrig umgangssprõchlich au Kartuschmessing.

Osmanischè Wasserkrügle vo 1870 uss Tombak, Museum für türkischi un islamistischi Kunscht

Tombak[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als Tombak wörred Messingsortè mit >67 % Kupfer bezeichnèt. Tombak wörd übberwigend für kunschtgwerblichi Zwèck ygsetzt un je nõch Kupferghalt unter m Handelsnammè Rottombak (90 % Cu), Gold- odder Mitteltombak (85 % Cu) un Gelbtombak (72 % Cu) gfüürt.[10] Diè bis 2001 bräägtè 5- un 10-Pfennigmünzè uss dè DM-Zit hèn us mit Tombak plattyrtem Staal bschtandè.

Nit zu dè Tombak, sondern zu dè vylfältigè Sondermessing ghöört Siliziumtombak. Des als Wyßer Tombak bezeichnete Wyßkupfer isch kei Kupfer-Zink-, sondern è Kupfer-Arsen-Legyrig, also kei Messingsortè.

Goldmessing[ändere | Quälltäxt bearbeite]

„Goldmessing“ (eigèntlich „Goldtombak“) voschafft mò wegè dè uusgezeichnetè dongèbendè Eigèschaftè bevorzugt bi Blechblõsinschtrumänt.

Dafèlmessing[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dafèlmessing wörd i dè Urèfabrikation für Zaanräder un anderei Deile vowendet, wo uss Blèch gschtanzt sin. Dekorationselemènt, au vo klassischer militärischer Art (Helm, Bruschtpanzer), sin ebbèfalls uss Dafèlmessing gfertigèt worrè. Vor èm Uffkõ vo kleinkalibriger Hochgschwindikeitsmunition hèt s ußerdèmm zum Plattyrè vo Staalmantelgschoss für Gweer un Pischtolè diènt, well s in zogenè Läuf èm Geschoss en besserè Drall voliè hèn. I dè Schmugghèrschtellig isch Dafèlmessing als Goldersatz benutzt worrè, hüt müèn solchi Deile als „base metal“ markyrt sy.

Talmigold[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Diè als Talmigold für billigè Schmugg vowendeti Legyrig isch kein „Gold-Tombak“, sondern è Rotgusslegyrig uss Kupfer, Zink, Zinn un Blei, wo mit Blattgold tarnt wörd.

Gäälguss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Als Gäälguss sin früèner für Formguss vowendeti Legyrigè mit 56 bis 80 Brozènt Kupfer bezeichnet worrè, un dõmit isch d Abgränzig gegèübber Rotguss un Bronze klargschtellt worrè. D "Gäälgièsser" hèn sogar è eigeni Zunft gha.

Kupferghalt vo 58 % – 60 % gränzed s Gebièt vo dè sognanntè Messingknetlegyrigè vo dè Gusslegyrigè ab. D Knetlegyrigè zuègerechnet wärred diè induschtrièll bedütendè bleihaaltigè Zerschpanigsmessing (au als „Automatèmessing“ bezeichnet). Si wysed è anderi Kristallgitterschtruktur (krz un nimmi kfz) uff als Messing mit èm Zn-Ghaalt vo bis zuè 38,95 % un könned Blei in feinè Dröpfle als Spanbrecher enthaaltè. S Blei löst sich nit im Kristallgitter, sondern lyg als fein dischpergyrti Phasè vor. Diè Bleighaalt variyrè zwischè 0,5 % un max. 3,5 %. Je mee Blei enthaaltè isch, deschto besser lòt sich dè Wärchschtoff zerschpanè, deschto fyneri Spôôn falled aa. Mee als 3,5 % Blei vobessered d Zerschpanbarkeit nu no gringfüègig, bringed abber Brobleem mit sich bim Schmelzè vo dè Legyrig.

Sondermessing[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Legyrigè mit èrè Kupfer-Zink-Basis, dennè no witeri Legyrigselemènt zuègfüürt wörred (Blei > 3 %, Silicium, Iisè, Nickel, Mangan odder Alu), wörred als Sondermessing bezeichnet. È allgemein bekannti Kupfer-Zink-Nickel-Legyrig isch Neusilber. D Sondermessingtûpè mit dè gröschtè konschtruktionstechnischè Relevanz isch Siliziumtombak, hochi Feschtigkeitswärt un guèti Gièßbarkeit im Schwerchraftkokillè- un Druckguss mached d Legyrig für Seriè- bzw. Massèfertigung vo Konschtruktionsdeil geignet.

Witeri Messingsortè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Witeri Messingsortè luèg: Chrysorin, Cuivrepoli, Deltametall, Duranametall, Nordischs Gold, Prinzmetall, Ruuschgold, Platine[11], Muntzmetall („yellow metal“), „Potin jaune“

Messing als Mineral[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo dè International Mineralogical Association (IMA) sin zur Zit (Stand: 2011) mit Zhanghengit (β-Messing) un Danbait (CuZn2) zwei Kupfer-Zink-Legyrigè als eigèschtändigs Mineral anerkannt. I dè vo dè IMA vowendetè 9. Ufflaag vo dè Sischtematik vo dè Mineral nõch Strunz ghöred si zu dè Mineralklassè vo dè „Elemènt“ un dè Abdeilig vo dè „Metall un intermetallischi Vobindigè“ ygordnet un ghöred zämmè mit dè ohni Prüfig durch d IMA voöffentlichtè Minerale (N) α-Messing, β'-Messing, γ-Messing, ε-Messing, η-Messing, Tongxinit un Zinkcopperit zu dè „Messing-Gruppè“ mit dè Sischteem-Nr. 1.AB.10 innerhalb vo dè „Zink-Messing-Familliè“.[12]

Vowendig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Probenemmer für d Zuckerinduschtry uss Messing mit Edelschtaalgriff

Solang mò rein empirisch Kupfer zämmè mit Zinkschpòt schmelzè hèt muèsè, um Messing hèrzschtellè, sin aaschpruchsvolli Vowendigè nit möglich gsi. Mò hèt sich vorneemlich beschränkt uff Schmugg, Kult- un Kunschtgegèschtänd. Sellè un anderi Aawendigsberych sin im Messing bis is 21. Johrhundert hauptsächlich für diè goldfarbigè Legyrigè blibbè, also Griff un Beschlääg, au wegè dennè irè bakterizydè Eigèschaftè.

D Ysatzmöglichkeitè vo Messing sin villfältig, un sell vor allem unter Berücksichtigung vo dè durch irèn Zinkghaalt un dõmit d Phasèbildig vonènand sich unterscheidendè Guss- un Knetlegyrigè, vom Sondermessing dõ ganz abgsää.

Technischi Bedütig hèt s Messing dört, wo glychzitig guèti elegtrischi Leitfäigkeit un mechanischi Stabilität wichtig sin. Antennè un Hoolleiter wörred uss Messing gefertigèt. Für Steggvobinder findet Pins uss Messingdròòt Vowendig. Dõzuè könned au Messingdrôôt mit galvanisyrter Obberflächi ygsetzt wörrè. Gängigi Qualitätè im Dròòtsektor sin CuZn2, CuZn15, CuZn30, CuZn37.

Uss èrè Guss-Legyrig mit 39 % Zink, 3 % Blei, Rescht Kupfer, èm sognanntè Armaturèmessing, wörred i dè Sanitärinschtallation endkonturnõchi Armaturè un Formstugg hèrgschtellt; wegè dè guètè Zerschpanbarkeit wörd s demm suscht uss Knetmatriaal entschtandenè Automatèmessing zuègordnet. Diè gegèübber eim reinè Alpha-Messing gringeri Korrosionsfeschtigkeit, selbscht gegèüber chloridfreiem Leitigswasser, nimmt mò dõby in kauf.

Messinglegyrigè zellet au zu dè Wärchschtoff, wo für Lager geeignet sin. Vowendet wörred diè zinkrychè Legyrigè CuZn37Al1 un CuZn40Al2, also mit 2 % Aluminiumzuèsatz.

Hochfeschti Messinglegyrigè mit mee als 32,5 % Zink un resultyrender Uusbildig von èrè Betaphasè kömmed als gosseni Propeller für Sportboot in Binnègwässer in Frõg, für Betrièb in Seewasser als korrodyrendem Medium sin si ungeignet.

Vylfältig ygsetzt wörred in reiner Alphaphasè erstarrendi Messing-Knetlegyrigè mit max. 58 Deil Kupfer, Rescht Zink yschlièßlich zwei Brozènt Blei[13] D Ysatzmöglichkeitè für Guss- wiè Knetlegyrigè erwiterèt sich erheblich, wenn ußer 1–2 % Blei noch witeri Elèment legyrt wörred. Bsunders Aluminium (erhöhti Voschleißfeschtigkeit) un gegèbenèfalls zuèsätzlich 5 % Nickel (Schiffspropèller) erwiterèt dè Ysatzberych vo Messing erheblich. Au Silizium un Mangan zellet dõdezuè.

Zinkhaltigi Schweißzuèsätz mit Zuèsätz an Silizium, Silber odder Zinn wörred (ußer für s MIG-Schweißè, wo zinkfreii Legyrigè volangt) empfollè (s. DIN 1733). Dè Bleiaadeil sött ein Brozènt nit übberschtygè.

Problematisch isch dè Zuèsatz vo Aluminium wegè sinèrè lychtèrè Oxidyrbarkeit, wo zu Oxidyschlüss im Guss füürt. È vorbeugendI Schmelzebehandlung isch dõher notwendig.

Messing wird für d Fertigung vo Patronèhülsè vowendet, well dè Zinkghaalt vo 30% un diè dõdruus resultyrendi guètè Kaltvoformbarkeit sich guèt dõdefür eignet.

Vorsichtsmaßnaamè[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Well s bim Schmelzè vo Messing schu ab 900 °C, also nõch bi dè Gièßtemperatur, zu dè Bildig vo gfôhrlichè Zinkdämpf mit dè sofortigè Oxidation a dè Raumluft chunnt, muè uff è uusreichendi Dampfabsuugig gachtet wörrè. Durch Yatmè vo sellènè Dämpf chunnt s suscht zum unter Gièßer bekanntè un gfürchtetè „Gièßfièber“ odder au Metalldampffièber.

Luèg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literadur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Deutsches Kupferinstitut (Hrsg.): Kupfer-Zink-Legierungen (Messing und Sondermessing). Bèrlin.
  • Informationsdruck i5, Kupfer-Zink-Legierungen, Messing und Sondermessing. (DKI Schriftenreiè) Düsseldorf, ohni Johrgang.
  • Lexikon der Metalltechnik, Handbuch für alle Gewerbetreibenden und Künstler auf metallurgischem Gebiete. redigirt vom Josef Bersch, A. Hartlebens Volaag, Wyn/Budapescht/Leipzig, ohni Johrgang. Speziellè Abschnitt „Messing“ uff S. 390 f.
  • Ernst Brunhuber (Übbersetzer): Guss aus Kupferlegierungen (Casting copper base alloys). Bèrlin, ISBN 3-7949-0444-3 (Uus èm Amrikanischè übbersetzt).
  • Carl Johann Bernhard Karsten: System der metallurgie: gschichtlich, statistisch, theoretisch un technisch. Bèrlin (Volltext uf books.google.de).

Zu dè historischè Technology un Kunschtgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Jean Squilbeck: Dinanderie, in: Rhein und Maas - Kunst und Kultur 800-1400, Uusstelligskatalog Köln 1972, S. 67-72.
  • Hermann P. Lockner: Messing - Ein Handbuch über Messinggerät des 15.-17. Jahrhunderts, Münchè 1982.
  • Anna-Elisabeth Theuerkauff-Liederwald: Mittelalterliche Bronze- und Messinggefäße: Eimer, Kannen, Lavabogefäße (Bronzegeräte des Mittelalters Bd. 4), Bèrlin 1988.
  • Thomas Dexel: Gebrauchsgerättypen. Das Metallgerät Mitteleuropas vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Münchè 1981.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Messing – Sammlig vo Multimediadateie

Einzelnõchwys[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Kupferinschtitùt - Datèblatt CuZn5 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.kupferinstitut.de (PDF 286 kB)
  2. Kupferinschtitùt Datèblatt CuZn37 (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[3] [4] Vorlage:Toter Link/www.kupferinstitut.de (PDF 259 kB)
  3. Les Laitons Archivlink (Memento vom 29. März 2013 im Internet Archive) (frz., S. 5; PDF; 1,4 MB)
  4. Friedrich Tabellenbuch – Metall- un Maschinentechnik (S. 3-3). Troisdorf, ISBN 978-3-427-51033-8.
  5. Schallgeschwindigkeit in Gasen und Festkörpern sowie Elastizitätsmodul mit KUNDT’schem Rohr (KR). Archiviert vom Original am 7. Juni 2007; abgruefen am 22. Mai 2014. (PDF, S. 3)
  6. Lexikon der Metalltechnik; Hartlebens Verlag in Wyn, Pest, Leipzig, usègää vom Dr. Josef Bersch, ohni Johr
  7. 7,0 7,1 stolberg-abc.de: Römischs Messing (Memento vom 13. Mai 2014 im Internet Archive)
  8. Paul Schoenen: Dinanderie, in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte, Bd. 4, 1955, Sp. 1–12. S französischi Wort laiton bezeichnèt s Matriaal Messing, dinanderie degegè no hüt alli Handwärchserzügnis uss sellem Matriaal.
  9. Deutsches Kupferinstitut: Messing (Memento vom 6. Juni 2012 im Internet Archive)
  10. "Tombak", lt. Gièsserei-Lexikon,17. Ufflaag, Schiele un Schön, Bèrlin 1997, ISBN 3-7949-0606-3
  11. Merck's Warèlexikon Artikel übber Messing Archivlink (Memento vom 2. Mai 2012 im Internet Archive)
  12. Hugo Strunz, Ernest H. Nickel: Strunz Mineralogical Tables. Stuègètt, ISBN 3-510-65188-X.
  13. Zuè gnormtè Messing-Guss- un Knetlegyrigè luèg Einzelheitè in DIN EN 17660 un Informationsdrugg i5, Kupfer-Zink-Legyrigè, Messing un Sondermessing. (DKI Schriftenreihe) Düsseldorf, ohni Johrgang, Tab 14 un 15.
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