Dr Basler Münsterblatz

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Münsterblatz
Blatz z Basel
Münsterblatz
Dr Münsterblatz, mit Blick in Richtig Nordweste, linggs dr offeni Blatz, rächts e Reihe vo Bäum
Basisdaate
Ort Basel
Aagläit Middelalter
Stroosse, wo in Blatz iinechömme Rittergass
Augustinergass
Münsterbärg
Schlüsselbärg
Bauwärk Baasler Münster
Doomheerehüüser
Pisonibrunne
Nutzig
Nutzergrubbe autifrei, Kilbi, Open-air-Kino und anderi kulturelli Veraastaltigunge
Dialäkt: Baseldütsch

Dr Münsterblatz lit uf em Münsterhügel im Zentrum vo dr Schwiizer Stadt Basel. Er ghört zu de eltiste Blätz in dr Stadt und lit vor em Münster, vo won er si Name het. Ume Blatz ume stöhn vili ehemoligi Domherrehüüser, won e baar hundert Johr alt si, so dass er si middelalterlige Charakter bhalte het.

Dr Blatz isch dr Aafang vo mehrere Stroosse: im Südoste d Rittergass und im Nordweste d Augustinergass, im Weste dr Münsterbärg und dr Schlüsselbärg, wo steil vo dr Freie Strooss bzw. vom Barfi ufechömme. Dr Münsterblatz isch erst sit 2007 autifrei. Im Gegesatz zu de meiste andere zentrale Blätz in dr Stadt git s kei Linie vom öffentlige Verchehr über e Blatz oder in däm siiner ummittelbare Nöchi. Diräkt unde an dr Münsterplattform isch d Aalegstell vo dr Münsterfähri.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Verbrüederigsfiir zwüsche Franzose und dr Basler Bevölkerig rund um e Freiheitsbaum uf em Basler Münsterblatz am 20. Januar 1798. Kolorierti Radierig vom Mooler Friedrich Kaiser.

Dr Münsterblatz het im Middelalter agfange siini Form aazneh und isch stark vom Münster und siine Funktione beiiflusst worde. Si Pflasterbelag stammt us em spoote 14. und früehje 15. Johrhundert; zur Zit vom Konzil vo Basel, wo vom Bapst Martin V. iiberüeft worden isch und vo 1431 aa im Münster stattgfunde het, het s en scho gee. D Stei si us em Rhii cho, mä het si in dr Middi gspaltet und mit dr Bruchkante noch obe grichtet verleit. Si si nid uniform grau, sondern hai läbig wächselndi Färbige. 1871 het mä en Asphaltstrooss quer über die ganzi Lengi vom Blatz baut, wil d Kutsche und d Fuehrwärk, wo vo Ross zoge worde si, mit ihrem Lärm dr Underricht an de Schuele näbedra gstört hai. Dr Blatz het eso e chlii wien e Durchgangsstrooss usgseh, und dorum het dr Basler Heimetschutz 2007 beaadragt, ass mä s alte Pflaster wider wurd härstelle.[1]

Während s Konzil im Münster dagt het, mit em Hauptziil, e Chillereform duurezfüehre, het mä am 24. Juli 1440 im Huus zur Mugge am Münsterblatz e Gegenpapst, dr Felix V., gwehlt. Wo sich dä aber nid het chönne duuresetze, het dr dütschi Kaiser Friedrich III. 1449 d Uflösig vom Konzil aagordnet.

Im Lauf vo dr Helvetische Revolution vo 1798, wo drei Däg vorhär z Liestel im Baselbiet usbrochen isch, het am 20. Januar 1798 uf em Münsterblatz e Verbrüederigsfiir zwüsche Franzose und dr Basler Bevölkerig rund um e Freiheitsbaum stattgfunde. S Ufrichte vom ene Freiheitsbaum isch in alle ehemolige Underdanegebiet vo dr Eidgenosseschaft e symbolische Akt vo dr Befreijig worde.

Beschriibig vom Blatz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Blick vom Münsterblatz uf s Basler Münster
D Münsterplattform (Pfalz) mit Blick uf e Rhii. Stich vom Matthäus Merian em Eltere, 1642
Blick vo eim vo de Münsterdürm uf d Augustinergass, wo (linggs im Bild) steil abe zur Mittlere Brugg goht
Münsterplatz, Blick vom Münsteriigang

Dr Münsterblatz bestoht us drei Deil: em offene Blatz, eme Wäldli und dr Münsterplattform, wo mä re au Pfalz sait und wo uf ere sit em 18. Joorhundert zää Kesteneböim stöön. Rund um dr offnigi Blatz und s Wäldli het s uf alle vier Site repräsentativi Bürgerhüüser mit Barockfassade, wo früehner emol Domherrehöf gsi si. S Münster stoht östlig vo de Bäum und im Norde vom offnige Blatz. Vili Hüüser am Münsterblatz si spootmittelalterligi Fachwärkhüüser. In eim vo dene befindet sich sit 1986 d Paul-Sacher-Stiftig mit dr grösste Privatsammlig vo Originalpartiture und Nochläss vo zitgenössische Komponiste uf dr ganze Wält. Wisawii vo dr Westfassade vom Münster lit s Gymnasium am Münsterblatz im eltiste Basler Huus. Im ene gotische Gebäud befindet sich s Ethnologische Seminar vo dr Uni. Im ene andere Gebäud, wo 1528 as Versammligshuus vo de Domherre baut worden isch, isch emol d Domschuel und d Münsterbauverwaltig dehei gsi. Vo 1830 bis 1832 isch s denn für die Allgemeini Läsgsellschaft umbaut worde, wo 1787 gründet worden isch, und die isch bis hüte no dört. Si het e historische Lässaal und wärtvolli alti Buechbeständ.

Under de Bäum im Nordweste vom Georgsdurm befindet sich dr Pisonibrunne, wo im Novämber 1784 fertiggstellt worden isch. Scho sit em 14. Johrhundert isch an däm Blatz e Brunne, dr Georgsbrunne, gsi, wo mit ere Figuregruppe gschmückt gsi isch. Dr jetzig Brunne isch en Entwurf vom Architekt Paolo Antonio Pisoni. Bemerkenswärt isch e chliine, niidrige Näbedrog für Hünd, wo sit siiner Sanierig 1937 am Brunne agmacht isch.[2]

Uf dr hindere Site vom Münster isch d Münsterplattform oder Pfalz. Die lit uf eme Felsvorsprung hoch über em Rhii und isch e stadtbekannte Ussichtspunkt über e Rhii, d Basler Rhiibrugge, s Chläibasel und s Umland. In dr Begränzigsmuure isch e Sitzbank iibaut. Vo dr Pfalz us goht s über e Stääge aabe zu dr Münsterfähri.

Nutzig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Münsterblatz isch früehner äine vo de Blätz gsi, wo am hüfigste bruucht worden isch, und e zentrale Bestanddäil vom mittelalterlige Läbe in dr Stadt Basel. So het mä dört fiirligi Prozessione, Fest, Durnier und Ufzüg vo königliche und kaiserliche Bsuecher, aber au Märt abghalte.[3] Beläit si au verschidnigi Eräigniss während dr Basler Fasnacht in ihrer Früehform, wo zum ene grosse Däil uf em Münsterblatz stattgfunde het. Während dr „böse Fasnacht“ vo 1376 zum Bischbil het mä e Durnier uf em Münsterblatz abghalte, wo s mehreri Dote drbii gee het. Für s 15. Johrhundert si divärsi Füürbrüüch (u. a. Schiibeschloo) vom Münsterblatz und dr Pfalz beläit. Das isch aber bald vo dr Obrigkeit verbote worde.[4]

Wie d Stadt gwachsen isch, het sich d Bedütig vom Blatz verchliineret, au wil s schwiirig gsi isch, mit Fuehrwärk chönne anecho, usser vo dr Rittergass här, und au wil mä Respäkt vor em majestätische Münster het welle bewiise. Bis in die hütigi Zit het s am Blatz vor allem Wohnhüüser us dr oberste Briisklass. Ladegschäft het s nie gee dört. Dämentsprächend isch dr Blatz absits vom hektische Driibe vo dr pulsierende Stadt bliibe. Bis in s Johr 2007 isch e Deil vom Münsterblatz dagsüber as Parkplatz, u. a. für Räisebuss, bruucht worde. Sit 2007 isch dr Blatz autifrei.

Regelmässigi Märt finde uf em Münsterblatz nüme statt, aber es git immer no Eräignis, wo dört organisiert wärde. Jewiils Ändi Januar isch er s Zentrum vo dr Museumsnacht. Im Summer git s jedes Johr en Open-air-Kino und währed dr Herbstmäss stellt mä au do Bude und Fahrgschäft uf, drunder e Riesenrad wo mä vo wiitem cha gsee. D Mäss goht zwei Wuche lang und het en über 500-jöhrigi Dradition. Am letzte Samschdig im Novämber startet uf em Münsterblatz dr Basler Stadtlauf.

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Heimatschutz Basel, Petition für einen einheitlich gepflästerten Münsterplatz, 12. September 2007
  2. altbasel.ch: Pisonibrunnen
  3. basel.ch: Informationen zum Münsterplatz
  4. altbasel.ch:Die Fasnacht am Ende des Mittelalters

Koordinate: 47° 33′ 23″ N, 7° 35′ 29,9″ O; CH1903: 611518 / 267309