Kurt Marti

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de Kurt Marti (1989)

De Kurt Marti (* 31. Januar 1921 z Bärn; † 11. Februar 2017 am glychen Ort) isch en Schwyzer Pfarrer und Schriftsteller gsy.

Biografy[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nach em Theology-Studium a de-n-Universitäte Bärn und Basel hät de Kurt Marti im Uftrag vom Ökumenische Chilerot noch em zweite Wältchrieg es Johr als Gfangeneseelsorger z Paris verbrocht. Nochär isch er z Leimiswil Pfarer gsy, ab 1950 z Niederlenz und sit 1961 a de Nydeggchile z Bärn. Im Johr 1967 hät em de Regierigsrot vom Kanton Bärn us politische Gründ e Professur für Homiletik a der Evangelisch-theologische Fakultät vo der Uni Bärn verweigeret. Ab 1983 hät er als freie Schriftsteller gwürkt.

I sine Predigte und Ufsätz, Gedicht und Aphorisme hät sich de Marti als engagierte und kritische Literat zeiget. Es paar vo sine Text sind als neui geistlichi Lieder vertont worde. Vor allem mit em Gedichtband Rosa Loui. Vierzg Gedicht ir Bärner Umgangsschprach (1967) hät de Marti zue de Pionier vo de modern mundart ghört.

Er isch eine vo de Gründer vo der entwickligspolitische Organisation «Erklärung von Bern» gsy und hät zu der Autorevereinigung «Gruppe Olten» ghört, wo 2002 ufglöst worde-n-isch.

Sit 1950 isch dr Marti ghüraate gsy mit dr Hanni Morgenthaler, wo 2007 gstorbe isch. Zämä händ si drei Söön gha.

Uszeichnige-n-und Ehrige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1972 Johann-Peter-Hebel-Prys
  • 1972 Grosser Literaturprys vom Kanton Bärn
  • 1977 Ehrendokter vo der Universität Bärn
  • 1981 Literaturprys vo der Stadt Bärn
  • 1982 Evangelische Buechprys für abendland
  • 1997 Kurt-Tucholsky-Prys für literarischi Publizistik
  • 2002 Karl-Barth-Prys vo der Evangelische Chile vo der Union
  • 2005 Predigprys vom Verlag für di Dütsch Wirtschaft

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lyrik[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Boulevard Bikini. Gedichte; Holzschnitte von Willy Leiser. Vorstadtpresse, Biel 1959.
  • Republikanische Gedichte. Tschudy, St. Gallen 1959.
    • Erwytereti Neuuusgab: Luchterhand, Neuwied 1971.
  • Rosa Loui. Vierzg Gedicht ir Bärner Umgangsschprach. Luchterhand, Neuwied (Erstausgabe 1967) 1974.
  • Undereinisch: Gedicht ir Bärner Umgangssprach. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1973, ISBN 3-472-86335-8.
  • Gedichte, Alfabeete & Cymbalklang. Fietkau, Berlin (Erstausgabe 1966) 1974, ISBN 3-87352-011-7.
  • Gedichte am Rand. Niggli, Teufen (Erstausgabe 1963) 1974, ISBN 3-7212-0026-8.
  • Natur ist häufig eine Ansichtskarte: Gedichte, Texte, Zitate. Lenos, Basel 1976, ISBN 3-85787-034-6.
  • Nancy Neujahr & Co. Braun, Leverkusen 1976, ISBN 3-88097-028-9.
  • Bärndütschi Liebesgedicht. Benteli, Bern 1979, ISBN 3-7165-0327-4.
  • Meergedichte Alpengedichte. Fietkau, Berlin (Erstausgabe 1975) 1980, ISBN 3-87352-028-1.
  • Der Aufstand Gottes gegen die Herren: 31 Gedichte und 23 Bilder zum Thema Passion. Mit Georg Gessler. Radius, Stuttgart 1981, ISBN 3-87173-604-X.
  • Schon wieder heute: ausgewählte Gedichte 1959–1980. Luchterhand, Darmstadt 1984, ISBN 3-472-61417-X.
  • Für eine Welt ohne Angst: Berichte, Geschichten, Gedichte. Hammer, Wuppertal 1986, ISBN 3-87294-277-8.
  • Abendland: Gedichte. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1984, ISBN 3-472-86518-0.
  • Paraburi: Eine Sprachtraube. Radius, Stuttgart (Erstausgabe 1972) 1991, ISBN 3-87173-818-2.
  • Der Geiger von Brig. Helvetische Jubelgedichte. Lenos, Basel 1991, ISBN 3-85787-207-1.
  • Da geht Dasein: Gedichte. Luchterhand, Hamburg 1993, ISBN 3-630-86819-3.
  • Namenszug mit Mond: Gedichte. Nagel & Kimche, Frauenfeld 1996, ISBN 3-312-00224-9.
  • Wen meinte der Mann?: Gedichte und Prosatexte. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-008636-1.
  • Mein barfüßig Lob. Luchterhand, Darmstadt und Neuwied 1998, ISBN 3-374-00780-5.
  • Kleine Zeitrevue: Erzählgedichte. Nagel & Kimche, Zürich 1999, ISBN 3-312-00257-5.
  • Der Traum, geboren zu sein: ausgewählte Gedichte. Nagel & Kimche, München 2003, ISBN 3-312-00319-9.
  • Leichenreden. Dt. Taschenbuch, München (Erstausgabe 1969) 2004, ISBN 3-423-13267-1.
  • Zoé Zebra: neue Gedichte. Nagel & Kimche, München 2004, ISBN 3-312-00347-4.
  • Gott Gerneklein: Gedichte. Radius, Stuttgart 2006, ISBN 3-87173-356-3.
  • Geduld und Revolte: die Gedichte am Rand. Radius, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-87173-921-7.

Prosa und Essay[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Die Schweiz und ihre Schriftsteller – die Schriftsteller und ihre Schweiz. EVZ, Zürich 1966.
  • Abratzky oder Die kleine Brockhütte. Luchterhand, Darmstadt 1971.
  • Das Herz der Igel. Zytglogge, Bern 1972, ISBN 3-7296-0024-9.
  • Zum Beispiel: Bern 1972. Ein politisches Tagebuch. Luchterhand, Darmstadt 1973, ISBN 3-472-86334-X.
  • Ein Abend in Lehrer Meilis ruhigem Leben: Erzählung. Wyss, Bern 1980, ISBN 3-7285-0029-1.
  • Heil-Vetia: Poetischer Diskurs. Lenos, Basel (Erstausgabe 1971) 1981, ISBN 3-85787-094-X.
  • Widerspruch für Gott und Menschen: Aufsätze und Notizen. Kerle, Heidelberg 1982, ISBN 3-600-30088-1.
  • Bürgerliche Geschichten. Luchterhand, Darmstadt 1983, ISBN 3-472-61461-7.
  • Ruhe und Ordnung. Aufzeichnungen, Abschweifungen 1980–1983. Luchterhand, Darmstadt 1986, ISBN 3-472-61641-5.
  • Red' und Antwort: Rechenschaft im Gespräch. Radius, Stuttgart 1988, ISBN 3-87173-756-9.
  • Der Gottesplanet: Predigten und Aufsätze. Luchterhand, Darmstadt 1988, ISBN 3-630-61693-3.
  • Dorfgeschichten: Erzählungen. Erschtuusgab Gütersloh 1960) 1987, ISBN 3-472-61487-0.
    • Erwytereti Neuuusgab unter em Titel Wohnen zeitaus. Geschichten zwischen Dorf und Stadt, Zürich 1965
      • Veränderti Taschebuechuusgab unter em Titel Dorfgeschichten, Darmstadt / Neuwied 1983
  • Tagebuch mit Bäumen. Luchterhand, Darmstadt 1988, ISBN 3-630-61810-3.
  • Zärtlichkeit und Schmerz: Notizen. Luchterhand, Darmstadt (Erstausgabe 1979) 1988, ISBN 3-630-61337-3.
  • Die Riesin. Radius, Stuttgart (Erstausgabe 1975) 1990, ISBN 3-87173-811-5.
  • Nachtgeschichten. Luchterhand, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-630-61940-1.
  • Herausgehoben. Notizen und Details. Radius, Stuttgart 1990.
  • Högerland. Ein Fußgängerbuch. Luchterhand, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-630-86742-1.
  • O Gott!: Essays und Meditationen. Radius, Stuttgart 1995, ISBN 3-87173-071-8.
  • Im Sternzeichen des Esels. Sätze, Sprünge, Spiralen. Nagel & Kimche, Zürich 1995, ISBN 3-312-00209-5.
  • Turbulenzen und Träume. Nagel & Kimche, Zürich 1996, ISBN 3-312-00222-2.
  • Neapel sehen: Erzählungen. Nagel & Kimche, Frauenfeld 1996, ISBN 3-312-00220-6.
  • Unter der Hintertreppe der Engel: Wortstücke und Notizen. Nagel & Kimche, Frauenfeld 1996, ISBN 3-312-00221-4.
  • Der Heilige Geist ist keine Zimmerlinde. Radius, Stuttgart 2000, ISBN 3-87173-206-0.
  • Der cherubinische Velofahrer und andere Belustigungen. Jordan, Zürich (Erstausgabe 2001) 2010, ISBN 978-3-906561-39-4.
  • Das Lachen des Delphins: Notizen und Details. TVZ, Zürich 2001, ISBN 3-290-17222-8.
  • Die gesellige Gottheit: ein Diskurs. Radius, Stuttgart 2004, ISBN 3-87173-300-8.
  • Notizen und Details 1964-2007. Theologischer Verlag, Zürich 2010, ISBN 978-3-290-17541-2.
  • DU. Radius, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-87173-111-2.
  • Ein Topf voll Zeit 1928–1948. Nagel & Kimche, München 2008, ISBN 978-3-312-00420-1.
  • Du: Rühmungen. Radius, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-87173-111-2.
  • Schöpfungsglaube: die Ökologie Gottes. Radius, Stuttgart (Erstausgabe 1985), 2008, ISBN 978-3-87173-112-9.
  • Notizen und Details 1964–2007. TVZ, Zürich 2010, ISBN 978-3-290-17541-2.
  • Heilige Vergänglichkeit: Spätsätze. Radius, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-87173-900-2.
  • Von der Weltleidenschaft Gottes: Denkskizzen. Radius, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-87173-920-0.

Theologischi Täkscht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Dialog Christ – Marxist. Ein Gespräch (mit Konrad Farner). Der Text zum Film von Richard Dindo; Verlagsgenossenschaft, Zürich 1972
  • Grenzverkehr: ein Christ im Umgang mit Kultur, Literatur und Kunst. Neukirchener, Neukirchen-Vluyn 1976, ISBN 3-7887-0490-X.
  • „Der Mensch ist nicht für das Christentum da“; Ein Streitgespräch über Gott und die Welt zwischen einem Christen und einem Agnostiker. (mit Robert Mächler). Lutherisches Verlagshaus, Hamburg 1977, ISBN 3-7859-0425-0 (formal falschi ISBN).
  • Gottesbefragung: der 1. Johannesbrief heute. Radius, Stuttgart 1983, ISBN 3-87173-620-1.
  • Das Markus-Evangelium, ausgelegt für die Gemeinde. Jordan, Zürich (Erstausgabe 1967) 1985, ISBN 3-906561-03-8.
  • Zart und genau. Reflexionen, Geschichten, Gedichte, Predigten. Evangelische Verlagsanstalt, Berlin 1985, ASIN: B001NV3R5K
  • Die gesellige Gottheit. Ein Diskurs. Radius, Stuttgart 1989.
  • Bundesgenosse Gott: Versuche zu 2. Mose 1–14. Jordan, Zürich (Erstausgabe 1972), 1992, ISBN 3-906561-25-9.
  • Lachen, Weinen, Lieben: Ermutigungen zum Leben. Radius, Stuttgart 1987, ISBN 3-87173-699-6.
    • neu ufgleit unter em Titel Damit der Mensch endlich wird, was er sein könnte. Benziger, Zürich 1993, ISBN 3-545-24116-5.
      • 2002 bi neu ufgleit unter em Titel Woher eine Ethik nehmen? Streitgespräch über Vernunft und Glauben. Nagel & Kimche, Zürich 2002, ISBN 3-312-00293-1.
  • Erinnerungen an die DDR und einige ihrer Christen. Jordan, Zürich 1994, ISBN 3-906561-29-1.
  • Prediger Salomo: Weisheit inmitten der Globalisierung. Radius, Stuttgart 2002, ISBN 3-87173-231-1.
  • Die Psalmen: Annäherungen. Radius, Stuttgart 2004, ISBN 3-87173-284-2.
  • Fromme Geschichten. Radius, Stuttgart 2004, ISBN 3-87173-299-0.
  • Ungrund Liebe: Klagen, Wünsche, Lieder. Radius, Stuttgart 2004, ISBN 3-87173-301-6.
  • Gott im Diesseits. Versuche zu verstehen. Radius, Stuttgart 2005, ISBN 3-87173-315-6.

Wärchuusgab[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Werkauswahl in 5 Bänden. Nagel & Kimche, Zürich 1996

Gedicht-Vertonige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Manchmal kennen wir Gottes Willen, 1966, vertont vo de Felicitas Kukuck 1967
  • Der Himmel, der ist, 1971, vertont vom Winfried Heurich 1980
  • Kurt Marti Suite, Vertonige vo der Gedicht Katechismusfragen, Hotel Jesus, Die Salbung, Ostermorgen, Bitte, Lobpreis, Anrufungen, Ganz Werden, Lichtstrahl, Protestantische Kirchenmusik, Predigtnot und Dahingehen, vertont und urufgfüert vom Chris Walden für Big Band und Chor 2007
  • Rosa Loui. Vier Chorlieder in 10 Versionen auf vier Gedichte von Kurt Marti, 2006/2007 vertont von Heinz Holliger. Uraufführung: 15. September 2009 Luzern, Franziskanerkirche (CH) Lucerne Festival 2009. Dirigent: Heinz Holliger. SWR Vokalensemble Stuttgart. Choreinstudierung: Denis Comtet.[1]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Klaus Bäumlin (Ug.): Kurt Marti: Sprachkünstler, Pfarrer, Freund. TVZ, Zürich 2020, ISBN 978-3-290-18350-9.
  • Roman Bucheli: Poesie ist Arbeit an der Zukunft. Zum Tod von Kurt Marti. I: Zürizytig vom 12. (online) reschp. 13. (truckt) Februar 2017.
  • Pierre Bühler; Andreas Mauz (Ug.): Grenzverkehr. Beiträge zum Werk Kurt Martis. Wallstein, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1822-9.
  • Elisabeth Grözinger: Dichtung in der Predigtvorbereitung. Zur homiletischen Rezeption literarischer Texte – dargestellt am Beispiel der „Predigtstudien“ (1968–1984) unter besonderer Berücksichtigung von Bertolt Brecht, Max Frisch und Kurt Marti. Diss. Mainz 1990.
  • Birgit Lönne: Entwicklungslinien der deutschsprachigen Lyrik in der Schweiz von den frühen fünfziger bis zu den frühen achtziger Jahren. Erika Burkart, Eugen Gomringer, Kurt Marti und Beat Brechbühl als exemplarische Autoren dieser Entwicklung. Diss. Leipzig 1990.
  • Christof Mauch: Kurt Marti: Texte – Daten – Bilder. Luchterhand, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-630-61897-9.
  • Christof Mauch: Poesie – Theologie – Politik. Studien zu Kurt Marti. Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 3-484-18118-4 (Studien zur deutschen Literatur 118).
  • Ernst Rudolf Rinke: Der Weg kommt, indem wir gehen. Theologie und Poesie der Zärtlichkeit bei Kurt Marti. Radius, Stuttgart 1990, ISBN 3-87173-800-X.
  • Benz H.R. Schär: Kurt Marti In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Dietrich Seybold: Kurt Marti. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 2. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1188 f.
  • Anna Stüssi: Marti, Kurt. I: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. 3. Uuflaag. Band 10: Luzius – Myß. Ug. vom Heinz Rupp und em Carl Ludwig Lang. Francke, Bern 1986, Sp. 482–484.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Rosa Loui. Archiviert vom Original am 11. Mai 2016; abgruefen am 19. Januar 2014.