Johann Amerbach

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Dialäkt: Baseldütsch

Dr Johannes Amerbach, au Amorbach odr von Amerbach (* öbbe 1440 z Reutlinge; † 25. Dezämber 1514 z Basel), isch ä bedütende Drucker und Verleger in dr Schdadt Basel gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Isidor vo Sevilla: Etymologiae (Johann Amerbach, Basel 1489)

Dr Johannes Amerbach isch um 1440 z Reutlinge in Schwabe[1] oder z Amorbach in Franke[2] uf d Wält cho. Si Vater isch mögligerwiis dr Amorbacher Bürgermeischder Peter Welker gsi.[2] Er het z Baris an dr Sorbonne gschdudiert biim Johann Heynlin vom Stein (latinisiert Johannes Lapidanus), wo dr Buechdruck z Baris iigfüehrt het, und s Schdudium mit em Titel Magister artium abgschlosse. Er isch denn noch Dütschland zrugg und het z Nürnberg in dr Ufficin vom Anton Koburger as Korrekter gschafft.[1] Won er noch Basel cho isch het er zwüsche 1475 und 1480 ä Druckerei ufgmacht underem Name Hans Venediger.[2] Im Joor 1478 söll sin erschte Druck erschiine syy.[3] 1481 isch er Mitglied vo der Safranzumft worde, 1484 het er s Basler Bürgerrecht kauft,[3] noch em Rotsbrotokol as „Hans von Emmerpach der Drucker“, aber erscht im Johr druf isch s im Rothe Buch iidrait worde.

Im gliiche Johr het er d Witwe Barbara Ortenberg,[3] d Dochter vom Basler Rotsherr Leonhard Ortenberg ghürotet. Mä weiss ass si drei Buebe gha hai, dr Bruno (1485-1519), Basilius (1488-1535) und dr Bonifacius und zwei Maitli.[3] Ihre Lehrer isch dr Johann Conon vo Nürmbärg gsi. Im 1482 het er s Huus zum Kaiserstuel an dr Rhiigass kauft wo si Familie au wohnt het.[4] Si hai no es zweits Huus, s „Huus zum Sässel“ im Dotegässli gha, wo schböter d Wärkschdatt vom Nicolaus Episcopius worden isch.[5] Dr Johannes Amerbach isch am 25. Dezämber 1514 gschdorbe und isch bi de Basler Kartüüser in ere Grabkapälle begrabe worde, won er mit ene zu Läbzite as Druckheer ängi wirtschaftligi Beziejige gha het. Au die andere Mitgliider vo dr Familie si dört mit em begraabe, sogar die wo noch dr Reformazioon gstorbe sin.

Familie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo sim eltiste Soon Bruno häi sich d Lüt verzellt, ass er ä Wiiberfind sig und si sin denn überrascht gsi, won er 1518 ghürotet het. Aber scho churz noch dr Hürot isch zerscht si Frau, und ä baar Möned druf au dr Bruno gschdorbe.[6]

Dr Basilius isch chränklig gsi, ledig bliibe und het die mäisti Zit in dr Familie vom Bonifacius gläbt.

Dr Bonifacius isch ä Rächtsglehrte und Alterdumskenner worde. Er isch Brofässer für Rächtswüsseschafte an dr Basler Uni gsi. Er het d Martha Fuchsle ghürotet und si Sohn Basilius isch au Jurist und Brofässer worde. As guete Fründ vom Erasmus vo Rotterdam isch dr Bonifacius as däm si Haupterb iigsetzt worde und het s Erb im Name vom Erasmus Schdiftige gschänggt.[6] E Däil vom Erasmus sine Sache het er ufbewaart und die sin denn ins sogenannte Amerbachkabinett choo.

Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Johann Amerbach isch, wie die andere groosse Basler Drucker zu siiner Ziit, de Humanischde nochgschdande. Er het mit em Sebastian Brant, em Johannes Heynlin, em Johannes Reuchlin und em Beatus Rhenanus zsämmegschafft. D Druckergmeinschaft mit em Johann Froben und em Johannes Petri isch noch 1500 entschdande.[1] Er isch dr erscht Basler Drucker gsi wo usser dr gothische au die latinischi Schrift bruucht het. Er het es halbs Dotzed Antiquaschrifte gha und het so ä groosse Iifluss uf d Verbreitig vo dere Schriftart im dütsche Schbroochruum gha.

Er het latinischi Bible, Wörterbuecher, antiki Klassiker und kommentierti Usgabe vo Chilleväter druckt, aber au Wärk vo de Humanischde vo siiner Ziit, vom Petrarca, Ennea Silvio, Marsilius Ficinus, Baptista Mantuanus, Franciscus Philelphus und andere. Er het nume wenigi dütschi Wärk uusege.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Friedrich Wilhelm Bautz: Amerbach, Johann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, Sp. 144.
  • Ferdinand Geldner: Die deutschen Inkunabeldrucker. Ein Handbuch der deutschen Buchdrucker des XV. Jahrhunderts nach Druckorten. Teil 1. Das deutsche Sprachgebiet. Hiersemann, Stuttgart 1968. ISBN 3-7772-6825-9
  • Charles William Heckethorn, The Printers of Basle in the XV & XVI Centuries 1897
  • Immanuel Stockmeyer, Balthasar Reber, Beiträge zur Basler Buchdruckergeschichte, Schweighauserische Buchhandlung 1840
  • F. Hieronymus: Johannes Amerbach. In: Lexikon des gesamten Buchwesens (LGB). Hrsg. von Severin Corsten. 2., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Bd. I. Hiersemann, Stuttgart 1989. S. 77. ISBN 3-7772-8721-0
  • Ernst Voulliéme: Die deutschen Drucker des fünfzehnten Jahrhunderts. 2. Auflage. Verlag der Reichdruckerei, Berlin 1922.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 1,2 Stockmeyer & Reber, S.30
  2. 2,0 2,1 2,2 Historisches Lexikon der Schweiz
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Alfred Hartmann: Amerbachkorrespondenz. (Buch) In: Band 1. Universität Basel, S. XXI–XXII, abgruefen am 5. August 2023.
  4. Alfred Hartmann: Amerbachkorrespondenz. S.27
  5. Stockmeyer & Reber, S.31
  6. 6,0 6,1 Stockmeyer & Reber, S.32