Die israelitischi Gmäind Basel

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D Basler Sünagooge
Dialäkt: Baseldütsch

Die Israelitischi Gmäind Basel (IGB) isch vor mee as zwäihundert Joor gründet worde. Si isch äini vo de grösste jüüdische Gmäinde in dr Schwiz und bietet de 2000 Juude, wo in dr Regioon vo de Stadt lääbe, alli Iirichdige aa, wo für e jüüdischs Lääbe nöötig si. Es isch en Äihäitsgmäind, das häisst si isch für alli Juude unabhängig vo iirer religiööse Usrichdig doo und wird noch de Reegle vo dr Halacha gfüert.[1]

D Juude z Basel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die ersti jüüdischi Gmäind[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im 12. Joorhundert het e jüüdischi Wanderbeweegig us em middelrhiinische Ruum ins Elsass aagfange, wo Basel im Middelalter kulturell und wirtschaftlig drzue ghöört het. Sit em früeje 13. Joorhundert si z Basel Juude urkundlig fassbar, woorschinlig het s scho um 1200 e jüüdischi Gmäind gee. Si het e Sünagooge und e Friidhoof vor dr Stadtmuure ghaa. E Ghetto het s nid gee: d Hüüser vo Juude und Christe si nääbenenander gstande. Wie in andere Stedt si d Basler Juude Münzwäggsler und Gäldverdleener gsi, wil män ä wägen em religiös-bruederschaftlige Charakter vo de Zümft alli Handwärk verbote het und wägen em kanonische Zinsverbot für Christe iine nume das Gwärb offegstande isch. Iiri Hauptkunde si die stedtischi Oberschicht vom Bischof und Aadel gsi. D Bürgerschaft het dr jüüdische Gmäind d Brodukt vo iire Zünft verchauft und eso an ere verdient.

Mä wäiss nüt über Verfolgige z Basel im 13. Joorhundert, wi si sust in Öiropa stattgfunde häi, aber d Juude si au doo in Gfoor gsi, wil s au z Basel juudefindligi Bropaganda gee het, wo vo de Bättelorde verbräitet worden isch und dr Hass uf d Juude isch fest in dr Stadt verankeret. Au isch die rächtligi Laag vo de Juude prekäär gsi: as Kammerchnächt si si nume under em middelbare Schutz vom Riich gstande und nit under em ummiddelbare vo dr stedtische Obrikäit, d. h. vom Bischof und vom lokaale Adel. Drzue isch choo, ass dr Aadel schweer bi jüüdische Gäldverdleener verschuldet gsi isch und so starki wirtschaftligi Aaräiz gha het, d Juude looszwärde.

Wo denn 1348 dr Schwarzi Dood immer nööcher uf Baasel choo isch, hets nid vil brucht, für dass au d Baasler iiri Wuet und Verzwiiflig an de Juude häi afo usloo. Dr Pööbel isch ufgstachlet worde und bim Pogroom vom 16. Januar 1349, wo woorschinlig vo dr stedtische Füerigsschicht organisiert worden isch, si schetzigswiis fufzig bis sibzig Juude ermordet worde, und die jüüdischi Gmäind het sich ufglööst. Am Ändi vom Joor häi z Basel käini Juude me gläbt.

Dr Friidhoof vo dr erste Gmäind[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wo s Vesalianum 1884/85 in dr Spaalevorstadt baut worde isch, het mä 25 Greeber gfunde, Räst vom erste Jüdische Friidhoof in Baasel. Dä Friidhoof isch 1264 zum erste Mol in de Urkunde erwäänt. Im Baasler Juudepogrom 1348/49 isch er verwüestet worde. Mä het Hunderti vo Graabstäi gstoole und as Baumaterial wider verwändet. Wo in de 1930er Joor s alte Züüghuus abbroche worde isch, zum Blatz für s nöije Kollegiehuus vo dr Uniwersidäät Baasel mache, het mä no mee Greeber entdeggt mit 150 Skelett, 10 Graabstäi und 25 Graabstäifragmänt.

Die zwäiti Gmäind[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo 1360 aa häi sich Juude wider in de Stedt afo niiderloo, wo s no 1348/49 Pogroom gee het. Z Basel si Juude vo 1361/62 aa wider urkundlig erwäänt. Es isch nit sälte vorchoo, ass si Hüüser übernoo häi, wo de Juude vo dr erste Gmäind ghöört häi. Es schint, ass sonigi wo überläbt häi oder iiri Noochkomme alti Rächtsaasprüch gältend gmacht häi. Es isch au mööglig, ass es Juude gee het, wo vor em Pogroom mit christlige Noochbere Abkomme abgschlosse häi, ass die iiri Liigeschafte wurde verwalte und spööter zruggee. D These, ass jüüdischi Gäldgääber noch em Ärdbeebe vo 1356 in die zerstöörti Stadt zrugghoolt worde sige, zum dr Ufbau vo dr Stadt z finanziere, isch überholt. Mä het sä ganz äifach no brucht, wil d Gäldwirtschaft stark gwaggse isch. Woorschiinlig häi d Behörde au dänggt, ass es besser weer, wenn Rächtshändel über Gäldgschäft vor e Basler Gricht chieme as vor en uswärtigs.

D Juude häi vor allem in dr Nööchi vom alte Rindermäärt in dr Gärbergass gläbt und dört isch au d Synagoge gstande. 1365 het d Stadt vom Riich d Schirmherrschaft über d Juude überchoo, woorschinlig isch in däm Joor au e nöiji jüüdischi Gmäind gründet worde. Die het bis 1397 existiert und het sich denn in e baar Möönet ufglööst. Die genaue Gründ doodrfür si umbekannt; uf jeede Fall het s z Basel denn grad käi Verfolgig gee, au wenn dr Juudehass immer no stark gsi isch. Denn isch s de Juude vierhundert Joor lang verbote gsi, sich z Basel niiderloo.

Dr Theodor Herzl uf em Balkon vom Hotel Drei Köönig, Ufnaam vom E. M. Lilien, vermuetlig 1901

Die dritti Gmäind[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die dritti jüüdischi Gmäind isch 1805 dank dr Religionsfreihäit entstande, wo die Helvetischi Republik iigfüert het, au wenn die rächligi Gliichstellig vo de Juude in dr Schwiz bis zur Däilrevision vo dr Bundesverfassig 1866 het müesse warte. Wo sich dr jüüdisch Kaufmaa Marx Piccard us em elsässische Niiderhaagedaal z Baasel niidergloo het, het er 1801 s Huus zum Venedig am Schlüsselbärg kauft. D Gmäind het afo waggse und wil si kä Sünagooge häi döfe iirichde, het dr Piccard sine Glaubensgenosse e Zimmer in sim Huus as Bätsaal zur Verfüegig gstellt. Bis 1808 häi si dört Gottesdienst abghalte und si denn uf d Lyss umzooge, wo s Zimmer z chli worde isch. Im erste Joor häi sibzig Lüt zur Gmäind ghöört, sächzig Joor spööter si s scho öbbe dreihundert gsi. 1868 isch die Groossi Sünagooge baut worde, wo mä 1892 scho het müesse erwiitere. Dr 1. Zionistekongräss, wo 1897 im Stadtkasino stattgfunde het, het Basel bi de Juude uf dr ganze Wält bekannt gmacht. Sit 1903 het d Gmäind wider en äigene Friidhoof. 1927 het sich die sträng orthodoxi Israelitischi Religionsgsellschaft vo dr IGB abgspaltet. Sit 1972 isch die Israelitischi Gmäind Basel en öffentlig-rächtligi Körperschaft.[1] 2004 isch Migwan, die Liberali Jüüdischi Gmeind Baasel, gründet worde, wo die progressiv-liberali Ströömig im Juudedum verdrätet.[2]

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Theodor Nordemann: Zur Geschichte der Juden in Basel: Jubiläumsschrift der Israelitischen Gemeinde Basel aus Anlass des 150jährigen Bestehens.
  • Jonathan Bodenheimer: 175 Jahre Israelitische Gemeinde Basel.
  • Heiko Haumann (Hrsg.): Acht Jahrhunderte Juden in Basel: 200 Jahre Israelitische Gemeinde Basel.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 Website vo dr IGB, abgrüeft am 4. August 2012
  2. Migwan, Liberale Jüdische Gemeinde Basel / Liberal Jewish Congregation, abgrüeft am 5. Dezämber 2015