Friedrich E. Vogt

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Dialäkt: Schwäbisch

Dr Friedrich E. Vogt (* 5. Juli 1905 z Stuegert, † 1995) isch a deitscher Schriftsteller ond Dialektforscher gwäa. Em-ma greeßra Personakreis isch’r hauptsächlich durch seine Gedicht ond Liadr em schwäbischa Dialekt bekannt wårda. Dor Vogt schreibt a Stuagortr Schwäbisch (z. B. "secht" sdadd om Stuagort rom "saed"). Saene Beobachtunga zor Aussbråch ond zom Schreiba vom Schwäbischa hådd´r en saem Lehrbuach "Schwäbisch in Laut und Schrift"[1] niidorgschriiba, a muschdorgiltichs Buach uff demm Gebiit.

Aus seim Leaba[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Friedrich E. Vogt kommt am 5. Juli 1905 z Stuegert uf d Welt. Sei Vaddr isch dr Maschinischt Friedrich Vogt ond sei Muadr d Christiane Vogt geborene Maier. Dr kloi Friedrich wechst en seira Hoimetstadt uf. Wia-nr siiba Johr alt ischt, wuud’r eigschualt. 1918, kurz vor-em End vom Erschda Weltkriag, fellt sei Vaddr a dr Front. Em Herbscht 1920 wechslet dr Vogt zor Wilhelmsoberrealschual, wo-nr 1924 s Abidur macht. Dô drnôch fangt’r a dr Uni Diibenga ô, Neifilologii mit de Fecher Deitsch, Franzeesisch ond Englisch zo studiira. De gleiche Fecher studiirt’r em Wendrsemeschtr 1925/1926 a dr Uni Mincha ond dô drnôch a dr Uni Berlin. Em Wendrsemeschtr 1927 isch’r wiidr a dr Uni Diibenga eigschriiba, wo-nr 1929 zom Dr. phil. promoviirt. S Thema vo seira Doktrarbet ischt Die Mundart von Deufringen und Umgebung nach Lauten und Flexion. Sei eigentlicher Wonsch ischt zwar, Schauschbiiler odr Journalischt zo werra, landa duat’r abr em Schualdenscht (Gymnasiom).

Em Zwoida Weltkriag wuud dr Vogt zor Wehrmacht eizoga. An dr Front ibrkommt-en a args Hoimweh. Vrmissa duat’r deet au sein schwäbischa Dialekt. Drom befasst’r sich en seira weniga freia Zeit intensiv mit äll-ra schwäbischa Litradur, wo-nr grad ufdreiba kô. Wia dr Kriag rom ischt, gôht’r wiidr als Lehrer en Schualdenscht. Neabaher vreffentlicht’r en ällerloi Zeidonga ond Zeitschrifda wissaschaftliche Abhandlonga ibr da schwäbischa Dialekt ond fangt au bald ô, selbr Gedicht zo schreiba. Ois vo seine Steckapferd ischt au d Beschäfdigong mit-em Waldenserwelsch. D Waldenser send a franzeesischa Volksgrupp, wo am Ôfang vom 18. Johrhondert weaga ihrem Glauba us ihrer Hoimet vrtriiba worra send ond vom wirdabergischa Herzog Eberhard Ludwig Land zom Siidla ôôbodda kriagt hend. Deane ihr Schbrôch ischt am Ôfang Franzeesisch gwäa ond hot nôch ond nôch emmr meh Schwäbisch ufgsaugt. 1950 isch dr Vogt zom erschda Môl mit-ma Beitrag ibr dui Schbrôch em Radio uftredda ond hot au – zamma mit a baar Nôchkomma vo de Waldenser – da Rescht vo dera Schbrôch, wo heit so guad wia ausgschdorba ischt, uf-ra Schallbladd feschtghalda. (Uf da Markt komma isch dui abr erscht 15 Johr schbätr!)

En de frihe 1950er Johr hot dr Vogt efders môl an Uftridd bei de Feschdla vo vrschiidene Vorei, wo-nr seine schwäbische Gedichtla zom Beschda geit. Amma scheena Dag ischt bei so ma Feschdle au a Vrleger em Publikom: dr Bechtle us Esslenga. Dr sell ischt ganz begeischtret vom Vogt seine schwäbische Reim. Am End vo dr Vorstellong gôht’r uf da Vogt zua ond moint: Ha, dees was Sia dô vortraget, Herr Vogt, dees sott ma doch drucka! So kommt 1953 em Vogt sei erschts Biachle raus: Poetisches Schwabenelexier. Dô drvoo send bald 10.000 Exemplar vrkauft, was fir a mundartlichs Werk a stolza Zahl ischt. Drom kommet em Lauf dr Zeit noh an Haufa Biachr drzua.

1953 isch dr Vogt Studiarat am Goldberg-Gymnasiom vo Beblenga/Sendlfenga. En sellem Johr fendet en Beblenga au grauß Hoimetfescht statt. Zo deam Ôlass schreibt dr Vogt zamma mit-em Karl Bauer sei erschts Theatrstick, Um Freiheit, Recht und Ehr, a Volksschauschbiil en-ra aldrtimlicha hochdeitscha Schbrôch en elf Szena om d Bauraschlacht bei Beblenga/Sendlfenga em Johr 1525. D Uffihronga mit Beblenger Laiaschauschbiiler wend an graußer Erfolg.

Neaba seine Gedicht schreibt dr Vogt au emmer wiidr amôl geziilt Vers, wo zom Vortona vorgsäa send. Zo de meischde steiret dr Hermann Schwander d Melodia bei. Gsonga wend dia Liadla vo de schwäbische Volksschauschbiiler Oscar Müller, Willy Reichert, Oscar Heiler ond em Erich Hermann (= Rundfunk-Fritzle). Bsonders bekannt worra isch des Liad Dia steile Stuagerter Stäffela, wo – gsonga vom Oscar Müller – noh viil Johr nôch-em Vogt seim Dood oft en de Radio-Wonschkonzert vrlangt werret.

Ehronga[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Friedrich-E.-Vogt-Stäffele
  • Em Johr 1983 isch dr Vogt Ehramitgliid vo dr Mundartgesellschaft Württemberg e. V. worra. Dui hot s erscht Môl 1986 an Preis ens Leaba gruafa, wo an sodde Leit vrgeaba wuud, wo sich en-ra bsondra Art ond Weis om da schwäbischa Dialekt vrdäant gmacht hend. D Auszoichnong ischt noch-em Vogt benannt worra, lueg dô drzua Friedrich-E.-Vogt-Medaille.
  • Em Johr 1997, also zwoi Johr nôch-em Vogt seim Ableaba, isch-em poschtum nomôl a Ehr zodoil worra: Oina vo de Stuegerter Stäffala hot sein Nama kriagt. Seither vorbendet em Stuegerter Siida s Friedrich-E.-Vogt-Stäffele d Hohazollernstrôß mit dr Mörikestrôß.

Stil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Vogt hot emmr môl wiidr betont, dass’r sein Dialekt et drzua missbraucha will, om-a billiga Biirzeltschbassmacherei zo betreiba. Zo seine Vorbildr hot’r da Michel Buck, da August Lämmle ond da Sebastian Blau zehlt. En dr Ôfangszeit send seine Vers noh ganz tradizionell drherkomma, abr mit de Johr ischt sei Dichdong emmr progressiver worra. Dô hot’r sich geischdich mit-em Berner Kurt Marti vorwandt gfihlt. Anhand vo drei Beischbiil soll sei Wandlong ufzeigt werra.

Vom Vogt seim sechsstrofiga Liad us dr erschda Schaffensperiod En Stuagert ond om Stuagert rom ... gôht dr Ôfang so:

En Stuagert ond om Stuagert rom
Ist s Herz vom Schwôbaland:
Dô gilt a sonnigs Gmüet soviel
Wia Reichtom ond Verstand.

Auffellig an seine Dichdonga vo dr middlera Schaffensperiod ischt hauptsächlich, dass älle Werder kloi gschriiba werret ond uf d Satzzoicha fascht ganz vrzichdet wuud. Em Vogt sei Gedicht henterefür gôht so los:

a wäschklammersäckle mit zwetschgagsälz dren
ond a schnapsglas voll schneckaschlonz
a packpapierguck voll schmiersoifabrüah
ond a kutteroimer voll bronz

En seine schbäde Johr isch dr Vogt wiidr zor Groß- ond Kleischreibong ond de Satzzoiche zrickkehrt, seine Gedicht send abr auffällich kurz ond reimet sich nemme. Als Beischbiil folgt sei ganz Gedicht Oh Heimatland:

Wenn oiner von ons
Dees secht,
nò woiß dr ander,
wo er dra’ ist.

A Auswahl vo seine Werk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Gschriibene Sacha[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1953: Um Freiheit, Recht und Ehr, a Volksschauschbiil en elf Szena om d Bauraschlacht bei Beblenga/Sendlfenga em Johr 1525, Mitvorfasser isch dr Karl Bauer
  • 1953: Poetisches Schwabenelixier, Bechtle Verlag Esslenga am Neggr
  • 1961: Allerlei Schwäbisches – Gedichte in Stuttgarter Mundart, Verlag Adolf Bonz & Co. Stuttgart
  • 1964: Schwäbische Delikatessen, Verlag Adolf Bonz & Co. Stuttgart
  • 1965: Schwäbisch, gewürzt und gespickt, Verlag Adolf Bonz & Co. Stuttgart
  • 1966: sauer-süeß, Verlag Adolf Bonz & Co. Stuttgart
  • 1968: Oberdeutsche Mundartdichtung, Ernst Klett Verlag Stuttgart
  • 1970: Bsonders süffige Tröpfla, Verlag Adolf Bonz & Co. Stuttgart (A Neifassong dô drvo ischt viir Johr schbätr beim Vrlag Karl Knödler z Reitlenga rauskomma.)
  • 1970: schwäbische spätlese in versen, Horst Bissinger Verlag Magstadt
  • 1973: Schwäbisch auf deutsch. Herkunft und Bedeutung schwäbischer Wörter, Verlag F. Bruckmann, Mincha
  • 1973: Täätschzeit – Ein schwäbisches Schmunzelbuch für Seniorinnen und Senioren, Verlag Karl Knödler Reitlenga
  • 1974: Schwäbisch mit Schuß, Verlag Karl Knödler Reitlenga
  • 1975: En sich nei’horcha. Schwäbische Auslese – poetisch gekeltert, Verlag Karl Knödler Reitlenga
  • 1977: Schwäbisch in Laut und Schrift. Eine ergründende und ergötzliche Sprachlehre, J. F. Steinkopf Verlag Stuegert
  • 1978: So ischs! Schwäbische Auslese – poetisch serviert, J. F. Steinkopf Verlag Stuegert
  • 1982: Wemmer mih fròga däät ..., mit-ma Vorwort vom KNITZ, J. F. Steinkopf Verlag Stuegert
  • 1982: Schwabenfibel, mit-ma Vorwort vom Thaddäus Troll, Verlag Karl Knödler Reitlenga
  • 1985: Die kleine Menagerie, mit-ma Nôchwort vom KNITZ, J. F. Steinkopf Verlag Stuegert
  • 1990: Kurz, knitz ond gschliffa, J. F. Steinkopf Verlag Stuegert
  • 1995: I sag mei’ Sach! Silberburg-Verlag Diibenga

Gschwätzde ond gsongene Sacha[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1954: Dia steile Stuagerter Stäffela. Vrtont vom Hermann Schwander ond gsonga vom Oscar Müller
  • 1954: Ja, bei ons wird gschafft. Au dia Vers hot dr Hermann Schwander vrtont, gsonga hot se s Rundfunkfritzle (= dr Erich Hermann)
  • 1957: Der Fernsehturm. Wiidr a Vrtonong vom Hermann Schwander ond gsonga vom Rundfunkfritzle
  • 1963: Schwäbische Vereinsmeierei uf dr Schallpladd Willy Reichert führt durch das Schwabenland
  • 1965: So sprachen die Waldenser. Sprecher: Dr Friedrich E. Vogt ond Nôchkomma vo de Waldenser, a Langschbiilpladd, wo dr Vrlag Arno Graul z Mihlacker rausbrôcht hot
  • 1967: Typisch schwäbisch. Dr Friedrich E. Vogt schwätzt ond wuud begleidet vo-ma Mennerchor ond-ra Hämmendorgl, au erschiina beim Vrlag Arno Graul
  • 1980: Schwäbisch mit Schuss. A Autoraleasong uf-ra Tonkassedd, Erich Schumm GmbH Murrhardt
  • 1983: Grüaß Gott. D Pardidur vom Alfons Scheirle fir-en viirstemmiga Mennerchor mit-ma Tekscht vom Friedrich E. Vogt

Trivia[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Em Kabidl Provinz im Großstadtgetriebe vo ihrem Buech Mittendrin und außen vor: STUTTGARTS stille Ecken[2], zitiirt d Autorin Adrienne Braun a baarmôl us-em Vogt seim Gedicht «Stuagert ond sei’ Nesabach» ond erwehnt am Schluss, dass-es ibr sellen Môô em broideschda Schwäbisch an Wikipedia-Artikl geit, ond mit dera Bemerkong kô se bloß da vorliigenda Artikl moina.

Quell[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Friedrich E. Vogt: Nachlese – Schwäbisch-Lyrisches und Biografisches, zammatraga vom Hanno Kluge ond vom Hermann Walz mit-ma Vorwort vom Manfred Rommel, Silberburg-Verlag Titus Häussermann GmbH Diibenga, 1. Uflag 2005, ISBN 3-87407-663-6

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Oinzlne Nôchweis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Friedrich E. Vogt, Schwäbisch in Laut und Schrift, eine ergründende und ergötzliche Sprachlehre, Verlag J. F. Steinkopf, Stuttgart, 2. Aufl. 1979, ISBN 3 7984 0340 6
  2. Adrienne Braun: Mittendrin und außen vor: STUTTGARTS stille Ecken, S. 180, Südverlag Konstanz, 2014, ISBN 978-3-87800-054-9