Felix Hemmerlin

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dr Felix Hemmerlin uf emene Holzschnitt vo ane 1497

Dr Felix Hemmerlin (* 1388 oder 1389 z Züri; † öpe 1460 vermuetli z Luzärn) isch e Schwiizer Theoloog, Jurischt, Chilepolitiker und Schriftsteller gsi.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Felix Hemmerlin isch ine alti Zürcher Bürgersfamilie gebore worde. Sid öpe 1411 isch er Kanoniker am Stift z Züri gsi. Ane 1413 het er z Erfurt s Studium vom Chilerächt agfange und vo 1425 a het er z Bologna wyter studiert, won er dr Doktertitel übercho het. 1430 isch er zum Prieschter gweit worde.

Vo 1411 bis 1437 isch dr Hemmerli Chorherr vom Stift Sankt Mauritius z Zofige gsi und vo 1412 bis 1454 au Chorherr am Grossmöischter z Züri. Vo 1421 bis 1455 het er derzue s Amt vom Probscht a dr Kathedraale z Soledurn im Bischtum Losann ghe. Er het die beide Chilekonziil i dr erschte Helfti vom 15. Joorhundert bsuecht, ane 1414 das vo Kostnitz und vo 1432 bis 1435 das z Basel. Immer wider het er dr schlächt Läbenswandel vo Pruefskollege i synere Zyt beklagt und het sech do dermit mänge zum Find gmacht. Bi de Schwiizer het e Spottschrift vom Hemmerlin wägem Alte Zürichrieg für Erger gsorgt.

Ane 1454 het dr Bischof vo Kostnitz dr Felix Hemmerli wäge däm syne kritische Schrifte und allerhand Verlümdige z Züri lo gfange nää, het em syni Ämter wäggnoo und schynts syni Biblioteek, wo di gröschti im Bischtum Kostnitz sell gsi sy, lo konfisziere, und er het ne is Franziskanerchloschter z Luzärn gschickt, wo dr Hemmerli es baar Joor het müesse blybe. Z letscht isch er Pfarrer z Penthaz im Bischtum Losann gsi.

Wärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • s Buech vom Adel, uf latynisch De nobilitate et rusticitate dialogus
  • Zum Troscht, lat. De consolatione
  • Vom Striit zwüsche de Adlige und de Schwiizer Buure, lat. Processus iudiciarius inter Nobiles et Suitenses rusticos
  • Gäge schlächti Art dr Gottesdienscht z halte, lat. contra negligentes divinum cultum
  • Traktat vo de Naturheilbäder, lat. Tractatus de balneis naturalibus[1]
  • Vo dr Freiheit vo dr Chile, lat. De libertate ecclesiastica
  • Schrift mit de Chlage wäge dr Gfangeschaft, lat. Registrum querele in causa captivitatis
  • Schrift vo de Bättelmönch, lat. De religiosis proprietariis praecepta Domini praedicantibus
  • Traktat vom Exorzismu, lat. Tractatus de exorcismis

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Balthasar Reber: Felix Hemmerlin von Zürich. Zürich 1848.
  • Heinrich Walter (Hg.): Der Exorzismus-Traktat des Felix Hemmerlin. in: Mediaevistik. Internationale Zeitschrift für interdisziplinäre Mittelalterforschung 20 (2007), S. 215–273
  • Colette Halter-Pernet: Felix Hemmerli, Zürichs streitbarer Gelehrter im Spätmittelalter. Zürich 2016. ISBN 978-3-0340-1349-9
  • Joahnn Jacob Bodmer: Absonderliche Nachrichten von D. Felix Haemmerleins Leben. In: Helvetische Bibliothek: bestehend in historischen, politischen und critischen Beytraegen zu den Geschichten des Schweizerlandes. Teil 1., Zürich 1735.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Frank Fürbeth: Ein Moralist als Wilderer. Felix Hemmerlis ‚Tractatus de balneis naturalibus‘ (um 1450) und seine Rezeption in Deutschland. In: Sudhoffs Archiv, Band 77, 1993, S. 97–113. – Frank Fürbeth: Heilquellen in der deutschen Wissensliteratur des Spätmittelalters. Zur Genese und Funktion eines Paradigmas der Wissensvermittlung am Beispiel des "Tractatus de balneis naturalibus" von Felix Hemmerli und seiner Rezeption. Mit einer Edition des Textes und seiner frühneuhochdeutschen Übersetzung. Wiesbaden 2004.