D Elisabethekiirche z Baasel

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d Elisabethekiirche z Baasel
Dialäkt: Baseldütsch

D Elisabethekiirche z Baasel befindet sich im Zentrum vo dr Stadt grad näben em Theater Basel. Si gältet as die bedütendsti nöigotischi Kiirche in dr Schwiz und isch in iirer Archidekdur und Usstattig e Züügnis vom Historismus und stoot dorum uf dr Liste vo de Kulturgüeter im Kantoon Basel-Stadt, wo nazionaali Bedütig häi.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uschnitt us dr Stadtaasicht vom Matthäus Merian em Eltere im 17. Joorhundert[1]
Linggs unde isch s Innere Aeschedoor, rächts unde d Barfüesserkiirche (11) und dr Barfüesserblatz. In dr Middi, vor dr Innere Stadtmuure, s Stäinekloster (10), linggs nääbedraa d Elisabethekiirche (9).

D Kapälle und die alti Elisabethekiirche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am Stäinebärg het s scho am Aafang vom 14. Joorhundert grad näben em Stäinekloster e Kapälle mit em Naame St. Elisabeth ghaa. 1515/16 het mä an iirem Blatz e nöis Gotteshuus ooni Chor baut, wo öbbe zwanzig Meter lang gsi isch und e gäächs Saddeldach gha het. Oobe uf em Dach het s e chliises Dürmli mit zwäi Glöggli ghaa. Im Süde vo dr Kiirche isch dr ooberi Gottesacker gsi, wo mä die, wo im Spiddal gstorbe si, begraabe het, und au die Verdrunkene, Pilger und Fremde.

Noch dr Reformazioon het mä no en undere Friidhoof ufdoo. Dört si au hiigrichdeti Verbrächer vilmol z Nacht verlocht worde, aber im Joor 1559 isch e Dieb nid so rasch under d Ärde cho. Dr Mediziner Felix Platter het im Joor vorhär grad bromowiert ghaa und isch zum Bürgermäister und het en drum bittet, ass er d Liiche vom Dieb döf öffentlig seziere. So öbbis isch sit 1543, wo dr Andreas Vesalius vor em Baasler Publikum e Liiche seziert het, in dr Stadt nüm bassiert. Dr köpfti Dieb isch in d Elisabethekiirche brocht worde und dört het en dr Platter drei Daag lang vor de iiglaadene Ärzt und Chirurge und sustigem Publikum seziert.[2]

1643 isch d Kiirche renowiert worde und het nöis Gstüel und e nöiji Kanzle überchoo. Um 1656 het mä e Siteschiff dra aabaut und 1782 e nöiji Orgle installiert. 1827 isch d Kiirche no äinisch renowiert und mit nöije Stüel usgrüstet worde. Zu dere Zit isch si au d Garnisonskiirche für d Standesdruppe, d Stänzler, gsi, wo in dr Blömlikasärne im ehemoolige Stäinekloster nääbedraa, ikwardiert gsi si. 1843 het mä d Friidhööf näbe dr Kiirche zuedoo.[3]

Die nöiji Elisabethekiirche[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die nöji Kiirche isch vom Christoph Merian und dr Margarethe Merian-Burckhardt gstiftet worde und noch Blään vom Ferdinand Stadler vo 1857 bis 1864 baut worde. Dr Stadler het dr Archidekduurwettbewärb in dr zwäite Rundi gegen e Joseph Caspar Jeuch gwunne. D Elisabethekiirche isch die erst nöiji Kiirche in dr Innestadt vo Baasel sit dr Reformazioon gsi.

d Kanzle us Stäi mit eme «darnte» Baldachin us Holz

Dr Christoph Riggenbach het dr Bau gläitet und het e Münsterbauhütte wie mä sä us Köln kennt het, iigrichdet, wo d Handwärker und Baukünstler häi chönne schaffe. Das isch alles im Sinn vom Merian bassiert, won e Verdräter vom Fromme Basel gsi isch und mit sinere Stifdig gegen e Ungäist vo dr Zit het welle aagoo, also gege d Entchristligung vom Staat und dr Gsellschaft.[4] D Bauhütte isch für vili Schwizer Archidekte e braxisnoochi Usbildigsstatt gsi.[5]

Am 6. Juni 1864 isch d Kiirche iigweit worde, wo d Fänster im Chor no gfeelt häi, und si si erst e Joor spööter iigsetzt worde. D Orgle isch 1862 vom Orglebauer Joseph Merklin baut worde und 1949 het mä sä erwiteret. 1866 het im Merian si Witwe d Kiirche dr Kiirche- und Schuelkommission übergee. S Stifterehebaar isch in dr Gruft under dr Kiirche in zwäi Marmorsarkofaag begraabe worde, und es het dört au zwäi Dänkmolbüste von ene vom H. R. Meili und Ferdinand Schlöth.[6]

Wemm mä uf e Durm stigt, gseet mä immer wider d Staaldreeger, wo vernietet oder verschrubt si, wie si au bim Eiffelturm verwändet worde si. Zur Zit vo dr klassische Gotik isch die Technologii sälbstverständlig nonig vorhande gsi. Es isch nume Dank sonige Innowazioone mööglig gsi, ass mä die Kiirche in nume siibe Joor und mit eme begränzte Büdsche het chönne fertigbaue.

D Archidekduur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Kiirche isch e Hallekiirche mit drei gewölbte Schiff. Im Weste isch e fünfsitige Chor und im Oste e Vorhalle under em Durm. Uf d Empore uufe chunnt mä über Zuegäng in de Sitefassade, und au in die ehemooligi Brivatloosche vom Stifterbaar wisawii vo dr Kanzle us Stäi. Dr Durm isch öffentlig zuegänglig und mit sine 72 Meter hööcher as d Dürm vom Münster.

S Chrüzrippigwölb isch us Bachstäi, und die si im 19. Joorhundert in dr Schwiz raar und düür gsi; d Elisabethekiirche isch dr äinzigi Bau vom Stadler, wo s gnueg Gäld für so öbbis ghaa het.[7] Sust het mä Holzkonstrukzioone verwändet, und die wie Stäi aagmoolt. Au d Elisabethekiirche chunnt nit ganz ooni sonigi Sparmassnaame us: Dr Baldachin vo dr Kanzle isch us Holz.[8] Das het mä denn as Schriinergotik verspottet. Im Vergliich mit andere Baute, wo zu deere Zit entstande si, wie z. B. d Votivkirche Wien – het s in dr Elisabethekiirche nume wenig Dekorazioone. Die tüpisch gotische Wimperg und Fiale si so chli wie mööglig.

D Renovazioon und d Nöinutzig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

s Schloss mit dr Jooreszaal 1863

Wo mä s Theater 1975 nöi baut het, het d Kiirche iire solitäre Charakter verloore. Drzue si d Zaale vo de Lüt, wo am Sunndig in Gottesdienst cho si, immer chliiner worde. In de 1980er Joor het mä vorghaa, d Kiirche abzrisse. Das isch aber vo interessierte Bürger verhinderet worde. Mä het denn historistischi Baute wider afo schetze und eso isch s mööglig worde, ass d Kiirche zwüsche 1990 und 1994 umfassend het chönne renowiert wärde. Mä het drbii e Hufe Detäi us dr Bauzit lo sii. Am verzierte Schloss vo dr Sitedüüre, wo jetz im Ruum hindedraa e Bar bedriibe wird, stoot d Jooreszaal 1863.

Sit dr Renowazioon wird d Elisabethekiirche vom ene ökumenische Veräin as «offeni Kiirche» bedriibe. Usser Gottesdienst haltet mä din jetz au Konzärt und Hochzite ab.

D Orgle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Orgle isch vo 1861 bis 1864 vom Orglebauer Joseph Merklin (Bariis/Brüssel) baut worde. S Instrumänt het ursprünglig 29 Register uf zwäi Manual und Pedal ghaa, und e Balgdrätaalaag, wo vo Calcante bedient worde isch. Erst 1899 het mä s Instrumänt mit ere elektrische Windaalaag usgstattet, um vier Register erwiteret und uf pnöimatischi Chäigellaade umgstellt. Im Lauf vo dr Zit isch d Orgle e baar Mol umbaut und em Zitgäist aabasst worde. 1913 isch e dritts Manualwärk mit 11 Register drzuechoo, 1934 e nöis Geblöös und d Drätaalaag isch ändgültig stillgläit worde. S Instrumänt het hüte 42 Register uf drei Manual und Pedal. D Drakduure sin pnöimatisch.[9]

I Hauptwärk C–g3
Principal 16’
Principal 8’
Bourdon 8’
Salicional 8’
Oktav 4’
Flöte 4’
Quinte 22/3
Oktav 2’
Mixtur IV-VI 2’
Cornet 8’
Zinke 8’
II Schwellwärk C–g3
Principal 8'
Deckt 8’
Gämshorn 8’
Oktav 4’
Blockflöte 4’
Quintflöte 22/3
Principal 2’
Nachthorn 2’
Terz 13/5
Mixtur 11/3
Drumbeete 8’
Clairon 4’
Tremulant
III Schwellwärk C–g3
Deckt 8’
Nachthorn 8’
Echoflöte 4’
Prinzipal 4’
Larigot 11/3
Principal 2’
Cymbel 1’
Oboe 8’
Deckt 16’
Tremulant
Pedal C–f1
Contrabass 16’
Subbass 16’
Echobass 16’
Deckt 8’
Flötebass 8’
Choralbass 4’
Bombard 16’
Fagott 8’
Singends Cornett 4’
Flöte 2’
Tremulant

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Elisabethenkirche (Basel) – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Die ganz Aasicht vo dr Stadt Baasel vom Matthäus Merian em Eltere vo 1642.
  2. Ludger Schwarte, Jan Lazardzig: Spuren der Avantgarde: Theatrum anatomicum: Frühe Neuzeit und Moderne im Kulturvergleich, Walter de Gruyter, May 26, 2011, S. 149f.
  3. Die alte Elisabethenkirche uf altbasel.ch abgrüeft am 22. Mai 2014
  4. Dorothee Huber: Architekturführer Basel, Die Baugeschichte der Stadt und ihrer Umgebung. Architekturmuseum Basel, Basel 1993 S. 226
  5. Othmar Birkner, Hanspeter Rebsamen: Basel. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte(Hrsg.): INSA 1850-1920, Band 2. Orell Füssli, Züri 1986, ISBN 3-280-01716-5 , S. 145. Online
  6. INSA 1850-1920, Band 2. Orell Füssli, Züri 1986, ISBN 3-280-01716-5 , S. 146; Stefan Hess / Tomas Lochman (Hg.), Klassische Schönheit und vaterländisches Heldentum. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891), Baasel 2004, S. 170.
  7. Andreas Hauser: Ferdinand Stadler. Züri: Krauthammer 1976
  8. Geschichte uf offenekirche.ch
  9. Nööcheri Informazioone über d Orgle
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Elisabethenkirche_(Basel)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.

Koordinate: 47° 33′ 10″ N, 7° 35′ 28″ O; CH1903: 611478 / 266907