Dieth-Schryybig

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Dää Wikipedia-Ardigel isch gschriibe in Dieth-Schryybig (no de zwood Ùflaag) im Dialägd vù Obfige bi Fryybrg (Ùnders Marggreeflerisch). E Dail isch gschriibe ùf Bärndütsch no dr èèrschd Ùflaag


Eugen Dieth: Schwyzertütschi Dialäktschrift
(1. Ùflaag 1938)

D Dieth-Schryybig oder schwyzertütschi Dialäktschrift isch e Laidfaade, wù mer di alemannische Dialägd chaa mid verschrifde. D Dieth-Schryybig isch fir Schwyzer Dialägd gmachd woore ùn isch mid dr Joore an verschiideni (v. a. Schwyzer) Dialägd aabasd woore.

D Byyschbiil in däm Ardigel sin us verschiidene alemanische Dialägd gweeld: Baaseldytsch, Züritüütsch, Bäärndütsch, Brienzerisch, Elsäserdydsch, Nèèrdligs Maarggreeflerisch, Ghaiserschdielerisch, Seislertütsch, Wallisertytsch, Tavaasertüütsch, Flumserisch, Thurgauerisch, Ürnerisch ùn Schweebisch.

Gschiichd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ane 1938 isch di èèrschd Ùflaag vùm Hefd Schwyzertütschi Dialäktschrift uusechùù. Gschriibe hed s dr Eugen Dieth, wù sälemools dr Voorsiz ghaa hed in dr Schriftkommission der Neuen Helvetischen Gesellschaft (Gruppe Zürich). In dääre Khùmision hän Lyd vù dr Hoochschuele, Lèèrer, Dichder, Buechhändler ùn Lyd vù Verlääg e Wääg iberlaid, wie mer Schwyzer Dialägd chaa schryybe. Die Froog isch in dr Schwyz uusgange vùm Emil Baer ùn syyre Schwyzer Schpraach-Biwegig, wù in dr 30er Joor hed wele ne aigeni Schwyzerdydschi Schrifdschbrooch schafe, wù fir ali Schwyzer hed sole glyych syy. Doodergeege hed die Khùmision dää Laidfaade gsezd, wù mer ali Schwyzer Dialägd mid hed sole chene schryybe.

Mid dr Joore isch d Dieth-Schryybig ùf vyyl Schwyzer Dialägd iberdraid woore, z. B. fir Züri (Weber/Bächtold 1948/1987), fir Fryybùrg i. Ü. (Schmutz/Haas 2000), fir Lùzärn (Fischer 1960), fir Baasel (Suter 1976/1992).

Ane 1986 hed dr Christian Schmid-Cadalbert e Nèiùflaag vù dr Schwyzertütsche Dialäktschrift uusebroochd ùn s Syschdeem zem Dail veraifachd, e Dail Fääler ùn Inkhonsegwänze gändered ùn v. a. die Aawyysige ewäggloo, wù sich nid dùùrgsezd hän in dääne fùfzg Joor, syder as di èèrschd Ùflaag uusechùù isch.

Dieth 1938 het bi vìlne regelige o nen ǜbergangsbeʃtìmmig aaggää fǜr die, wo nìd z feʃt vom gwanete tütʃe ʃrìftbìḷd hei wöḷḷen abwyche. I de meiʃte fäḷ, wo der Schmid-Cadalbert 1986 vo Dieth 1938 abwycht, lìgts dran, das er nùme no die ǜbergangsregeligen aagìt.

Userhalb vù dr Schwyz isch d Dieth-Schryybig sälde bruuchd woore, z. B. fir s Wèèrderbuech vù Wäär ùn fir s Wèèrderbuech vù Obfige.

Reegle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Grùndziig vù dr Dieth-Schryybig sin:

Schryyb wie de schwäzesch! (Ooni ùf di hoochdydsch Räächdschryybig z luege)

  1. Zwische lange ùn chùùrze Sälbschdlud wird ùnderschiide.
  2. Zwische gschlosene ùn ùfige Sälbschdlud wird ùnderschiide.
  3. Zwische schwache ùn schdaarge Midlud (Lenes ùn Fortes) wird ùnderschiide.

Sälbschdlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1. Zwische lange ùn chùùrze Sälbschdlud wird ùnderschiide.

Chùùrzi Sälbschdlud wääre aifach gschriibe.

Langi Sälbschdlud wääre dobled gschriibe.

Chùùrz Lang Byyschbiil
a aa Obfige Mane dt. 'Männer', maane
ä ää züritüütsch Äsche, Ääber
i ii baaseldytsch liige, züritüütsch ligge
e ee züritüütsch Essig, Eerb
o oo baaseldytsch obenaabe, Ooschtere
ö öö züritüütsch Öpfel, Ööl
u uu bärndütsch Hut, suur
ü üü bärndütsch Lüt, Züüg

Wichdig isch, as mer aliwyyl ùnderschaide dued zwische lange ùn chùùrze Sälbschdlud.

S h wird nie bruuchd zùm d Lengi vùm e Sälbschdlud aazzaige:

Mer schrybd also imer:

Züritüütsch gaa, baseldydsch goo, elsäserdydsch gee dt. 'gehen'

Au ne ie dèrf mer nid schryybe fir e lang i wie in dt. 'blieb', mer schrybd aliwyyl blyybe (oder bliibe), nie bliebe. Des ie wird nùr bruuchd fir dr Dobelsälbschdlud i-e (=) , z. B. in Lied dt. 'Lied'.

2. Zwische gschlosene ùn ùfige Sälbschdlud wird ùnderschiide.

Ùfigi Sälbschdlud schrybd mer mid eme Accent grave.

Gschloseni Sälbschdlud schrybd mer ooni Accent.

Wichdig isch, as mer zwische dr ùfige ùn gschlosene Sälbschdlud ùnderschaide dued, wän si baide voorcheme ùn au in dr Schbrooch fonoloogisch relewand sin, d. h. wän zwai Wèèrder ebis Ùnderschiidligs bedyde, wämer s aimool mid eme ùfige oder e andermool mid eme gschlosene Sälbschdlud said:

Obfige blyybe dt. 'bleiben', bliibe dt. 'geblieben'

Bärndütsch Züüg dt. 'Zeug', Zǜǜg dt. 'Züge'

Gschlose Ùfig Iiberùfig Byyschbiil
e, ee ë, ëë ä, ää züritüütsch Eerb, Èèrde, Ääber
y, y
oder
i, y
i, ii bärndütsch ʃrybe, gʃribe
oder
ʃribe, gʃribe
u, uu ù, ùù bärndütsch Hut dt. 'Haut', Hùtte dt. 'Rückentragekorb'
o, oo ò, òò baaseldytsch Ooschtere, Òschte
ü, üü ǜ, ǜǜ bärndütsch Züüg dt. 'Zeug', Zǜǜg dt. 'Züge'
ö, öö ö̀, ö̀ö̀ züritüütsch Ööl dt. 'Öl', Ö̀ö̀l dt. 'Aal'

S ä schdood fir e iiberùfig e, d. h. dää Lud, wù in vyyle Dialägd in dr weschdlige Schwyz, im Elsis ùn im e schmaale Schdraife am Ryy z Ooberbaade in Wèèrder wie Gäld dt. 'Geld', lääbe dt. 'leben' gsaid wird.

Schmid-Cadalbert 1986 ʃlaat è, èè voor ʃtat ë, ëë.

D Inkhonsegwänz bim i hed dr Schmid-Cadalbert mid zwai verschiidene Meeglikhaide ùfgleesd:

Ùflaag gschlose ùfig
'chùùrz' 'lang' 'chùùrz' 'lang'
Dieth 1938 i oder y y i ii
Dieth/Schmid-Cadalbert 1986 i oder y ii oder yy ì oder i ìì oder ii

ä ùn a wääre in dr elsäsische Schryybdradizioon vyylmool a ùn à gschriibe (zem Dail au ùmgchèèrd!):

Hochdydsch Dieth Elsis, z. B. bim
André Weckmann
Elsis, z. B. bim
Nathan Katz
Geld Gäld Gald Gàld
Wand Wand Wànd Wand

Dobelsälbschdlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Dobelsälbschdlud schryb mer esoo, wie mer said:

ei, ëi, äi, ai

ie, ue, üe

au, ou

öi, öü, äü

ui, üö, öe,

Wän dr èèrschd Dail lenger isch: aai, ääi, aau.

Ùnbedoondi Sälbschdlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

E ùnbedoonde Sälbschdlud schrybd mer normaalerwyys as e. Nùr wän er e anderi Faarb hed, schrybd mer en anschderschd.

Baaseldytsch mache dt. 'machen', Wallisertitsch machu, flums. machä

Midlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

3. Zwische schwache ùn schdaarge Midlud (Lenes ùn Fortes) wird ùnderschiide.

Lenes b d g f (v) s ʃ ch
Fortes p t gg ff ss/ß ʃʃ cch

Wel s in dr Schwyz gängig isch, d Affrikata [kx] mid eme aifache k bzw. ck z schryybe, wird in dr Dieth-Schryybig dr Buechschdaab k wäge däm nid fir d Fortis [k] bruuchd, sùndere eebe fir die Affrikata [kx]. Fir dr Lud [k] schrybd mer derno gg, d. h. mer schrybd Sack ùn said [z̥akx], mer schrybd Brùgg ùn said [b̥rʊk]. Des isch vilichd nid khonsegwänd in dr Dieth-Schryybig, graad des isch aber e Schryybdradizioon in dr Schwyz, wù mer in däm Phùnggd nid hed wele ändre.

Wù im Hoochdydsch e v gschriibe wird, schryb mer au in dr Dieth-Schryybig v, wän s as f gsaid wird. Wämer w said, no schryb mer w:

Voogel dt. 'Vogel', aber Waase dt. 'Vase'.

Dr Schmid-Cadalbert hed s Dieth-Syschdeem e weng veraifachd.

In dr Haubdsach hed er d Schryybig vù dr s- ùn sch-Lud schdaarg veraifachd. Schdad dääne Sonderzaiche, wù dr Dieth voorgschriibe ghaa hed, hed er voorgschlaa bim s nùme s oder ss z schryybe ùn nid ß.

Bi ʃ/ʃʃ u ch/cch füert er nùme no em Dieth syni ǜbergangsreglen aa, das me nämlech wi ìm ʃrìftdütschen i aḷḷne fäḷ sch u ch söḷ ʃrybe, usgnoo sp u st ìm wortaalut.

Am Woordänd hed dr Dieth 1938 voorgschriibe ghaa, as ali Midlud aifach gschriibe wääre. Wel sich des nid dùùrgszed ghaa hed, hed dr Schmid-Cadalbert wider dobledi voorgschlaa:

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-Cadalbert 1986
Rap Rapp
Bet Bett
tum tumm

Verschlùslud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
bp bp baaseldytsch Baanhoof, züritüütsch Paanhoof
dt dt baaseldytsch Deggel, züritüütsch Teckel, bärndütsch chlättere, züritüütsch chlädere
ggg ggg baaseldytsch leege, züritüütsch legge

Usenader halde mues mer p, t ùn gg vù ghuuchde ph, th, kh (z. B. wie in hoochdydsch 'Tee' (gschbroche: Thee!):

Baaseldytsch Thee

Baaseldytsch Phäggli

Baaseldytsch Khind

Zwǜʃʃe zwo chùrze wokaale wärde t u p verdoplet. Dieth 1938 wyst ùssertdäm druf hii, das bi vǜrklech länger usʃpraach o nach emne länge wokaaḷ söḷ verdoplet wärde:

Aatte, Muetter

Am wortändi wärde t u p nach Dieth 1938 nìd vertoplet. Bsp.: Gʃtrǜp, drìt. Aḷs ǜbergangsregelig laat er aber e verdoppelig wi ìr ʃrìftʃpraach zue, aḷso: Gstrǜpp, drìtt. Schmid-Cadalbert 1986 füert nùme no die ǜbergangsregelig aa.

Ryyblud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
fff fff bärndütsch Ofe dt. 'Ofen', offe dt. 'offen', schlaaffe dt. 'schlafen'
sss/ß sss Davos lose dt. 'zuhören', loosse dt. 'auslosen'
ʃʃʃ schsch1 fiʃʃe/fische (fische)
chcch chch1 bärndütsch Chrut, lacche/lache (lache)

1 Schmid-Cadalbert 1986 ʃrybt, di ʃtarche 'sch' u 'ch' söḷg me normaalerwys nìd kenzeichne.

Für e ch, wù wie in hoochdydsch ich gsaid wird, schlaat Cadalbert-Schmid ĉh voor:

Wallisertitsch ĉhennu dt. 'können'.

Nord-Ghaiserschdielerisch iĉh dt. 'ich', aber marggreeflerisch ich!

Stans gschribe mit em vom Dieth voorgʃlagnige groosse ʃ.

Fǜren ʃ ʃlaat Dieth 1938 o ne groossbuechʃtabe voor, wo chly äänlech usgseet win es 5 (das zeiche gìts nìd ìm Unicode-ʃtandard). Är ʃlaat aber nìd nùme forme fǜr d antiqua voor, sondern o fǜr di procchnige ʃrìfte textuura u fraktuur, ùnd ùssertdäm o fǜr d handʃrìft nach der antiqua ùnd nach der procchnige ʃrìft.

Huuchlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
h h hole, ghèie, verhebe, seislertütsch. Zeihe dt. 'Zeichen'

S h wird nùr gschriibe, wùù s au gsaid wird.

Schdimlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
mmm mmm züritüütsch Sumer dt. 'Sommer', bärndütsch Sùmmer,
brienz. mma (!) dt. 'man'
nnn nnn züritüütsch Tane dt. 'Tanne', bärndütsch Tanne
ng ng baaseldytsch lang, bärndütsch fìnge dt. 'finden'
rrr rrr züritüütsch Schnure dt. 'Schnauze', urn. Schnurrä
lll lll baaseldytsch loo dt. 'lassen', Thurgau llaa (!)

ng + k schrybd mer nk: züritüütsch dänke dt. 'denken'

ng + gg schrybd mer ngg: baaseldytsch Bangg dt. 'Bank'

ng + g schrybd mer nng: bärndütsch männgiʃ dt. 'manchmal'

Am wortändi wärde l m n r nach Dieth 1938 nìd vertoplet. Bsp.: Dǜn, ʃtìm, häḷ. Aḷs ǜbergangsregelig laat er aber e verdoppelig wi ìr ʃrìftʃpraach zue, aḷso: Dǜnn, Stìmm, häll. Schmid-Cadalbert 1986 füert nùme no die ǜbergangsregelig aa.

Vokhalisierdi l[ändere | Quälltäxt bearbeite]

V. a. im Bärndütsch ùn andere Dialägd in dr Weschdschwyz wääre l in Wèèrder wie Milch zuen eme u vokhalisierd. Des vokhalisierd l schryb mer ändwäder as w oder mid em Phùnggd ùndedrùnder:

bärndütsch mìwch/mìḷch dt. 'Milch', awwi/aḷḷi

Schmid-Cadalbert 1986 ʃlaat aḷs drìtti mǜglechkeit en eifachen u vor:

miuch, auui

Affrikata[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
pf pf Chopf
ztz ztz Chrüüz, Chatz
tsch tschäärbis
kck kck Kùnscht, Sack

Nach emne chùrze wokaaḷ ʃrybt me tz, ck ʃtat z, k.

Halbsälbschdlud[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
j j jääsele
w w Wùche

Die Halbsälschdlud schrybd mer au, wù s si im Hoochdydsch nid gid:

bärndütsch blüeje dt. 'blühen', glarn. schniije dt. 'schneien', Ùnderelsis Maaje dt. 'Magen'

brienz. frewwen dt. 'freuen', wwärden (!) dt. 'werden', Ùnderelsis (zem Dail) Mööwe dt. 'Magen'

Groos- ùn Chlaischryybig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Voorschlaag vùm Dieth, as ales uuser Näme chlai gschriibe wird, hed sich in dr Gschiichd vù dr Dieth-Schryybig nid dùùrgsezd. Wäge däm hed dr Schmid-Cadalbert au voorgschriibe, as d Groosschryybig glyych syy sol wie im Hoochdydsch.

Binde-n[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Des n, wù in dr maischde alemanische Dialägd as Verbindig bruuchd wird, wän bschdimdi Sälbschdlud ùfenander dräfe, wird immer an s Woord voornedraa draaghänggd, d. h. nie mid Bindeschdrich oder elaai gschriibe.

Obfige Leegen ich ebis aa. dt. 'Zieht Euch etwas an. '

Züritüütsch Won i choo bii (nid: Wo n i choo bii oder Wo-n-i choo bii)

Främdwèèrder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Främdwèèrder sole grùndsäzlich au ludnooch gschriibe wääre.

Z. B. elsäserdydsch Khüldüür dt. 'Kultur'

Aaglyychige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

As mer s beser chaa lääse, hed dr Dieth voorgschriibe, as mer Aaglyychige im Woord oder vù Wèèrder anenand nid sol schryybe.

Züritüütsch d Bruut dt. 'die Braut', nid: Pruut

Bärndütsch d Sou dt. 'die Sau', nid: Zou

Züritüütsch i d Stadt gaa dt. 'in die Stadt gehen', nid: i t Stagg gaa

Zämesezige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Au bi Zämesezige sol mer di ainzelne Dail uusschryybe ùn nid anenand aaglyyche.

Züritüütsch Räbbeerg dt. 'Weinberg', nid Räpeerg

Wämer Zämesezige nime as Zämesezig embfinded, dèèrf mer si luddrèi schryybe:

Baaseldytsch Jùmpfere dt. 'Jungfrau'

Voorsìlbene[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D voorsìlbe be- wìrd ìmmer aḷs b gʃrìbe: Bsuech, bsetzi. Usgnoo sy nùme fäḷ, wo ke bezùùg zùmne ʃrìftʃpraachlecche wort me ggää ìʃ: bärndütʃ plange. Schmid-Cadalbert 1986 ʃlaat voor, das i aḷne fäḷ aaglìcche wìrd, aḷso o psuech, psetzi.

Bìr voorsìlbe ge- gìts verʃìdnigi fäḷ:

  • Voor p pf t z wìrd si gaar nìd gʃrìbe: zaḷt, pfìffe.
  • Voor b d verʃmìlzt si mìt dene zu p t: tänkt, pacche (ùsser me seit dänkt, bacche).
  • I aḷnen angere fäḷ wìrd si aḷs g gʃrìbe: gfìʃʃet, gchlemt, geerbt, ggrabe.

D voorsìlben ab- wìrd ìmmer aḷs ab- gʃrìbe: abzie.

D voorsìlben ent- wìrd aapast: züritüütsch eggäge.

Zämeschryybig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Normaalerwyys sol jeedes Woord au ägsdraa gschriibe wääre.

Obfige Hed er em si gee? dt. 'Hat er ihm sie gegeben? ' Nid: Hederem si gee?

S Fiirwoord s wird an s voorig Woord draaghänggd:

Obfige Hed er ems gee? dt. 'Hat er es ihm gegeben?'

Mer (dt. 'wir', 'mir', 'man') wird mid em Zydwoord zämegschriibe, wän si verschmùlze sin:

Züritüütsch simer dt. 'sind wir'

Bärndütsch gìmer dt. 'gib mir'

E Dail Voorwèèrder dued mer mid em Ardigel zämeschryybe, wän si verschmùlze sin:

am, im, bim, vom, zuem

an Bach dt. 'an den Bach', in Bach dt. 'in den Bach'

bir Frau dt. 'bei der Frau', vor Frau dt. 'vor der Frau', zur Frau dt. 'zu der Frau'

Aboschdroof[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Aboschdroof wird nie gschriibe.

Bärndütsch ds Huus dt. 'das Haus'. Nid: d’s Huus

Baaseldytsch Het er s gsee? dt. 'Hat er es gesehen?'. Nid: Het er ’s gsee?

Ängi ùn Wydi Dieth-Schryybig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Nääbe dääre Änge Dieth-Schryybig gid s au no d Meeglikhaid, di ganze Accents graves ewäg z loo, derno schrybd mer e Wydi Dieth-Schryybig. D. h. as zwische dr gschlosene ùn dr ùfige Sälbschdlud nid ùnderschiide wird.

Bsùnderi Brobleem bi dr Iberdraagig vù dr Dieth-Schryybig ùf anderi alemanische Dialägd[ändere | Quälltäxt bearbeite]

k - gg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

V. a. im Ooberryy-Alemanisch, im Boodesee-Alemanisch ùn im Schweebisch, wù s d Verschiebig vù k im Aalud nid gid, gid s e Brobleem mid dr Schryybig vù k ùn gg. Theoreetisch miesd mer in dr Dieth-Schryybig z. B. im Baaseldytsch s Woord Kind as Gghind schryybe. Es wìrd aber aḷs kh gʃrìbe: Khind.

Dr Rudolf Suter, wù d Gramadig ùn s Wèèrderbuech vù Baasel gschriibe hed, hed aber dooderfiir (also fir ghuuchds [kʰ]) aifach k gschriibe, d. h. Kind.

Ds basubieter wörterbuech bruucht foḷgendi konvenzjoon:

k schdood fir dr Lud [k], kch schdood fir d Affrikata [kx].

Daas gseet näär esoo uus:

D Fortis [k] schrybd mer k: züritüütsch Klarinett (schdad no Dieth Gglarinett)

D Affrikata [kx] schryb mer kch: züritüütsch Kchùnscht (schdad no Dieth Kùnscht)

E ghuuchd [kʰ] schrybd mer kh: baaseldytsch Khind (schdad no Suter Kind)

E ghuuchd g schryb mer gh: Ghaiserschdielerisch Ghind

ng + k schryb mer ngk oder nk (schdad no Dieth ngg)

ng + kch schryb mer ngkch oder nkch (schdad no Dieth nk)

ng + g schrybd mer ngg (schdad no Dieth nng).

Konsonanteschwechig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Di binnedütschi Konsonanteschwechig, also der Zämefall vo Fortis u Lenis i der Lenis, betrifft di alemannische Dialäkt i verschidnigem Maass.

Ir Nordwestschwyz falle Fortis u Lenis im Alut zäme. So seit men im Oberaargou i ha dänkt mit em glyche weiche Lenis-d wi by i dänke, derwyle das men ir Stadt Bärn mit scharffem Fortis-t i ha tänkt seit.

Im Oberrhy-Alemannische, im Elsässischen und im groosse Teil vom Schwäbische falle Fortis u Lenis i jeder Position zäme. D Entsprächige zu de hochdütsche Wörter Schaden u Schatten hei i söttigne Dialäkt der glych Lenis-d. Derfür underscheide si sech typischerwys i der Vokallengi: [ʒ̊ɑːd̥ə] ‘Schaden’ u [ʒ̊ɑd̥ə] ‘Schatten’. Dä Underschid i der Vokallengi isch der glych wi im Hochdütsche, steit aber im Gägesatz zu vilne Hochalemannische Dialäkt, wo die Wörter typischerwys di glychi Vokallengi hei: [ʒ̊ɑd̥ə] Schade (mit churzem a) u [ʒ̊ɑtːə] Schatte. Wil der Underschid der glych isch wi im Hochdütsche, wird bir Schrybig vo söttigne Dialäkt hüüffig wi im Hochdütsche d Verdoppelig zur Bezeichnig vor Vokalchürzi ’bruucht: Schade ([ʒ̊ɑːd̥ə] mit längem aa) u Schadde ([ʒ̊ɑd̥ə] mit Lenis-d). D Dieth-Schrybig dergäge füert by söttigne Dialäkt zu’re vil gröseren Abwychig vom gwanete hochdütsche Schriftbild: Schaade [ʒ̊ɑːd̥ə] u Schade ([ʒ̊ɑd̥ə] mit churzem a).

Ir Schrybig vo Dialäkt mit kompletter binnedütscher Konsonanteschwechig cha’s no’ne zusätzliche Bsunderheit ha. D Buechstäbe t u p chöü ou i dene Fäll dür d u b ersetzt sy, wo’s vor Ussprach här gar nid druf achunt. So git’s byspilswys keiserstüelerischi Schrybige wi Boschd oder Schdai im Gägesatz zu baseldütsche Schrybige wi Boscht oder Stai. Das bedütet nid, das me die Wörter im Keiserstüelischen anders seit als im Baseldütsche.

Im Baseldütsche cha me gar nid säge, öb d Ussprach schd oder scht isch. Der Underschid zwüsche d u t verschwindet nämlech im Kontakt mit emnen andere stimmlose Lut wi sch. Das isch en allgemeini Reglen ir Ussprach vo alemannische Dialäkt, wo als Heuslers Gsetz bekannt isch. Der Grund, werum das men im Baseldütsche normalerwys Boscht u Stai mit t schrybt, ligt also nid ir Ussprach, sondern ir Analogie zu de hochdütsche Schrybige mit t: Post u Stein. Me chönnt aber vor Ussprach här grad so guet Boschd u Schdai schrybe.

Im Keiserstüelische cha me genauso weni wi im Baseldütschen säge, öb d Ussprach scht oder schd isch. En Underschid zwüsche d u t lat sech nur i Wörter wi baseldütsch Schatte, keiserstüelisch Schad[d]e la beobachte, wo zringsetum stimmhafti Lut stöh. I söttigne Fäll het ds Keiserstüelischen immer e d. Der Grund, werum das men im Keiserstüelische oft Boschd u Schdai schrybt, isch e Verallgemeinerig vo der Regle, das es i Wörter wi Schad[d]e ‘Schatten’ ke t het. Me chönnt aber vor Ussprach här grad so guet Boscht u Stai schrybe. Zuesätzlech markiere Schrybige wi Boschd u Schdai e müglechst groossen Underschid zwüsche der Dialäkt-Schrybig u der hochdütsche Schrybig – verglychbar mit Schrybige wi liäb oder liab statt lieb.

Dobelkhonsonande[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Au dobledi Midlud, wù s in dr Schwyz ùn au zem Dail im Boodeseealemanisch hed, gid s im Elsis, in groose Dail vùm Schweebisch ùn im Niideralemanisch nid. Wäge däm mues mer in dääne Dialägd ali Wèèrder mid aifache Midlud schryybe. V. a. bi Wèèrder, wù im Hoochdydsch dobledi Midlud hän (as Zaiche fir d Chiirzi vùm Sälbschdlud voorne draa!) fierd des derzue, as die Wèèrder zimli anderschder gschriibe wääre wie im Hoochdydsch.

hoochdydsch baaseldytsch elsäserdydsch
Wasser Wasser Waser

Ime soone Dialägd schrybd wäge däm au Alemanisch!

Au in e Dail Schwyzer Dialägd gid s doo Ùnderschiid:

züritüütsch: Sumer

bärndütsch: Sùmmer

In dr Schwyz gid s au zem Dail dobledi Midlud am Aanfang vùm Woord:

Thurgau llaa dt. 'lassen'

Brienz. wwärden dt. 'werden'

Brienz. mma dt. 'man'

Nasalierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

V. a. im Schweebisch gid s vyyl Sälbschdlud, wù 'nasalierd' sin. Byʃpiil:

Dieth 1938 Dieth/Schmidt-
Cadalbert 1986
Byyschbiil
aaⁿ ãã rytaaleriʃ Haaⁿf/Hããf
uⁿ ũ walisseriʃ Suⁿ/Sũ

S Brobleem bi Schmid-Cadalbert 1986 isch, as es nid immer lyychd isch, ali Sälbschdlud mid ere Tilde z schryybe in Word, z. B. e ùfigs nasalierds ǜ̃.

Lueg au[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Lideraduur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Eugen Dieth: Schwyzertütschi Dialäktschrift. Leitfaden einer einheitlichen Schreibweise für alle Dialekte. Nach den Beschlüssen der Schriftkommission der Neuen Helvetischen Gesellschaft (Gruppe Zürich). Orell Füssli, Zürich 1938. 36 S.
  • Eugen Dieth: Schwyzertütschi Dialäktschrift. Dieth-Schreibung. Bearb. und hrsg. von Christian Schmid-Cadalbert. 2. Aufl. Sauerländer, Aarau 1986. 64 S. (Lebendige Mundart Bd. 1)

E Uuswaal vù Wèèrderbiecher ùn Gramadige us dr Schwyz, wù d Dieth-Schryybig bruuchd hän:

  • Aschwanden, F. / Clauss, W.: Urner Mundartwörterbuch. 2. Aufl., Altdorf 1983 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 8)
  • Bossard, H. / Dalcher, P.: Zuger Mundartbuch. Schweizer Spiegel Verlag, Zürich 1962 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 4)
  • Bratschi, A. / Trüb, R.: Simmentaler Wortschatz. Thun 1991 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 12)
  • Ettlin-Janka, Maria: Inschi Sprààch ds Obarsàxar Titsch. Obersaxer Wörtersammlung Stans 1995
  • Fischer, Ludwig: Luzerndeutsche Grammatik. Zürich 1960 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 2)
  • Gwerder; Alois: flätt – hüntsch – sauft. Mundart-Wörterbuch (Muotatal). Schwyz 2001
  • Hüppi, Claudio: Soorser Wöörterbüechli Hitzkirch 1999
  • Imfeld, Karl: Obwaldner Mundart-Wörterbuch. Brunner, Kriens 2000
  • Langenegger, Wendel: Im Rintl dahoam: Rheintaler Wörterbuch (unter besonderer Berücksichtigung der Mundarten von Kriessern). Jona 2001
  • Lorez-Brunold, C. / Lorez-Brunold, T.: Rheinwalder Mundartwörterbuch - der Wortschatz einer Bündner Walsermundart. Terra-Grischuna-Buchverl., Chur 1987 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 11)
  • Meng, Heinrich: Mundartwörterbuch der Landschaft Baden im Aargau - nach Sachgruppen. Baden 1986
  • Muster, H. P. / Bürkli Flaig B.: Baselbieter Wörterbuch. Christoph-Merian-Verl., Basel 2001 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 14)
  • Niederberger, Ernst: Nidwaldner Mundart-Wörterbuch. 2. Aufl. Ed. Odermatt, Dallenwil 2001
  • Richli, A. / Gallmann, H.: Schaffhauser Mundartwörterbuch. Schaffhausen 2003
  • Ritschard, Gustav: Bödellitüütsch. Wörterbuch mit Bildern aus dem Volksleben. Volkssprache der Gemeinden Böningen, Interlaken, Matten Unterseen und Wilderswil. Unterseen 1983 (Buchreihe des Fördervereins für das Schweizerische Freilichtmuseum Ballenberg 2)
  • Schmid, M. / Issler, G. / Lorez, Ch. / Lorez, T.: Davoserdeutsches Wörterbuch. Chur 1982 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 7)
  • Schmutz, C. / Haas, W.: Senslerdeutsches Wörterbuch. Mundartwörterbuch des Sensebezirks im Kanton Freiburg mit Einschluss der Stadt Freiburg und der Pfarrei Gurmels. Unter Mithilfe von Ingrid Hove Seewer und Barbara Bättig. Paulusverl., Freiburg/Schweiz 2000 (Deutschfreiburger Beiträge zur Heimatkunde 65)
  • Suter, Rudolf: Baseldeutsch-Grammatik. 3. Aufl., Christoph Merian Verlag, Basel 1992 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 6)
  • Suter, Rudolf: Baseldeutsch-Wörterbuch. 1. Aufl., Christoph Merian Verlag, Basel 1984, 2. Aufl. 1995 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 9)
  • Weber, Albert: Zürichdeutsche Grammatik. 3. Aufl., Zürich 1987 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 1)
  • Weber, A. / Bächtold, J.: Zürichdeutsches Wörterbuch. 3. Aufl., Zürich 1983 (Grammatiken und Wörterbücher des Schweizerdeutschen 3)

Userhalb vù dr Schwyz gid im Momänd nùr drèi Wèèrderbiecher, wù d Dieth-Schryybig bruuchd hän:

  • Fritz, Tiburt: Kleinwalsertaler Mundartwörterbuch. Der Wortschatz einer Vorarlberger Walsergemeinde. Gesammelt und bearbeitet von Tiburt Fritz, Werner Drechsel und Karl Kessler. Mittelberg 1995
  • Schäuble, Bruno: Wäärerdütsch. Mundart in Wehr/Baden. Drey-Verl., Gutach 2002.
  • Sutter, Jürgen: Opfinger Wörterbuch. Schillinger Verlag, Freiburg 2008
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