Chlodwig I.

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Chlodwig I.
König vo de Franke

"Clovis roi des Francs" vom François-Louis Dejuinne (1786-1844)
Regierigsziit öbbe 509 – 511
Uf d Wält cho 466
Gstorbe 27. November 511
Dodesort bi Paris
Begrabe sacrarium vo dr Apostelchille z Paris, die spöteri Sainte-Geneviève Chille
Vorgänger Childerich I.
Dronfolg Lex Salica: Nume Söhn erbe, s Riich wird under de Erbe ufdeilt.
Nochfolger Chlothar I. z Soissons
Childebert I. z Paris
Chlodomer z Orléans
Theuderich I. z Reims

Dr Chlodwig I. (au Chlodowech, französisch und änglisch Clovis, latiinisch Chlodovechus; * 466; † 27. November 511 bi Paris) isch e fränkische König us dr Dynastii vo de Merowinger gsi. Er het alli andere fränkische Deilkönigriich und anderi germanischi Stämm gwaltsam underworfe. Dorum wird er as dr Gründer vom Frankeriich agluegt, und er het Paris zu siiner Hauptstadt gmacht. Er isch zum Katholizismus überdrätte und nit zum Arianismus, wi s die meiste Germane gmacht hai. Die Entscheidig het dr Verlauf vo dr mittelalterlige Gschicht prägt. Als Herrscher in ere Umbruchsziit het er uf dr einte Siite an spotantiki und römischi Draditione aknüpft, uf dr andere Siite hai sich zu dere Ziit die middelalterlige Verhältnis afo bilde.

Läbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ufstiig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Chlodwig isch e Sohn vom merowingische König Childerich I. und dr Basena vo Thüringe (Basina) gsi. Er isch noch em Dod vom Childerich ane 482 König vo de Salfranke worde, ein vom ne ganze Hufe vo fränkische Herrscher in däm Gebiet. Si Herrschaftsberiich isch öbbe die weströmischi Provinz Gallia Belgica im Süde vom hütige Holland und im nördlige Belgie, im Biet Toxandrie um d Provinzhauptstadt Tournai gsi.

S Riich vo de Franke

In siim Kampf gege dr letzt römisch General z Gallie im Johr 486 het en si Cousin Chararich nit understützt, drfür aber en andere Verwandte, dr Ragnachar, und zsämme hai si dr Syagrius bi Soissons besiigt und dr Chlodwig het siis Königriich um d Gebiet nördlig vo dr Loire erwiiteret.

Der Bricht vom Gschichtsschriiber Gregor vo Tours do drüber, wie d Büüti noch em Siig bi Soissons verdeilt worden isch, het bi de Historiker vil Beachtig gfunde.[1] Er het gschriibe, ass d Franke in ere Chille e grosse und chostbare Chrueg erbütet haige. Der Bischof het dr Chlodwig bittet, ass er en wurd zruggee. Dr König het druf higwiise, ass er das nit sälber chönnt entscheide, wil d Büti öffentlig verlost wurd. Wo alli Chrieger zsämme cho si, het er se bätte, ass si ihm dr Chrueg wurde überlo, aber eine von ene het nit uf d Verlosig welle verzichte und dr Chrueg verschlage. Dr Chlodwig het sich mit däm müesse abfinde. Bi dr nechste Versammlig vo dr Armee het er sich aber an däm Ma grächt und het en vor allne umbrocht, wil er si Usrüstig vernochlässigt haig. Die Gschicht zeigt, ass sich denn no jede frei Frank mit Erfolg het chönne uf die alte Rächt berüefe und ass au dr König das het müesse akzeptiere.

In dr Schlacht vo Zülpich im Johr 496 hai d Franke under em Chlodwig d Alemanne zum erste Mol besiigt, e zweite Siig 506 isch denn entscheidend gsi, und s nördlige Alemannie isch an d Franke gfalle und die südlige Alemanne hai bim Ostgotekönig Theoderich Schutz gsuecht.

Dr Chlodwig het d Franke under siiner Herrschaft vereint. Alli Rivale wie dr Sigibert vo Köln und dr Ragnachar het er usgschaltet und besiitiget. D Chronologii vo dene Ereignis isch aber unsicher.

Hürot und Christianisierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch siiner Hochzit (wohrschiinlig 492/494) mit dr burgundische Prinzässin Chrodechild und em Sieg über d Alemanne (wohrschiinlig 496) in dr Schlacht bi Zülpich, won er dr Christegott um Hilf agruefe haig, isch er zum katholische Glaube konvertiert. An dr Wienacht isch er vom Remigius vo Reims in dr Kathedrale vo Reims dauft worde. S Johr vo dr Daufi isch allerdings umstritte. Am wohrschiinligste si d Johr 497, 498 oder 499, aber au 507 isch möglig. D Daufi wird in drei Quelle erwähnt: In eme Glückwunschschriibe vom Bischof Avitus vo Vienne, in eme Brief vom Bischof Remigius vo Reims und im Gschichtswärk vom Gregor vo Tours, wo allerdings erst am Ändi vom 6. Johrhundert entstande isch.

D Quelle erwähne zwei Motiv für em Chlodwig si Bidritt zum Christedum. S einte isch dr christlig Königsgedanke gsi. Dr germanisch König het sin Rang tradizionell wäge siiner Abstammig vo de heidnische Götter übercho, wie me dänkt het. Die Art vo dr Legitimation und d Verbindig zu siine heidnische Vorfahre het er as Christ müesse ufgee. Drfür het er d Ussicht gha, ass er emol im Himmel mit siine Nochkomme wurd herrsche. Eso isch es christligs Königdum begründet worde, wo au d Pflicht vom König zum missioniere iigschlosse het. Dr zweit Grund isch sälle vom sterkere Gott gsi, s Siighälfermotiv. Mit em Bekenntnis zum Christedum sött dr König au sicher sii, ass er d Hilf vo Gott i de Schlachte überchiem. Dr Gregor vo Tours verzelt, ass dr Chlodwig sich für s Christedum entschiide haig, nochdäm dr christlig Gott ihm in der Schlacht vo Zülpich ghulfe haig, währed er vo siine alte Götter kei Understützig becho haig. Aber au sii katholischi Frau het gwüss en Iifluss gha uf sii Entscheidig.

Agäblig haig dr Chlodwig vom Bischof vo Rom als Priis für sini Bekehrig verlangt, ass alli geistlige Ämter in sim Riich von ere fränkische Synode under em Vorsitz vom König bsetzt wärde sölle und ass die Geistlige em König müesse Stüüre zahle. Son e Chilleornig basst zum germanische Eigechillewäse, wo stark vom Wille vom König abhängig gsi isch und e gwüssi Eigeständigkeit gegenüber Rom gha het. Uf die Dradition hai sich die französische König im Spotmiddelalter berüeft, wenn si im Sinn vom Gallikanismus für die katholischi Chille vo Frankriich e Sonderstellig verlangt hai. Vili Glehrti nämme dorum a, ass d Gschicht vom Verdrag zwüschem Chlodwig und em Papst e spöteri Erfindig im Inträsse vo dr gallikanische Chillepolitik gsi isch. Au isch em Chlodwig sini Ablehnig vom Arianismus, wie se dr Gregor vo Tours beschriibe het, wohrschiinlig en Überdriibig. Mögligerwiis het dr Chlodwig e politisch motivierti arianischi Phase duregmacht, wo sich dr Hofklerus noch siiner Daufi drüber usgschwiige het.[2]

Spotziit[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Chlodwig si Siig 507 in der Schlacht vo Vouillé über s westgotische Königriich vo Tolosa (Toulouse) het dr grösst Deil vo Gallie under si Herrschaft brocht, nume die hütigi Provence isch no bis in d 530er Johr gotisch bliibe.

Dr Chlodwig het dr grösst Wärt druf gleit, vom oströmische Kaiser, wo immer no dr nominell Oberherr au vo Westrom gsi isch, anerchennt z wärde. Das isch denn au ane 508 bassiert, won en dr Kaiser Anastasios I. zum Ehrekonsul ernennt het. Me cha s au nit ganz usschliesse, ass ihm en quasi-kaiserligi Würde verleiht worde siig, wie s dr Bruno Krusch für möglig haltet. Dr Chlodwig und siini Nochfolger hai bewusst zentrali Elemänt vo dr spotrömische Verwaltig und Herrschaftsrepräsentation übernoh.

509 het dr Chlodwig s rhiifränkische Riich eroberet und so die grösste Einzelgruppe vo de Franke, wo sit Johrzähnt drennt gsi si, vereinigt. Churz druf isch dr Chlodwig ane 511 gstorbe und isch i dr Apostelchille z Paris, dr spötere Sainte-Geneviève-Chille, begrabe worde.

Nochfolg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Noch em Chlodwig siim Dod hai siini vier Söhn s Riich underenander ufdeilt. Das si gsi dr Theuderich, dr Sohn vom Chlodwig siiner erste Frau, und dr Chlodomer, dr Childebert und dr Chlothar, die drei Söhn vo dr Chrodechild. Die hai neui trenti Riich gründet mit Königssitz z Reims, z Orléans, z Paris und z Soissons.

Nowiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. E knappi Übersicht bim Werner Hechberger: Adel im fränkisch-deutschen Mittelalter, Ostfildern 2005, S. 115f. Lueg au Heike Grahn-Hoek: Die fränkische Oberschicht im 6. Jahrhundert, Sigmaringen 1976, S. 141f.
  2. Friedrich Prinz: Grundlagen deutscher Geschichte (4.–8. Jahrhundert). In: Gebhardt: Handbuch der Deutschen Geschichte, Band 1, 10. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2001, S. 296; Allain Dierkens: "Die Taufe Chlodwigs". In: Die Franken - Wegbereiter Europas. Vor 1500 Jahren: König Chlodwig und seine Erben. Mainz 1996, S. 188.
    E churze Überblick über d Forschig git dr Reinhold Kaiser: "Das Römische Erbe und das Merowingerreich". = Enzyklopädie Deutscher Geschichte, Band 26, Oldenbourg, München 2004, S. 89f.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Chlodwig_I.“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.