Buechmoolerei

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S Dröijanische Ross, us em Vergilius Romanus, eme Manuskript vom Virgil siner Aeneis, frües 5. Joorhundert.

D Buechmoolerei isch e Kunstgaddig, wo sich mit dr moolerische Gstaldig vo Büecher und andere Schriftwärk befasst. Dr Begriff Buechmoolerei umfasst im ängere Sinn alli Moolereie im ene Buech, wird aber au für zäichnerischi Illustrazioone verwändet. Dr Gsamthäit vom moolerische Buechschmuck, bsunders wenn d Moolereie no vergoldet si, säit mä au Illuminazioon.

D Buechillustrazioon in dr öiropäische Antike isch zwüschen em 2. und 4. Joorhundert noch dr Zitwändi mit dr Erfindig vom bundnige Kodex ufchoo, si het aber e Dradizioon vo aagmoolte Schriftrolle, wo bis ins zwäite Joorduusig vor dr Zitwändi zrugggoot. Noch em Undergang vom Römische Riich het die büzantinischi Buechmoolerei s antike Erb witergfüert. Zwar het sich dr Stiil gänderet, aber im wääsentlige isch d Dradizioon umbroche bis an s Ändi vom büzantinische Riich im 15. Joorhundert wiitergange. Zum Iiflussgebiet vo dr büzantinische Kunst häi im Middelalter groossi Gebiet in Vorderasie,dr Balkan, Russland ghöört und, mit Abstrich, wird au die koptischi Kunst drzuezelt.

Im Oobeland, also im westlige, latiinische Öiropa, het sich dr Stiil vo dr Buechmoolerei die ganz Zit veränderet. Im Früeje Middelalter het s zerst die merowingischi und die insulaari Buechmoolerei vo Irland und Ängland gee. In dr Karolingische Kunst isch d Buechmoolerei stark vo Büzanz beiiflusst gsi und isch denn in die Ottonischi Buechmoolerei übergange. D Romanik isch die ersti Epoche gsi, wo sich in de regionaale Moolschuele gmäinsaami Merkmool entwicklet häi und eso en öiropäische Stiil. D Gotik het z Frankriich und Ängland öbbe 1160/70 aagfange, wääred z Dütschland no bis um 1300 die romaanische Forme dominant bliibe si. Wääred dr ganze gotische Epoche isch Frankriich die füerendi Kunstnazioon gsi und het dr Doon für die stilistische Entwicklige in dr Buechmoolerei aagee. In dr Rönessans het di Buechmoolerei wägen em Buechdruck und de druckgrafische Verfaare, wo sich denn duuregsetzt häi, vo iirer Bedütig verloore. Bis denn sich si gliichberächdigt näbe dr Daafel- und Wandmoolerei gstande. Modärni Büecher, wo moolerisch gstaltet si, zelt mä im Allgemäine nid zur Buechmoolerei zugerechnet.

Die Islamischi Buechkunst het im 11. Joorhundert aagfange und es het zwäi geegesätzligi Grundposizioone gha: Äinersits isch dr Islam e Buechreligioon, andrersits si figüürligi Daarstellige verbote, wenn s au im Koran käi diräkts Verbot git. Religiöösi Wärk beschränke sich dorum uf brachtvolli Ornamäntik und Kalligrafii. Au wenn s Verbot noch dr sträng orthodoxe Sicht nit uf die religiöösi Sfääre beschränkt isch, git s im wältlige Beriich e seer fantasiivolli figuraali Moolerei. Vo Arabie us het sich die islamischi Buechkunst uf Persie, Indie, in s Osmanische Riich und uf Schbanie usbräitet.

Im prekolumbianische Amerika het s en äigeni Buechmoolereisdradizioon gee, wo noch dr Eroberig vo Süd- und Middelamerika dur d Schbanier non e bitzli under de Vorzäiche vo dr christlige Kolonisazioon witergläbt het. Hüte si nume no weenigi Azteke- und Maya-Kodizes erhalte.

Palmblatt-Buechmoolerei vo dr Bodhisattva Prajnaparamita (Indie, um 1080).

Häiligi Büecher vom Buddhismus si z Indie und Tibet uf Palmebabbiir sparsam illustriert worde und mä het sä zwüsche Buechdeckel ufbewaart.

Z China het d Duschzäichnig d Textillustrazioon dominiert. Mäistens häi die d Form vo Rolle gha und dorum isch das käi Buechmoolerei im ängere Sinn. D Illustrazioonen si mäistens nooch zum ene autonoome Bild gsi und häi dr Teggst weeniger illustriert oder gliideret, as das in dr öiropäische Buechmoolerei dr Fall gsi isch. Wil technisch d Kalligrafii und d Duschzäichnig seer nooch zun enander gsi si, git s zwüsche dene bäide Künst kuum e Gränze. Scho sit em 9. Joorhundert isch dr Holzschnitt z China bekannt gsi.

D Technik vo dr japanische Illustrazioonskunst het sich kuum vo dr chinesische underschiide und au dört häi d Duschzäichnige vorgherrscht.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Buchmalerei. In: Severin Corsten / Günther Pflug / Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller (Hrsg.): Lexikon des Mittelalters 2: Bettlerwesen bis Codex von Valencia. Lizenzausgabe. Unveränderter Nachdruck der Studienausgabe 1999. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-534-22804-1, Sp. 837-893, (Beiträge von K. Bierbrauer, Ø. Hjort, O. Mazal, D. Thoss, G. Dogaer, J. Backhouse, G. Dalli Regoli, H. Künzl).
  • Jacques Dalarun (Hrsg.): Le Moyen Âge en lumière. Manuscrits enluminés des bibliothèques de France. Fayard impr., Paris 2002, ISBN 2-213-61397-4, (Deutsch: Das leuchtende Mittelalter. 2. Auflage. Darmstadt, Primus Verlag 2006. ISBN 978-3-89678-285-4; auch Linzenzausgabe: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, ISBN 3-534-19004-1).
  • Johann Konrad Eberlein: Miniatur und Arbeit. Das Medium Buchmalerei. Suhrkamp, Verlag Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-518-58201-1, (Zugleich: Kassel, Gesamthochsch., Habil.-Schr., 1992).
  • Ernst Günther Grimme: Die Geschichte der abendländischen Buchmalerei. 3. Auflage. Köln, DuMont 1988. ISBN 3-7701-1076-5.
  • Christine Jakobi-Mirwald: Buchmalerei. Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage unter Mitarbeit von Martin Roland. Reimer, Berlin 2008. ISBN 978-3-496-01375-4, (Kunstwissenschaften).
  • Christine Jakobi-Mirwald: Das mittelalterliche Buch. Funktion und Ausstattung. Stuttgart, Reclam 2004. ISBN 978-3-15-018315-1, (Reclams Universal-Bibliothek 18315), (Besonders Kapitel Geschichte der europäischen Buchmalerei S. 222–278).
  • Margit Krenn, Christoph Winterer: Mit Pinsel und Federkiel. Geschichte der mittelalterlichen Buchmalerei. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009. ISBN 978-3-534-22804-1.
  • Otto Pächt: Buchmalerei des Mittelalters. Eine Einführung. Hrsg. Von Dagmar Thoss. 5. Auflage. Prestel, München 2004. ISBN 978-3-7913-2455-5.
  • Heinz Roosen-Runge: Buchmalerei. In: Hermann Kühn u. a.: Farbmittel. Buchmalerei. Tafel- und Leinwandmalerei. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 1997, (Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken. 2) ISBN 3-15-030015-0, S. 25–124.
  • Ingo F. Walther / Norbert Wolf: Codices illustres. Die schönsten illuminierten Handschriften der Welt. Meisterwerke der Buchmalerei. 400 bis 1600. Taschen, Köln u. a. 2005, ISBN 3-8228-4747-X.
  • Karl Klaus Walther (Hrsg.): Lexikon der Buchkunst und der Bibliophilie. Genehmigte Lizenzausgabe. Nikol, Hamburg 2006, ISBN 3-937872-27-2.
  • Ernst Günther Grimme: Die Geschichte der abendländischen Buchmalerei, Köln, DuMont, 1980, ISBN 3-7701-1076-5

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Buechmoolerei – Sammlig vo Multimediadateie

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