Dr Basler Dotedanz

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Basler Dotedanz
15. Johrhundert
Kopii us em Joor 1805 in Temperafarbe uf Butz vom Johann Rudolf Feyerabend, 200 cm × 6000 cm

Dialäkt: Baseldütsch

Dr Basler Dotedanz, au as Dod vo Basel bekannt, bezeichnet e Bild, wo im Spootmiddelalter z Basel uf dr Innesite vo dr Friidhofsmuure bi dr Predigerchille gmoolt gsi isch und dr Dotedanz zeigt het. S Gmäld isch e memento mori, d. h. es erinneret dra, ass dr Dod jede, ohni Rücksicht uf si Stand, plötzlich cha us em Läbe risse.

Entstehig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Gmäld het sich uf dr Innesite vo dr Friidhofsmuure, wo sächzig Meter lang und zwei Meter hoch gsi isch, vom Laiefriidhof vom Predigerkloster befunde und isch mit Temperafarbe uf e Verputz gmoolt worde. Dr Friidhof het de Dominikaner ghört. S Fresko het us em 15. Johrhundert gstammt, vermuetlig vo 1440, si genaui Entstehigsgschicht oder wär s in Ufdrag gee het, si unbekannt.

Dr Basler Dotendanz het am Aafang e Predigtbild und am Bildändi dr Sündefall und d Darstellig vom Jüngste Gricht enthalte. Das het dere Darstellig e biblischi Dimension gee.

Än elteri Darstellig vom Dotedanz het sich im Kloster Klingedal uf dr Kleibasler Rhiisite befunde, aber au sälle Danz isch nüme erhalte. Dr Emanuel Büchel het aber zwüsche 1766 und 1768 Abzeichnige gmacht und het gmerkt, ass en ängi Verwandtschaft zwüsche dene beide Bilder bestoht. Dr Klingedaler Dotedanz het aber nume dr eigetlig Danzreige zeigt.

Die ersti Restaurierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Basler Dotedanz het dr Basler Bildersturm vo 1529 überläbt. 1568 het dr Root vo Basel em Mooler Hans Hug Kluber dr Ufdrag gee, s Gmäld noch em domolige Zitgschmack z renoviere. So isch dr ursprünglig Dotedanz au inhaltlig veränderet worde: Dr Prediger het d Gsichtszüg vom Basler Reformator Johannes Oekolampad übercho, d Chleider vo de Figure hai dr domolige Mode entsproche, d Skelett si anatomisch gnauer gmolt gsi und am Ändi het dr Mooler Kluber sich und sini Familie umge vo zwei Skelett drzuezeichnet.

Die zweiti Restaurierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo 1614 bis 1616 het dr Emanuel Bock dr Dotedanz no einisch restauriert, het aber s Bild weniger stark veränderet. Nume die fleischig-wulstige Gsichter schiine vo ihm entworfe worde si.

D Chupferstich vom Matthäus Merian em Eltere[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Sofort noch dere Restaurierig het dr Matthäus Merian dr Elteri dr Dotedanz abzeichnet und en zsämme mit de Värsli in Chupferplatte gstoche. Im Johr 1621 het dr Johann Jakob Merian die Stich zum erste Mol in Buechform usegee und es isch no zwei Mol ufgleit worde. Aber erst wo dr Matthäus Merian d Chupferplatte überarbäitet het und die 4. Uflag uusechoo isch, isch s Bild wiit über d Gränze vo Basel bekannt und au in Reisebricht erwähnt worde. Im Kunstmuseum Basel cha mä im Merian siini Platte in ere Neuuflag vo 1744 bschaue.

Die dritti und vierti Restaurierig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1657 bis 1658 und 1703 isch s Bild nonemol restauriert worde, aber im 18. Johrhundert si d Lüt em Bild und em ganze Friidhof gegenüber gliichgültig worde.

D Kopii vom Emanuel Büchel und dr Abbruch vo dr Muure[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Vo 1770 bis 1773 het dr Topograph Emanuel Büchel im Ufdrag vom Basler Bauamt mit Fädere, Bimsel und Wasserfarb e Kopii vom Danz und de Värs gmacht. Die Kopii het er im ene Album bunde, wo uf jeder Site e Danzpäärli mit em Värs, wo drzue ghört, abbildet isch.

D Muure und s Bild si immer meh verwaarlost und am 5. und 6. August 1805 het mä dr 'Schandfläck' abbroche und s Bild zerstört. Basler Kunstfründ hai 23 Bild- und 3 Teggstbruchstück grettet. Dr Daniel Burckhardt-Wildt het säggs Fragmänt kauft: dr Rootsheer, dr Arzt, dr Kaufmaa, d Äbtin, dr Herold und dr Äisiidler, dr Brofässer Johann Rudolf Faesch d Königin, dr Vogt, dr Groof und dr Herzog, dr Rootsheer Peter Vischer-Sarasii d Herzogin, dr Buur und dr Ueli, dr Dietrich Iseli-Rhyner, äine vo de Iniziante vom Abbruch vo dr Muure, dr Kaiser, dr Kardinal und dr jung Maa, dr Stiftsverwalter Johann Konrad Dienast-Buurget dr Choch, dr Sklavehändler Johann Christoph Buurget dr Bischof, dr Chrüppel und dr Fall vom Mensch, und e Heer Rüffel dr Aadlig, die Aadligi und dr Apfikaat. S billigste Fragmänt, dr Fall vom Mensch, het 37 Franke kostet, s düürste, dr Buur, 111 Franke.[1]

Mit dr Zit si 19 drvo wider in dr öffentlig Bsitz cho. Die si hüte im Historische Museum Basel usgstellt.

Litratur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Rolf Paul Dreier: Der Totentanz - ein Motiv der kirchlichen Kunst als Projektionsfläche für profane Botschaften (1425-1650), Leiden 2010, ISBN 978-90-90251-11-0 (inklusiv CD-Rom: Verzeichnis der Totentänze, auch auf www.totentanz.nl). Speziell zum Totentanz von Basel, Seiten 46-78 und 133-178.
  • Matthaeus Merian: Todten-Tantz, Wie derselbe in der löblichen und weitberühmten Statt Basel, Als ein Spiegel Menschlicher Beschaffenheit, gantz künstlich gemahlet zu sehen ist mit beygefügten, auss H. Schrifft und denen Alten Kirchenlehrern gezogenen, Erinnerungen, vom Tode, Aufferstehung, Jüngsten Gericht, Verdammnuss der Gottlosen, und dem Ewigen Leben. Frankfurt a. M. 1649 (Digitalisat des Exemplars der Dänischen Königlichen Bibliothek)

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wikisource Der Todten-Tantz, wie derselbe in der weitberühmten Stadt Basel, als ein Spiegel Menschlicher Beschaffenheit, gantz künstlich mit lebendigen Farben gemahlet, nicht ohne nutzliche Verwunderung zu sehen ist. 1786 im dütschsprochige Wikisource
Wikisource Basler Totentanz im dütschsprochige Wikisource

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Monica Engel, "Daniel Burckhardt-Wildt and his enigmatic drawing of the demolition of Basel's Dance of Death" in Benucci et al, Mort suit l'homme pas a pas, Uniwersidäät vo Reims, 2016, S. 26f
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