D Appezällerchrieg

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Appezällerchrieg

Dr Fläcke Appezäll in dr Stumpfsche Chronik 1548
Datum 1401–1429
Ort Ostschwiiz, Vorarlberg, Süddütschland
Usgang
Folge S Land Appezäll wird unabhängig
Friidensschluss Friide vo Konstanz am 26. Juli 1429
Konfliktparteie
Fürstabtei Sanggalle

Habsburg
Bistum Konstanz
Bistum Augsburg
Toggeburg
Ritterbund Sankt Jörgenschild

Appezäll

Stadt Sanggalle
Schwyz

Befählshaber
Herzog Friedrich IV. vo Habsburg
Abt Kuno vo Stoffle
Graf Friedrich VII. vo Toggeburg

D Appezällerchrieg si e Reihe vo chriegerische Komflikt zwüschen em Fürstabt vo Sanggalle und de Gmeinde vom Appezällerland im erste Drittel vom 15. Johrhundert gsi.

Vorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Land Appezäll isch sit em Früehmiddelalter dr Fürstabtei Sanggalle Underdan gsi. S Land isch vo dr Abtei dezentral dur sog. Ämter verwaltet worde, und dene isch jewiils e Ammaa vorgstande, en Appezäller Landmaa wo vom Abt iisetzt worden isch. Die Ämter hai as Keimzelle für lokali Autonomiibesträbige vo de Landlüt gwirkt. Wo dr Fürstabt 1345 d Riichvogtei über Appezäll übercho het, het im Land droht, ass es Deil vo dr entstehende Territorialherrschaft vo dr Fürstabtei wurd wärde.

D Äbte Georg vo Wildestei (1360–1379) und Kuno vo Stoffle (1379–1411) hai brobiert, Abgoobe vo de Appezäller wider z erhebe, wo zwar juristisch berächtigt aber usser Gebruuch cho si. Dodrdur isch im Land Appezäll, aber au in dr Stadt Sanggalle dr Widerstand gweckt worde, und das het am 17. Januar 1401 zum ene Bündnis zwüsche dr Stadt Sanggalle und de fümf Appezäller Gmeinde Appezäll, Gais, Hundwil, Teufe und Urnäsch gfüehrt. Dr Komflikt zwüsche de beide Barteie het sich vor Allem um d Rächt uf Freizügigkeit, Eeschliessig, Vererb- und Verchaufbarkeit vo Lääche vo dr Abtei und um Jagd- und Fischereirächt dreiht.

Dr Lauf vom Chrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Aafang vo de Chriegshandlige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Komflikt het zu chriegerische Usenandersetzige eskaliert, wo die Verbündete d Burg Clanx bi Appezäll, wo zur Fürstabtei ghörit het, zerstört hai. Dr Abt het die schwöbische Stedt am Bodesee as Schiidsrichter aagrüeft und die hai 1402 gege d Appezäller entschiide und hai dere ihri Verbindig für widerrächtlig erklärt. Sanggalle het sich em Schiidsspruch underworfe und het sis Bündnis mit de Appezäller ufglöst. Die hai aber dr Spruch nit aagnoh und hai Hilf vom eidgenössische Ort Schwyz gsuecht. Dä het d Appezäller am Aafang vom Johr 1403 in si Landrächt ufgnoh und het se vo denn a bolitisch und militärisch aagfüehrt. Das isch dr ersti Schritt zum spötere Iidritt vo Appezäll in dr eidgenössisch Bund gsi. Under dr Füehrig vo de Schwyzer isch d Fehde gege d Fürstabtei versterkt worde. Es isch zu Raub und Blünderige uf ihrem Gebiet cho, so dass dr Abt, wo zerst no brobiert het, dr Striit dur Verhandlige z entscherfe, zum Chrieg grüstet het.

Siig vo de Appezäller und d Intervention vo de Habsburger[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Darstellig vo dr Schlacht bi Vögelisegg in dr Spiezer Chronik

Am 15. Mai 1403 isch s zur sogenannte Schlacht bi Vögelisegg cho. Do hai d Appezäller d Armee vom Abt – au wenn si mit Druppe us Konstanz versterkt worden isch – in d Flucht gschlage und bis vor d Door vo dr Stadt Sanggalle verfolgt. D Verlust vom Abt si gege 300 Maa gsi, drvo allei 99 Konstanzer Bürger. Vo de Appezällern sölle nume acht Maa gfalle si.

D Allianz vom Abt isch noch dr Niiderlag usenandergheit, aber er het im Habsburger Leopold IV., Herzog vo Östriich und Graf vo Tirol, e neue Verbündete gege die ufständische Appezäller Buure gfunde. Dr Herzog het sich e Sicherig vo dr Verbindig zwüsche siim vorarlbärgisch-tirolische Bsitz und em habsburgische Thurgau erhofft. Er het si jüngere Brueder Friedrich IV. zum Füehrer vom Fäldzug gmacht. Wil die eidgenössische Ort im Johr 1394 e zwanzigjöhrige Friide mit em Huus Habsburg gschlosse gha hai, het dä Schachzug vom Abt d Schwyzer zwunge s Bündnis mit Appezäll z löse. D Appezäller si aber im Schwyzer Landrächt bliibe. Die acht alten Ort hai s abglehnt uf dr Site vo de Habsburger z kämpfe, wil si gseh hai, ass die im Gebiet vo dr hütige Ostschwiiz ihri Macht wei vergrössere und dass si ihne sälber denn chönnte gföhrlig wärde. Drfür het sich d Stadt Sanggalle wider uf d Site vo de Appezäller gstellt, wil si Angst gha hai, ass dr Abt chönnt z mächdig wärde.

Am Morge vom 17. Juni 1405 isch s zwüsche Altstette und Gais zur Schlacht am Stoss cho. D Appezäller hai die habsburgischi Armeer zrugggschlage, wo die brobiert het vom Rhiidaal us ins Appezällerland vorzrucke.

Dr Bund ob em See und dr erst Friidensschluss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf Bedriibe vo de Schwyzer hai d Appezäller druf dr Bund ob em See gege d «Fürstegwalt» gründet und si in die aagränzende Regione iigfalle und hai se usgraubt. Im Süde si si über s Toggeburg in d Linthebeni zoge, im Weste bis in Thurgau und im Oste bis uf Vorarlbärg und s Tirol. Währed zwei Johr hai d Appezäller under de Fürste Schrecke verbreitet und Begeisterig und Freiheitshoffnige under Buure und Landlüt gweckt. Am 13. Januar 1408 si si aber bi Bregänz von ere Armee vom schwöbische Ritterbund Sankt Jörgenschild und de Bischöf vo Augsburg und Konstanz gschlage worde. Das het ene dr Ruef kostet, unbesiigbar z si. Si hai sich in ihr Stammland zruggzoge, dr Bund ob em See isch zsämmebroche und dr dütsch König Ruprecht het en im Konstanzer Schiidsspruch vom 4. April 1408 ufglöst. Drbii het er au d Fordrige vom Abt vo Sanggalle gege d Appezäller bestätigt. 1410 isch s schliesslig zum Friidensschluss cho.

Dr Neuusbruch vom Chrieg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Appezäll het sich aber wiiterhi gweigeret, d Abgoobe z leiste, wo si im Abt vo Sanggalle gschuldet hai. Am 24. Novämber 1411 hai d Appezäller en umbefristete Verdrag mit de Eidgenössische Ort - mit Usnahm vo Bärn abgschlosse, zum ihri Position z sterke, und hai sich under dene ihri Schutzherrschaft gstellt. E Schiidsspruch vo de Eidgenosse zwüsche Appezäll und dr Abtei Sanggalle het 1421 d Rächt vo dr Abtei uf die gforderete Abgoobe us grund- und liibherrlige Rächt verchliineret uf e Johresabgoob vo 100 Pfund Silber, dr Ehrschatz und uf e verchliinereti Riichsstüür. Die niideri Grichtsbarkeit isch hingege de Appezäller zuegsproche worde. Die hai dr Spruch aber nid akzeptiert, so dass zerst d Riichsacht gege se verhängt worden isch und denn 1426 dr Abt Heinrich vo Mansfeld dr Bann und s Interdikt as üssersti Sanktionsmassnahme über Appezäll usgsproche het. Dr Riichsdaag vo Frankfurt het wäge däm am 22. Novämber 1427 dr Schwäbisch Stedtebund und dr süddütschi Adel ufgforderet, im Name vo dr Chille und vom Riich dr Kampf gege d Appezäller ufzneh. Druf isch dr Groof Friedrich VII. vo Toggeburg, understützt vom Ritterbund St. Jörgeschild, 1428 gege d Appezäller zoge und het se am 2. Dezämber 1428 im Gfächt bi dr Letzi bi Hueb in dr Nöchi vo Herisau gschlage.

Friidensschluss[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Appezäll het sich denn de eidgenössische Schiidsprüch underworfe und d Abgoobepflicht gegenüber em Chloster Sanggalle anerkennt, so dass am 26. Juli 1429 z Konstanz dr Friide ändlig wider hergstellt gsi isch. D Appezäller hai zwar d Abgoobe, wo si drgege kämpft hai, deilwiis wider müesse leiste, aber Appezäll het sich as eigeständigs Staatswäse gegenüber dr Abtei behauptet und het sis Bündnis mit de Eidgenosse witergfüehrt. As Entschädigung het Appezäll em Chloster 1000 Pfund Pfennig müesse zahle.

Litratur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Reimchronik des Appenzellerkrieges (1400-1404), hg. von Traugott Schiess, in: Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte 35 1919.
  • Ehrenzeller, Walter: St. Gallische Geschichte im Spätmittelalter und in der Reformationszeit, Bd. 1, St. Gallen 1931, S. 103-212.
  • Niederhäuser, Peter; Niederstätter, Alois (Hgg.): Die Appenzellerkriege - eine Krisenzeit am Bodensee? Konstanz 2006 (Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs NF 7).

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Appenzellerkriege“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.