Betruef

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

De Betruef oder Alpsege isch e Gibet, wo i de Alpe för de Schutz vo de Älpler und vom Vech jede Obed vomene Senn gsunge werd. Er isch hüt no i de Schwiiz, im Liechtestainische, im Vorarlbergische und im Allgoi feste Bistandtail vo de Sennetradition, bsunders i katholische Piet.

Art und Wiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Alpsege werd jede Oobig vomene Senn ufere chliine Aahöchi vo sinnere Alp gsunge. Debi bildet er mit de Händ e Trichter, oder er ninnt au e Milchtrichter as en Art Megaphon. De Sege werd viermoll gsunge, nämli je ainisch i di vier Himelsrichtige. De Alpsege isch e Sprechgsang mit chliine Tonunderschiid und erinneret mengisch au an gregorianisch Gsang. De Tegscht isch maist en altürmlichs Tütsch, wo mundartlich gfärbt isch. Jedes Piet stoot inere aigne Traditioo mit spezielle Themene.

Im Alpsege werd d Maria agrueffe, di hailigi Trinität und meriri Hailigi, wo för de Schutz vor wilde Tier, wie Bäär, Wolf oder Giir, vor Unwetter, Hagel und Sturm, vor Stürz und Staischlag bette wered, aber au för s Gidaie und Wachse vom Vech.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Alpsege isch en orali Traditioo, wo bis i d Noizitt ine, nu wenig Niderschlag i schriftliche Quelle gfunde het. Er werd zerstmol ane 1565 vom Renwart Cysat i sim Gschichtswerch Collectanea Chronica gnennt. Noch der Reforamtioo isch er i verschidnige Piet verbotte wore, do er offesichtlich nöd em noie christliche Verständnis entsproche het. I de katholische Piet aber isch er bis hütt no as lebigs Bruuchttum und as e wichtige Bistandtail vo de Volksfrömmigkait blibe. Wenn de Alpsege entstande isch, do dröbe cha allerdings nu spekuliert were.

Büecher / CD´s[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Brigitte Bachmann-Geiser: Bättruef - Alpsegen / Swiss Alpine Prayer (CD mit Betrüef us de Inner- und Ostschwiiz)
  • August Wirz: Der Betruf in den Schweizer Alpen. Diss. phil., Freiburg/Schweiz 1943.
  • Tonisep Wyss-Meier: Der Betruf im deutschsprachigen und rätoromanischen Raum. Sammlung von Texten und Erläuterungen. Appenzell 2007.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]